
Das Zweitliga-Jahr 2019 startete für den 1. FC Heidenheim so, wie 2018 aufgehört hatte – ungeschlagen. Ein 2:2 gegen Holstein Kiel zum Auftakt, am vergangenen Samstag dann ein 1:0-Erfolg gegen Dynamo Dresden. Der FCH baute damit seine beeindruckende Serie auf mittlerweile sechs Spiele ohne Niederlage aus. Überhaupt hat das Team von Trainer Frank Schmidt seit Ende September nur noch ein einziges Mal den Platz als Verlierer verlassen. Das Resultat: Die Schwaben haben sich – ohne groß Aufsehen zu erregen – in den Aufstiegskampf zur Bundesliga gepirscht. Nach dem Erfolg über Dresden am Samstag steht vor dem Montagabendspiel Platz fünf zu Buche, punktgliche mit Union Berlin auf Relegationsrang drei, die zum Abschluss des Spieltages noch auf den FC St. Pauli treffen. Auch im DFB-Pokal lief es bislang mehr als zufriedenstellend für Heidenheim. Beim Regionalligisten SSV Jeddeloh marschierte der FCH in der 1. Runde zu einem 5:2-Erfolg, anschließend wurde Ligakonkurrent Sandhausen deutlich mit 3:0 geschlagen. Das Heimspiel gegen die Werkself dürfte nun das vorläufige Highlight einer durchweg starken Saison des Klubs werden.
Es ist kaum möglich, über Heidenheim zu reden, ohne dass diese drei Namen fallen: Der Klub und seine Erfolgsgeschichte sind neben dem Vorstandsmitglied Holger Sanwald, der seit 1994 die Geschicke des Vereins leitet, untrennbar mit Frank Schmidt und Marc Schnatterer (im Bild oben) verbunden. Trainer Schmidt ist bereits seit 2007, dem Jahr in dem der 1. FCH durch Abspaltung von der Heidenheimer SB entstand, verantwortlich für die erste Mannschaft und damit dienstältester Chefcoach im deutschen Profifußball. Als gebürtiger Heidenheimer ist der 45-Jährige eine Identifikationsfigur sondergleichen, führte den Klub aus der Oberliga Baden-Württemberg bis ins Aufstiegsrennen für einen Platz in der Bundesliga. Speziell ist auch das Verhältnis zu seinem Kapitän Schnatterer, Schmidts rechter Hand auf dem Platz. Ebenso wie Schmidt zeichnet auch den Mittelfeldmann eine beispielslose Vereinstreue aus: Bereits 2008 wechselte Schnatterer nach Heidenheim und erarbeitete sich den Spitznamen „Totti von der Ostalb“ – weil er den Verein gemeinsam mit Schmidt nach oben führte, obwohl Klubs aus der Bundesliga mehrfach anklopften. Dass der mittlerweile 33-Jährige das Zeug gehabt hätte, mit seiner Technik und seinen gefürchteten Standards auch eine Etage weiter oben für Furore zu sorgen, das bezweifelt niemand. Schnatterer, der Jahr für Jahr zu den Topscorern der 2. Liga gehört, aber zog den Verbleib beim FCH vor, verlängerte erst vergangene Woche seinen Vertrag bis 2021 – und macht so das Trio Sanwald/Schmidt/Schnatterer/ zu einem, das gerade im schnelllebigen Geschäft des modernen Profifußballs ein ganz außergewöhnliches ist.
Ob die lebende FCH-Legende Schnatterer gegen Bayer 04 von Beginn an auflaufen kann, ist alles andere als sicher. Aufgrund einer Fußverletzung verpasste der Offensivspieler Teile der Winter-Vorbereitung, in den ersten beiden Ligaspielen vergangene Woche reichte es jeweils nur für die letzte halbe Stunde. Klar ist aber auch: Gerade in einem Spiel, das für den ganzen Verein ein Highlight darstellt, wird Schmidt äußerst ungerne auf seinen Kapitän verzichten. Nicht nur, weil Schnatterer als Führungsspieler und Identifikationsfigur Mannschaft und Publikum mitreißt; auch, weil er trotz fortgeschrittenem Alter immer noch der beste Spieler im Heidenheimer Kader ist und mit seinen Standardsituationen zu jedem Zeitpunkt den Unterschied ausmachen kann – gerade in einem Spiel gegen einen Bundesligisten eine nicht hoch genug einzuschätzende Qualität. Ob Schnatterer im Falle eines Startelfeinsatzes aber bei 100 Prozent ist und ob er die Partie auch über 90 Minuten bestreiten kann – dahinter steht ein sehr großes Fragezeichen.
Noch zu Drittliga-Zeiten bestand der Heidenheimer Kader ausschließlich aus Spielern aus dem Süden der Bundesrepublik. Diese ganz besondere Philosophie ließ sich mit wachsendem Erfolg zwar nicht mehr halten, aber dennoch gibt der Klub einen klaren Weg vor, nachdem die Spieler ausgewählt werden: Alle Spieler im Kader sprechen Deutsch als Muttersprache, bis auf den österreichischen Angreifer Nikola Dovedan sind auch alle Akteure deutsche Staatsbürger. Heidenheim findet seine Talente nicht bei Scouting-Trips quer über den Erdball, sondern häufig in unteren Ligen oder den Zweitvertretungen von Bundesligaklubs. Aktuell sorgt beispielsweise der beim FC Bayern ausgebildete Niklas Dorsch (21) für Furore in der 2. Liga und Interessenten in der Bundesliga. Dieser eingeschlagene Weg ist überaus erfolgreich und sollte sicherstellen, dass Heidenheim auch langfristig eine gute Rolle im deutschen Unterhaus spielen wird.
Heidenheim ist ein Team, das derzeit jeder Mannschaft in Deutschland Schwierigkeiten bereiten kann – auch Bayer 04. Bereits im Vorjahr zeigten die Schwaben, dass sie Top-Teams im Pokal ärgern können, schieden gegen den späteren Gewinner Eintracht Frankfurt erst nach Verlängerung aus. Doch selbst bei einem Aus im DFB-Pokal-Achtelfinale dürfte in Heidenheim niemand mit der laufenden Saison unzufrieden sein. In der Liga winkt eine Endplatzierung unter den Top 5 und damit das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte. Da dürfte es auf der Ostalb auch niemanden stören, wenn es hinter den großen Namen aus Hamburg, Köln oder Berlin doch nicht zum ganz großen Wurf reichen sollte.

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