Der Betriebsunfall wurde im Rekordtempo repariert. Abgeschlagen als Tabellenletzter hatten die Hannoveraner die Bundesliga-Saison 2015/16 beendet und damit nach 14 Jahren der Erstklassigkeit in Folge den Gang ins Unterhaus antreten müssen. Nach dem direkten Wiederaufstieg sind die Roten wieder dort zurück, wo sie die meiste Zeit eben dieser 14 Jahre verbracht hatten – im Tabellenmittelfeld der Bundesliga. Mit sechs Siegen und sechs Niederlagen belegen die 96er Rang zehn. Ein Tabellenstand, mit dem man sehr zufrieden sein kann in der niedersächsischen Landeshauptstadt – und vor allem durch die starke Bilanz nach dem Seitenwechsel begünstigt wird. Ganze 16 von 20 Saisontoren erzielte Hannover in der zweiten Halbzeit, bei keinem anderen Team der Liga ist der Anteil der Tore in den zweiten 45 Minuten so groß.
Nicht nur Hannover 96 ist wieder zurück, sondern auch André Breitenreiter – und das gleich im doppelten Sinne. Im Mai 2016, als Hannover sich vorerst aus der Bundesliga verabschiedete, musste auch Breitenreiter seinen Hut als Coach bei Schalke 04 nehmen – trotz Rang fünf in der Bundesliga. Im März dieses Jahres folgte dann die Rückkehr als Cheftrainer zu seinem Jugendverein Hannover 96, dem er anschließend zur Rückkehr in die Eliteklasse des deutschen Fußballs und nach seinem Amtsantritt zu 16 Pflichtspielen ohne Niederlage verhalf. Breitenreiter richtet sein Team dabei oft variabel am Gegner und der Spielsituation aus, hat mit der Mannschaft mehrere Systeme eingespielt – natürlich nicht ohne unverzichtbare Konstanten wie Führungsspieler Salif Sané (oben im Foto) in der Innenverteidigung oder das Sturmduo aus Martin Harnik und Niklas Füllkrug, das bislang 10 der 20 Saisontore erzielte. Eine gute Quote, die auch deshalb vonnöten ist, weil der Brasilianer Jonathas, im Sommer eigentlich als neuer Goalgetter verpflichtet, bereits seit mehreren Wochen ausfällt und erst in der Rückrunde wieder eine Option für Breitenreiter ist. Für einen weiteren Schlüsselspieler der Hannoveraner kommt es am Sonntag zum Duell mit der Vergangenheit: Mittelfeldstratege Pirmin Schwegler feierte einst im Dress von Bayer 04 sein Bundesliga-Debüt, lief zwischen 2006 und 2009 in 60 Spielen mit dem Kreuz auf der Brust auf. Seit diesem Sommer ist der Schweizer für Hannover am Ball und nach abgesessener Gelb-Sperre wieder einsatzfähig für das Aufeinandertreffen mit der Werkself.
Schwegler muss die Rolle des Ballverteilers im Mittelfeld häufig alleine übernehmen, da der etatmäßige Kapitän Edgar Prib mit einem Kreuzbandriss den Großteil der Saison verpassen wird. Nicht nur auf dieser Position fehlt es Breitenreiter an Alternativen, wenn die arrivierten Stammkräfte ausfallen. Gerade in der Innenverteidigung sowie in der Offensivreihe können Ausfälle derzeit kaum kompensiert werden. Ein Grund, warum der Coach unlängst Verstärkungen in der Winterpause forderte: „Uns fehlen Leute. Wir müssen Konkurrenzkampf schaffen und das heißt neues Personal.“ Gut möglich, dass die sportliche Leitung um Manager Horst Heldt dann auch Ausschau nach einem Kreativspieler für das offensive Mittelfeld hält.
So zufrieden die Anhänger der Hannoveraner mit dem sportlichen Abschneiden bislang sein dürften, so besorgt schauen einige von ihnen in die Zukunft des Vereins. Präsident Martin Kind will in den kommenden Monaten von einer Ausnahme-Regelung von der 50+1-Regel Gebrauch machen und sich im Zuge dessen die Stimmenmehrheit bei Hannover 96 sichern. Eine Entwicklung, die in Teilen der Fanszene kritisch gesehen wird, sich aber auch positiv auf den sportlichen Erfolg auswirken könnte. Kind möchte den Verein durch die Übernahme für potenzielle Investoren öffnen, ihn so auf finanzieller Ebene wettbewerbsfähiger machen und das Potenzial des Klubs in seiner vollen Gesamtheit ausschöpfen. Ob sein Vorhaben gelingt und zum gewünschten Erfolg führt, wird jedenfalls für jeden Fußball-Fan spannend zu beobachten sein.
Als Aufsteiger tut Hannover 96 gut daran, den Fokus voll und ganz auf den Klassenerhalt zu legen. Die Mannschaft hat dafür in der Hinrunde eine solide Basis gelegt und sich bereits sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz erspielt. Liefern Harnik, Sané & Co. auch in der Rückrunde so stabil ihre Leistungen ab, wird es für die Niedersachsen am Saisonende wohl so aussehen wie zumeist in den Jahren vor dem Abstieg. 10 der 14 Spielzeiten zwischen 2002 und 2016 beendeten die Roten zwischen Tabellenrang sieben und 13. Das scheint auch in dieser Saison realistisch und würde an der Leine sicher alle Beteiligten zufriedenstellen.
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