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16.02.2020Bundesliga

Presseschau: „Das nächste wilde Spiel“

Die Bewertungen in den Medien nach dem 3:2-Erfolg von Bayer 04 bei Union Berlin sind ziemlich einheitlich: Die Werkself benötigte eine große Portion Glück für ihren siebten Auswärtssieg.
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Der Berliner Tagesspiegel beschreibt die entscheidende Phase der Partie: „So ereignisarm die erste Hälfte der zweiten Halbzeit war, so turbulent wurde die Schlussphase. Bei einem Konter schickte Kevin Volland Diaby mit einem schönen Lupfer, und der Joker brachte die Gäste in Führung. Wenige Minuten später schlug Union zurück. Der eingewechselte Polter bediente links im Strafraum Bülter, der den Ball nach einem schönen Haken punktgenau in den rechten Torwinkel platzierte. Zum Leidwesen der Berliner war dies aber noch nicht das Ende. Leverkusen drückte nun plötzlich: Spät in der Nachspielzeit dribbelte sich Bellarabi durch den Strafraum und überraschte Rafal Gikiewicz durch einen Schuss aus ganz spitzem Winkel.“

„Hohem Tempo Tribut gezollt“

Der Kölner Stadt-Anzeiger sieht es in seiner Online-Analyse so: „Leverkusen konnte den spektakulären Sieg gegen Borussia Dortmund (4:3) mit einem weiteren Erfolg veredeln. Die Bilanz von Bayer 04 gegen Union bleibt makellos: Vier Pflichtspiele, vier Siege. Doch so viel Mühe und Glück wie am Samstagabend wurde noch nie benötigt. Mit nun fünf Erfolgen aus sechs Partien im Jahr 2020 ist der Grundstein für das Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde am Donnerstag gegen Porto (21 Uhr/Bay-Arena) gelegt.“ In der Rubrik „Das war gut“ ist zu lesen: „Die spektakuläre Schluss-Viertelstunde entschädigte für die bis dato zähen 75 Minuten. Die Berliner mussten dem hohen Tempo Tribut zollen, spielten dennoch bedingungslos auf Sieg. Bayer 04 kam zu Räumen und konnte schnell kombinieren. Die Einwechselspieler brachten letztlich den Erfolg – obwohl es bei dem Spielverlauf keine Überraschung gewesen wäre, hätte Berlins Keeper Gikiewicz nach einer Ecke in der 98. Minute noch zum 3:3 getroffen.“

Zum Mann des Spiels wird der Schütze des entscheidenden Treffers gekürt: „Karim Bellarabi, nach schwacher Leistung gegen Dortmund noch zur Pause ausgewechselt, gab heute den Spielentscheider. Mit Tempo, Kraft und dem bei ihm obligatorisch starren Blick auf den Ball tankte sich der Außenstürmer in der vierten Minute der Nachspielzeit an der Grundlinie bis zum Fünfmeterraum und drückte das Spielgerät irgendwie ins Tor – bei zehn weiteren Versuchen wäre ihm das wohl kein zweites Mal gelungen.“

Leere Hände trotz zweier Traumtore

Das knappe Fazit im Kicker: „Bayer 04 Leverkusen hat das nächste wilde Bundesliga-Spiel für sich entschieden. Bei Union Berlin enttäuschten die Rheinländer spielerisch über weite Strecken, kamen in einer spektakulären Schlussphase aber durch zwei Jokertore noch zu einem 3:2-Sieg. Die Köpenicker standen trotz langer Zeit guter Leistung und zwei Traumtoren mit leeren Händen da.“

„Völlig irres Spiel“

Die Bild am Sonntag beschäftigt sich auch mit dem unglücklichen Verlierer: „Die zwölfte Niederlage für Aufsteiger Union Berlin ist die bitterste. 2:3 gegen Leverkusen in einem völlig irren Spiel – mit K.o.-Tor in der 94. Minute durch Karim Bellarabi. Union-Stürmer Robert Andrich attackiert sich und seine Kollegen selbst: ,Alle drei Gegentore waren unfassbar naiv, wie wir die verteidigt haben.' Torschütze Christian Gentner: ,Der Trainer hat vor dem Spiel von Dummheit und Naivität gesprochen, dass uns das nicht passieren darf, leider war etwas davon dabei.' ...Und das Union-Drama nimmt seinen Lauf. Diaby zum 1:2 (83.) und Unions Bülter (87.) zum 2:2. Als die Alte Försterei schon den Punkt feiert, schlägt Bosz-Joker Bellarabi zu. Lars Bender erleichtert: ,Vor zwei Wochen haben wir gegen Hoffenheim verloren und waren fast aus dem Champions-League-Rennen. Jetzt sind wir wieder dabei. Das zeigt, wie schnell es gehen kann.'“

Kopfschütteln als Zeichen

Die Rheinische Post kommentiert das Geschehen in Köpenick in ihrer Online-Ausgabe so: „Wenn ein Trainer bereits kurz nach dem Anpfiff mit verschränkten Armen kopfschüttelnd das Spielgeschehen verfolgt, ist das meist kein gutes Zeichen für seine Mannschaft. Bei Bayer Leverkusens Coach Peter Bosz war das im Gastspiel bei Union Berlin bereits nach wenigen Minuten der Fall. Christian Gentner hatte den Aufsteiger nach Ablage von Yunus Malli in Führung gebracht – kurz nachdem Sebastian Andersson eine Großchance knapp neben den linken Pfosten setzte. Doch Kai Havertz und Moussa Diaby drehten die Partie, ehe Marius Bülter in der 87. Minute ausglich. Dann schlug die Stunde von Karim Bellarabi, der den Ball in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 3:2-Endstand im Tor unterbrachte.“

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