Bayer 04-Coach Roger Schmidt hatte seine Startelf im Vergleich zum jüngsten 2:1-Sieg in Wolfsburg auf drei Positionen verändert. Die zuletzt verletzt fehlenden Jonathan Tah und Ömer Toprak ersetzten in der Viererkette Tin Jedvaj und Aleksandar Dragovic (beide Bank), Julian Baumgartlinger rückte für Kapitän Lars Bender (Fersenprellung mit Einblutung) in die Mannschaft.
Werkself beginnt druckvoll und top motiviert
Gleich von Beginn an war der Werkself anzumerken, dass sie sich einiges vorgenommen hatte. Früh setzten die Rheinländer den Tabellenfünften der englischen Premier League unter Druck und zwangen die Spurs vor großartiger Kulisse im Londoner Wembley-Stadion in die Defensive. Abgesehen der Annäherungen von Kevin Kampl (4.) und Wendell (14.) sollten klare Torchancen allerdings Mangelware bleiben.
Auch von den Platzherren war nicht viel zu sehen. Erst als Spurs-Trainer Mauricio Pocchettino nach einer halben Stunde wechselte und sein System umstellte, wurde seine Mannschaft offensiver. Und kam nach 33 Minuten nach einem Vorstoß über Christian Eriksen zum ersten Torschuss - Bayer 04-Rückhalt Bernd Leno konnte den Vollspannschuss des Dänen allerdings vereiteln.
Kurz vor der Pause hatte die Werkself dann die große Chance zur Führung: Julian Brandt eroberte sich am gegnerischen Strafraum den Ball und suchte aus kurzer Distanz den Abschluss, aber Tottenhams Verteidiger Jan Vertonghen konnte den Ball in letzter Sekunde abwehren. Auch den Nachschuss von Chicharito konnte der Belgier entscheidend abfälschen, sodass dieser haarscharf am Pfosten vorbei ins Aus ging (43.). Eine Minute später kam es dann im Strafraum der Spurs zu einer strittigen Szene: Nach einer Flanke von Admir Mehmedi, berührte Vertonghen den Ball mit der Hand - doch sowohl der Strafstoßpfiff von Schiedsrichter Jonas Eriksson blieb aus, auch die Proteste von Chicharito und Co. So blieb es dann beim 1:0.
Tottenhams Dier wuchtet Freistoß an die Latte
Nach dem Seitenwechsel fanden die Londoner besser ins Spiel als die Werkself. Eriksen hatte erneut die Führung auf dem Fuß, doch sein Schuss verfehlte das Ziel nur knapp (48.). Mit zunehmender Dauer nahm die Schmidt-Equipe den Kampf an. Spurs-Keeper Hugo Lloris vereitelte in der 61. Minute eine Doppelchance von Chicharito. Kurz später hatte die Werkself mehr Glück: Charles Aránguiz zog aus 18 Metern ab, der abgefälschte Ball landete im Strafraum bei Kevin Kampl und der blieb vor Spurs-Keeper Hugo Lloris eiskalt und schob zur Führung ein (65.).
Im Anschluss hatte die Werkself die Partie im Griff. Die konzentrierte Abwehr um den bärenstark aufspielenden Benjamin Henrichs hielt die Spurs weitgehend vom Tor weg, auch in der Schlussphase als die Gastgeber auf den Ausgleich drängten. Die beste Chance ließ Tottenhams Eric Dier ungenutzt, als er einen Freistoß aus 17 Metern an die Latte wuchtete und Bayer 04-Kapitän Ömer Toprak den Abpraller in letzter Sekunde klären konnte (83.). Danach brachte die Werkself die knappe Führung über die Zeit. Nach dem Abpfiff herrschte großer Jubel bei Mannschaft, Trainerteam und den rund 2.000 mitgereisten Fans von Bayer 04.
Werkself springt auf Platz zwei
Dank des 1:0 kletterte die Werkself in der Gruppe an Tottenham (4 Punkte) vorbei und rangiert zwei Spiele vor dem Ende mit sechs Punkten auf dem zweiten Platz. Erster ist die AS Monaco (8 Punkte), ZKSA hat zwei Zähler auf dem Konto. Damit kann die Werkself am kommenden Spieltag bei ZSKA Moskau (22. November) den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen.
Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt Bayer 04 in der BayArena Darmstadt 98.
Statistik
Tottenham Hotspur: Lloris - Walker, Dier, Vertonghen, Davies - Wanyama, Dembelé (30. Janssen) - Sissoko, Eriksen (66. Winks), Alli - Son (73. N’Koudou)
Bayer 04: Leno - Henrichs, Tah, Toprak, Wendell - Baumgartlinger, Aránguiz (86. Havertz) - Kampl (84. Volland), Brandt (70. Calhanoglu) - Mehmedi, Chicharito.
Tore: 0:1 Kampl (65.)
Gelbe Karten: - / -
Schiedsrichter: Jonas Erikssen (Schweden)
Zuschauer: 85.512
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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