
Für Mittelfeldmann Jerome Gondorf war er „wie eine Wand“, für Gegenspieler Marco Reus „ganz klar Weltklasse“. Nach dem 1:1 der Bremer gegen Borussia Dortmund am vergangenen Sonntag kam kaum einer der Beteiligten darum herum, über Jiri Pavlenka zu sprechen. Mit mehreren Glanzparaden und einer der besten Torwartleistungen der kompletten Bundesligasaison hatte der tschechische Schlussmann seiner Mannschaft gegen den Champions-League-Aspiranten in Schwarz-Gelb einen Punkt gerettet. Und das, obwohl es für die Werderaner – ganz im Gegensatz zum BVB – eigentlich um nichts mehr geht in dieser Saison. Durch die Niederlage des VfL Wolfsburg am Tag zuvor war der Klassenerhalt des SVW bereits vor Anpfiff besiegelt. Eine durchaus bemerkenswerte Errungenschaft des im Herbst gekommenen Trainers Florian Kohfeldt, wenn man bedenkt, dass das Team noch beim Hinspiel in der BayArena Mitte Dezember mit nur 14 Zählern auf Rang 17 gelegen hatte. Das 0:1 damals war die erste von zwei Werder-Niederlagen in Leverkusen in dieser Saison, denn: Auch im DFB-Pokal mussten die Grün-Weißen im Viertelfinale auswärts bei der Werkself die Segel streichen – 2:4 nach Verlängerung.
Wie die Kohfeldt-Elf gegen Dortmund eindrucksvoll zeigte, ist sie nicht bereit, den verbleibenden Gegnern irgendetwas zu schenken – zumal die Partie gegen Bayer 04 eine besondere für einen außergewöhnlichen Werder-Spieler ist. Kapitän Zlatko Junuzovic (im Bild oben), das wurde in der vergangenen Woche bekannt, wird Bremen nach sechseinhalb Jahren als Leistungsträger, Führungsspieler und Identifikationsfigur am Ende der Saison verlassen, die Partie gegen die Werkself wird somit das letzte Heimspiel des Österreichers im Weserstadion. Wohin es ihn zieht, will Junuzovic erst nach dem Spiel öffentlich machen. Jetzt schon klar ist hingegen, dass sich der Mittelfeldmann mit einem Erfolgserlebnis von den Fans verabschieden will und die Mannschaft ihren Kapitän nach Kräften unterstützen wird. Die personelle Ausgangslage für das Duell mit B04 jedenfalls dürfte Kohfeldt optimistisch stimmen: Abwehrchef Niklas Moisander steht nach muskulären Problemen wieder zur Verfügung, auch Abräumer Philipp Bargfrede sowie Flügelspieler Florian Kainz kehren nach abgesessenen Gelb-Sperren in den Kader der Grün-Weißen zurück. Vom Stammpersonal fehlt damit einzig Offensivmann Fin Bartels, der sich bereits beim Hinspiel gegen Dortmund im Dezember einen Achillessehnenriss zuzog und in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird.
Nach einer überragenden Serie Anfang der Rückrunde mit zwischenzeitlich sechs Siegen aus acht Spielen geriet der Motor der Bremer zuletzt ein bisschen ins Stottern. In den letzten vier Partien blieb Werder sieglos. Das lag auch an der zuletzt glücklosen Offensivabteilung. Max Kruse, zweifellos ein Ausnahmekönner im Werder-Angriff, wartet seit über sechs Wochen auf ein Pflichtspieltor – auch, weil er zu oft nicht nur den Mittelstürmer, sondern in Personalunion auch den Spielgestalter geben muss und somit oft erst gar nicht in Abschlusssituationen kommt. Um ihn herum tummeln sich zwar durchaus begabte Fußballer wie Kainz oder Winterneuzugang Milot Rashica, die allerdings zu wenig Torgefahr ausstrahlen. Bezeichnend: Nur einen der letzten fünf Werder-Treffer erzielte ein Offensivspieler – und auch der ist schon fast einen Monat her: Ishak Belfodil am 6. April in Hannover.
Am Montag wurde offiziell wieder zusammengeführt, was für alle Fußballinteressierten in Deutschland einfach zusammengehört: Thomas Schaaf arbeitet wieder für Werder Bremen. Die Vereinsikone, die die Grün-Weißen von 1999 bis 2013 trainierte, 2004 das Double gewann und insgesamt 41 Jahre im Verein verbrachte, wurde als Technischer Direktor vorgestellt und wird künftig eng mit seinem ehemaligen Kapitän, dem jetzigen Werder-Manager Frank Baumann, zusammenarbeiten. Laut Pressemitteilung soll Schaaf eine Schlüsselstelle in der Verzahnung zwischen Profi-und Ausbildungssektor beim Klub von der Weser einnehmen. Gerade diese Schnittstelle scheint in der aktuellen Lage wichtig. Finanziell kann Werder nach wie vor keine Bäume ausreißen, ist somit auf eine gute Jugendarbeit angewiesen. In Kohfeldt, vor seiner Cheftrainertätigkeit Coach der U23 und diverser Juniorenteams bei Werder, hat der Verein einen, der den eigenen Nachwuchs gut kennt und auf ihn setzt. Die Voraussetzungen sind also gegeben, um sich in den kommenden Jahren die Leistungsträger wieder selbst zu machen. Das war den Bremern in der Vergangenheit zu selten gelungen. Vielleicht bringt Schaaf nun den entscheidenden Impuls zurück – und unter Umständen auch den Erfolg aus seiner eigenen Zeit als Werder-Coach.
In dieser Saison geht es für die Grün-Weißen nur noch um die berühmte Goldene Ananas. Interessant zu beobachten sein wird nun, wie die durch die Installation Schaafs neu strukturierte Führungsebene in der spielfreien Zeit agieren wird. In Junuzovic verlässt ein absoluter Schlüsselspieler die Mannschaft, bis auf einige Leih-Rückkehrer stehen noch keine Neuzugänge für die neue Saison fest. Vertraut man Kohfeldt und seinen jungen Spielern wie Maximilian Eggestein, oder versucht Baumann auf dem Transfermarkt mal wieder einen großen Wurf zu landen, um den Österreicher zu ersetzen? Fest steht: Durch die Personalien Schaaf und Kohfeldt hat Werder alle Möglichkeiten, sich nach Jahren der Depression wieder nach oben zu arbeiten. Ebenso klar ist aber auch: Dieser Prozess, wenn er denn gelingt, wird sehr wahrscheinlich viel Zeit in Anspruch nehmen.

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