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21.08.2021Bundesliga

Kirsten und „Danger“: Unsere Hattrick-Spezialisten

Heute vor genau 25 Jahren erzielte Ulf Kirsten beim 3:1-Sieg im Duisburger Wedau-Stadion seinen ersten von zwei Hattricks für Bayer 04. Wir nehmen dies zum Anlass und blicken einmal auf unsere „Hattrick-Historie“ in der Bundesliga zurück.
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Am 21. August 1996 hatte es über eine Stunde lang nicht gut ausgesehen für die Werkself beim MSV Duisburg. Die Gastgeber waren in der zweiten Hälfte durch einen Elfmeter von Marcus Marin nicht unverdient mit 1:0 in Führung gegangen. Doch dann kam die Viertelstunde des „Schwatten“: Erst erzielte er nach einem indirekten Freistoß innerhalb des Strafraums den Ausgleich (64.), dann köpfte er eine perfekte Flanke von René Rydlewicz zur 2:1-Führung für die Leverkusener in die Maschen (71.). Und schließlich machte er nach starker Vorarbeit von Niko Kovac aus kurzer Distanz den Deckel zum 3:1 drauf (82.).

Zweiter Sieg im zweiten Saisonspiel, das erste hatte Bayer 04 mit 4:2 gegen den amtierenden Meister Borussia Dortmund gewonnen. „An den Freistoß kann ich mich erinnern, an die anderen beiden Treffer beim besten Willen nicht“, sagt Ulf Kirsten und lacht: „Es kann also kein so berauschendes Spiel von uns gewesen sein.“ Immerhin: Sein lupenreiner Hattrick war erst der zweite eines Bayer 04-Profis in der Bundesliga.

Ökland macht den Anfang

Arne Larsen Ökland hatte 15 Jahre zuvor beim legendären 3:0-Erfolg gegen den FC Bayern München am 7. März 1981 zum ersten Mal in der noch jungen Klubgeschichte binnen einer Halbzeit dreimal hintereinander eingenetzt. Dem Norweger war dieses Kunststück in der ersten Hälfte innerhalb von 20 Minuten gelungen. Klaus Augenthaler, sein bedauernswerter Gegenspieler damals, war immer einen Schritt zu spät gekommen und wurde nach 36 Minuten entnervt ausgewechselt. Ökland wurde vom Schiedsrichter Udo Horeis in der zweiten Hälfte sogar noch ein viertes Tor zugesprochen, das allerdings keines war. Weil der Stürmer, der nur das Außennetz getroffen hatte, dies dem Unparteiischen schließlich auch mitteilte, wurde er später für das Fair-Play ausgezeichnet.

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Auch Kirsten schockt die Bayern

Nicht weniger spektakulär ging es bei Ulf Kirstens zweitem Hattrick zu. Wieder hieß der Gegner Bayern München. Aber diesmal hatte das Spiel eine ganz andere Dramaturgie. 0:2 lag Bayer 04 am 30. November 1997 im Ulrich-Haberland-Stadion gegen die Bayern nach 24 Minuten zurück. Wenig später gerieten die Gastgeber nach einer Roten Karte gegen Christian Wörns auch noch in Unterzahl. Aber das Team von Trainer Christoph Daum zeigte eine großartige Moral. Jan Heintze gelang kurz vor dem Pausenpfiff nach einem beherzten Sololauf der Anschlusstreffer. In der zweiten Hälfte sorgte Kirsten per wuchtigem Kopfballtreffer erst für den Ausgleich (69.) und drehte mit zwei weiteren Toren in der letzten Minute das Spiel vollends zugunsten der Werkself. Die Sensation war perfekt, Oliver Kahn im Tor der Bayern bedient, der Leverkusener Anhang aus dem Häuschen.

Kirsten hatte seinen zweiten Hattrick erzielt und wurde am Ende der Saison 1997/98 – wie schon ein Jahr zuvor und in der Spielzeit 1992/93 – zum dritten Mal Torschützenkönig der Bundesliga.

Dangers großer Auftritt gegen den HSV

Erst knapp 19 Jahre später gelang einem Werkself-Profi wieder ein Hattrick. Am 10. September 2016 saß Joel Pohjanpalo beim Heimspiel gegen den Hamburger SV bis zur 72. Minute auf der Ersatzbank, der HSV führte mit 1:0. Dann schickte Bayer 04-Coach Roger Schmitt für Admir Mehmedi seinen Joker Pohjanpalo aufs Feld. Der Finne kam, sah und siegte. Sieben Minuten nach seiner Einwechselung nickte er völlig freistehend eine Flanke von Julian Brandt zum Ausgleich ins leere Tor. Und dann verwandelte „Danger“ – den Spitznamen verpassten die Fans dem Finnen wegen dessen Ähnlichkeit zum Schauspieler Max von der Groeben in der Filmreihe „Fack ju Göhte“ – die BayArena in der Nachspielzeit mit zwei herrlichen Treffern in ein Tollhaus: wie einst Ulf Kirsten 1997 gegen die Bayern. Zum 2:1 traf Pohjanpalo nach starker Vorarbeit von Benny Henrichs mit einem satten Volleyschuss aus 15 Metern ins lange Eck (90.1). Genauso stark und trocken vollendete er drei Minuten später einen Konter über Brandt und Chicharito, als er noch einen Hamburger ins Leere laufen ließ und schließlich Torhüter René Adler mit einem Schuss ins kurze Eck überwand. Nur 15 Minuten hatte Joel Pohjanpalo für seinen Hattrick gebraucht.

Volland trifft dreimal gegen Hradecky

Zwei Minuten länger benötigte Kevin Volland für den fünften und bislang letzten von einem Bayer 04-Spieler erzielten Hattrick. In der Partie gegen Eintracht Frankfurt am 14. April 2018 schoss Volland, der seit Sommer 2020 für AS Monaco stürmt, innerhalb von 17 Minuten seine drei Treffer zum 2:1, 3:1 und 4:1-Endstand gegen die Eintracht, bei der noch der heutige Werkself-Kapitän Lukas Hradecky das Tor hütete. Zweimal musste Volland nach feiner Vorarbeit von Karim Bellarabi nur noch einschieben, bei seinem ersten Treffer hatte er nach einem Klasse-Pass von Kai Havertz noch den Frankfurter Falette aussteigen lassen und den Ball dann links an Hradecky vorbeigeschoben. Der finnische Nationalkeeper war bei allen drei Volland-Treffern machtlos.

Noch einmal zurück zu Hradeckys Landsmann Joel Pohjanpalo: Danger schaffte in der vergangenen Saison noch einmal einen Hattrick, allerdings im Trikot des 1. FC Union Berlin, wohin Bayer 04 ihn für ein Jahr ausgeliehen hatte. In der Partie gegen Werder Bremen (3:1) erzielte er zwischen der 50. und 67. Minute drei Treffer hintereinander.

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Pohjanpalo und Kirsten in feiner Gesellschaft

Joel Pohjanpalo und Ulf Kirsten zählen damit zum überschaubaren Kreis derjenigen Bundesligaspieler, die zwei Hattricks erzielen konnten. Nur fünf Profis waren seit dem Bundesliga-Start 1963 in der Hinsicht noch erfolgreicher. Unangefochtene Nummer eins in dieser Rangliste ist – wen wundert es – der kürzlich verstorbene Gerd Müller vom FC Bayern München mit sieben Hattricks. Es folgen Klaus Fischer (FC Schalke 04) mit fünf Hattricks, Dieter Müller (1.FC Köln), Manfred Burgsmüller (Borussia Dortmund/Werder Bremen) und Mario Gomez (FC Bayern/VfL Wolfsburg) mit jeweils drei Hattricks.

Zwei Hattricks gelangen neben Kirsten und Pohjanpalo nur noch sechs weiteren Spielern, darunter die beiden ehemaligen Bayer 04-Trainer Jupp Heynckes (für Bor. Mönchengladbach) und Klaus Toppmöller (für den 1. FC Kaiserslautern) sowie Franz Brungs (1. FC Nürnberg), Claudio Pizarro (Werder Bremen), Max Kruse (Werder Bremen) und Robert Lewandowski (FC Bayern). Letzterer hält auch den Rekord für den schnellsten Hattrick der Bundesliga-Geschichte. Lewandowski traf beim 5:1 gegen den VfL Wolfsburg am 22. September 2015 innerhalb von nur vier Minuten dreimal hintereinander – und schaffte am Ende sogar einen Fünferpack binnen neun Minuten!

Völler trifft zur gleichen Zeit wie Pohjanpalo

Insgesamt gab es seit Einführung der Bundesliga bis heute (laut Wikipedia) 111 Hattricks. Darunter auch einer von Rudi Völler. Der heutige Sport-Geschäftsführer von Bayer 04 traf am 7. Dezember 1984 im Trikot von Werder Bremen dreimal beim 6:0 gegen Borussia Dortmund. Zwischen der 50. und 67. Minute – genau wie Joel Pohjanpalo für Union anno 2021. Lediglich beim zweiten Tor gab es eine Abweichung – Jolle traf in der 53. Minute, Rudi schlug in Minute 64 zu.

Der Begriff hat seine Herkunft übrigens im Cricket-Sport. Hier war es Brauch, einem Werfer, der drei aufeinanderfolgende Würfe in drei „Wickets“ umwandeln konnte, als besondere Auszeichnung einen Hut (englisch: hat) für dieses Kunststück (englisch: trick) zu überreichen.

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