
Das Fußballgeschäft kann schnelllebig sein. Dass das nicht immer nur negative Seiten haben muss, dürfte derzeit besonders den Anhängern des FC Augsburg klar sein. Noch vor gut zwei Wochen befand sich der FCA nach einer 0:4-Heimpleite gegen Hoffenheim in akuter Abstiegsgefahr, die Verantwortlichen reagierten, und Trainer Manuel Baum musste gehen. Die Stimmung in der Fuggerstadt war am Boden. Nun, Ende April, herrscht Euphorie beim FCA, der Klassenverbleib scheint so gut wie sicher. Die Wende herbeigeführt hat Martin Schmidt (oben im Bild), der das Amt des Cheftrainers von Baum übernommen hat und in seine dritte Trainerstation in der Bundesliga mit Bravour gestartet ist. Bei den Überfliegern aus Frankfurt gelang Schmidt zum Einstand ein überraschender, aber völlig verdienter 3:1-Erfolg, am vergangenen Samstag legte Augsburg nach und deklassierte den VfB Stuttgart im so wichtigen Abstiegsduell glatt mit 6:0 – der höchste Sieg in der Bundesliga-Historie des Vereins, nie zuvor hatte der FCA in einem Spiel mehr als vier Tore erzielt. „Das ist fast surreal. So ein Spiel, das in so einem Fluss geht, hatte ich noch nie“, zeigte sich selbst Schmidt überrascht. Viel wichtiger aber: Der direkte Konkurrent aus Stuttgart wurde auf nun zehn Punkte distanziert, mit einem Erfolg über Bayer 04 würde Augsburg den Klassenerhalt somit noch am Freitagabend perfekt machen.
Schmidt griff zuletzt gegen Stuttgart in die personelle Trickkiste und räumte damit ordentlich ab. Den etatmäßigen Linksverteidiger Philipp Max beorderte er in auf die Linksaußenposition, im Sturmzentrum lief in Marco Richter ein gelernter Außenbahnspieler auf. Die Umstellung ging voll auf: Sowohl Max als auch Richter steuerten einen Doppelpack zum 6:0 bei. Für Richter war es bereits der zweite in Folge: Der 21-Jährige war bereits beim 3:1 in Frankfurt mit zwei Toren der überragende Mann beim FCA. Kurios: In 19 Saisonspielen zuvor hatte das Eigengewächs kein einziges Mal getroffen, war häufig nur Reservist gewesen. Unter Schmidt blüht der Offensivmann nun geradezu auf, auch der lange Zeit seiner Form hinterhergelaufene Michael Gregoritsch war in den vergangenen beiden Partien endlich wieder der Spieler, der in der Vorsaison mit 13 Bundesligatoren geglänzt hatte – auch wenn ihm als einzigem der aufgebotenen Offensivspieler gegen Stuttgart kein eigener Treffer gelang.
Schmidts Kniff mit Richter als Mittelstürmer ging zwar voll auf, war aber mehr oder weniger aus der Not heraus geboren. Augsburgs Star, der Isländer Alfred Finnbogason, hatte sich zwei Tage vor dem wichtigen Spiel gegen den VfB einer Operation an der Wade unterziehen müssen und fällt für den Rest der Saison aus. Der Stürmer hat in der aktuellen Spielzeit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, erzielte in seinen nur 18 Spielen aber bärenstarke zehn Treffer – eine Abschlussqualität, auf die Augsburg für den Rest der Saison verzichten muss, zumal auch die weiteren gelernten Mittelstürmer im Kader entweder verletzt ausfallen (Sergio Cordova, Dong-won Ji) oder nach überstandener Verletzung noch nicht bereit für 90 Minuten sind (Julian Schieber). Dünne Personaldecke also ganz vorne – und zuletzt auch ganz hinten. Torhüter Gregor Kobel, einer der stärksten Augsburger in der Rückrunde, zog sich gegen Frankfurt eine Gehirnerschütterung zu und musste gegen Stuttgart verletzt passen. Gegen die Werkself könnte der Schweizer beim FCA aber wieder zwischen den Pfosten stehen.
Nach den jüngsten Ergebnissen kann Augsburg nun für die neunte Bundesliga-Saison in Folge planen – ein riesiger Erfolg für den kleinen Verein. Auch der Trainer scheint gefunden: Martin Schmidt soll mit seiner Erfahrung aus seinen Engagements in Mainz und Wolfsburg den FCA weiter in der höchsten, deutschen Spielklasse halten, nach einer Saison voller Querelen vor allem aber wieder für Ruhe sorgen. Außerdem von Bedeutung: Eigene Talente sollen verstärkt in die erste Mannschaft eingebaut werden. Mit Richter hat Schmidt hier einen denkbar günstigen Start erwischt, gegen Stuttgart setzte er außerdem auf den erst 20-jährigen Innenverteidiger Kevin Danso. Mit dieser talentierten Mannschaft und Qualitätsspielern wie Gregoritsch oder Finnbogason hat Augsburg immer auch das Potenzial zur Überraschungsmannschaft.
Unabhängig davon, ob Augsburg am Freitag gegen Bayer 04 punktet oder nicht: Nach menschlichem Ermessen dürfte nichts mehr schiefgehen beim FCA. Selbst im Falle einer Niederlage gegen die Werkself könnte der Klassenerhalt nach dem Spieltag feststehen, wenn Stuttgart im Samstagabendspiel gegen Borussia Mönchengladbach nicht gewinnt. Früher oder später sollte es also reichen für Augsburg.


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