Zurück zur Übersicht
29.03.2018Bundesliga

Gegnercheck: FCA mit Gouweleeuw, ohne Finnbogason

Die Länderspiele sind vorbei, der Endspurt in der Bundesliga wird eingeleitet – und für die Werkself damit der Kampf um die Plätze für das internationale Geschäft. Den Anfang der Zielgeraden markiert am Samstag (31. März, 15.30 Uhr) das Heimspiel gegen den FC Augsburg. Wie auch Bayer 04 blieben die Schwaben vor der Länderspielpause unter ihren Möglichkeiten und sinnen nun auf Wiedergutmachung – ohne ihren Toptorjäger, dafür aber mit einem wichtigen Rückkehrer und dem besten Vorbereiter der Bundesliga.
Baum_Max_imago29861148h.jpg

Position

Die Worte sind deutlich. „Ich hatte das Gefühl, dass wir uns mit 35 Punkten schon aus der Saison verabschiedet haben. Jeder hat darüber geredet, dass es reichen könnte und genau so haben wir gespielt“, lautete der Weckruf von Trainer Manuel Baum nach dem verkorksten Heimauftritt gegen Werder Bremen vor der Länderspielpause. Einerseits nach nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Spielen durchaus verständlich, andererseits aber auch Zeugnis für eine dennoch komfortable Tabellensituation seines Teams. Denn: Wer nach 27 Spieltagen 35 Punkte auf dem Konto hat, der kann sich ein Spiel wie das 1:3 gegen Werder durchaus erlauben, wenn das ausgegebene Saisonziel der Klassenerhalt ist – zumal den FCA immer noch satte zehn Punkte von Rang 16 trennen. Bei nüchterner Betrachtung der Tabellenlage erscheint trotz der zuletzt nicht immer überzeugenden Leistungen gar eine Korrektur der Ziele nach oben nicht abwegig. Vier Punkte trennen die Augsburger auf Platz zehn von Rang sieben, der für den Europapokal reichen könnte.

Personal

Die Länderspielpause kam dem FCA durchaus gelegen – nicht nur, um in Abwesenheit von nur vier Nationalspielern wieder an der Rückkehr in die Erfolgsspur zu feilen, sondern auch, damit sich die verletzten Spieler herankämpfen können. So steht der Niederländer Jeffrey Gouweleeuw gegen Bayer 04 vor seinem Comeback, nachdem er sich Ende Januar beim 1. FC Köln einen Teilriss des Innenbands zugezogen hatte. Zuvor hatte der Abwehrchef in der gesamten Saison keine Sekunde verpasst, sein Fehlen war somit wohl auch ein Grund für die wohl schwächste Phase des FCA in der laufenden Spielzeit zuletzt. „Wenn du bei diesen Schwankungen Spieler auf dem Platz hast, die viel Erfahrung haben, dann haben die im Spiel auch die Möglichkeit, einzugreifen“, sagte Coach Baum zuletzt dem „kicker“. Gemeint ist damit aber nicht nur Gouweleeuw, sondern auch Marwin Hitz, dessen Einsatz gegen die Werkself auch noch nicht abschließend gesichert ist. Der Keeper musste mit muskulären Problemen von der Schweizer Nationalmannschaft abreisen – eine reine Vorsichtsmaßnahme, so die Verantwortlichen aus der Fuggerstadt. Sollte Hitz, zuletzt einer der stärksten Augsburger, wider Erwarten passen müssen, wäre es nach Gouweleeuw die zweite Serie einer Konstanten in dieser Saison, die verletzungsbedingt reißen würde: Der Torhüter stand für den FCA bislang jede Minute auf dem Platz.

Probleme

Auch wenn es sich nach dem Spiel gegen Bremen alle in Augsburg gewünscht hatten: Für Alfred Finnbogason war die Länderspielpause wohl doch nicht lange genug. Der Isländer, den seit zwei Monaten Wadenprobleme außer Gefecht setzen, stieg unter der Woche zwar wieder ins Mannschaftstraining ein, der Vergleich mit der Werkself kommt für den Goalgetter aber wohl noch zu früh. Das wäre ein herber Verlust: In den sieben Spielen seit Finnbogasons Verletzung blieb Augsburg gleich dreimal ganz ohne Torerfolg – im gesamten Saisonverlauf zuvor war das nur viermal der Fall gewesen. Ein weiteres Zeichen für die überragende Qualität, die den Schwaben momentan abgeht: Trotz seiner nun bereits acht Wochen währenden Ausfallzeit steht der Skandinavier mit elf Toren aus 18 Spielen noch auf Rang vier der Torjägerliste. Gleichauf mit ihm: Teamkollege Michael Gregoritsch, der Finnbogason seit dessen Verletzung im Sturmzentrum vertritt. Auf diese Weise bewahrt sich der FCA zwar die Torgefahr in vorderster Front, jedoch fehlen die Akzente aus dem offensiven Mittelfeld, für die der großgewachsene Österreicher sonst zuständig war. Davon abgesehen liegt auch Gregoritsch die Rolle hinter den Spitzen mehr als der Part des Mittelstürmers, den er aktuell erfüllen muss.

Potenzial

Der FCA hat sich in den vergangenen Jahren etabliert in der Bundesliga. Ein Grund dafür: Die ruhige Vereinspolitik sowie der Ruf, sich als talentierter Spieler in Augsburg optimal weiterentwickeln zu können: Werkself-Abräumer Dominik Kohr vollzog in der Fuggerstadt einen wichtigen Karriereschritt, auch André Hahn wurde dort vom No-Name zum Nationalspieler. Ein Karrieresprung, vor dem nun auch Philipp Max (im Bild oben mit Trainer Manuel Baum) steht: Der Linksverteidiger der Augsburger ist mit starken 13 Torvorlagen bester Vorbereiter der gesamten Bundesliga und besitzt das Potenzial, als Überraschungsgast noch auf den WM-Zug nach Russland aufzuspringen. Unabhängig davon ist der Sohn des einstigen Bundesliga-Torschützenkönigs Martin Max derzeit einer der begehrtesten Spieler der gesamten Bundesliga und dürfte den FCA selbst dann für das Vertrauen in ihn belohnen, wenn er dem Ruf eines größeren Klubs folgt – in Form einer stattlichen Ablösesumme. Ein Weg, der sich für den Verein langfristig rechnet – und schon gerechnet hat.

Prognose

Es ist eines der größten Komplimente, die man Manuel Baum machen kann: Der FCA ist im Begriff, eine vollkommen sorgenfreie Bundesliga-Saison zu spielen. Nach dem Erstrunden-Aus im DFB-Pokal beim Drittligisten Magdeburg und dem 0:1 zum Bundesliga-Auftakt beim Hamburger SV waren die Augsburger im August von vielen als heißer Abstiegskandidat gehandelt worden, letztlich werden sie nichts damit zu tun haben. Selbst eine Überraschung wie das Erreichen des internationalen Geschäfts wie im Jahr 2015 ist für die bayrischen Schwaben über den Umweg Platz sieben noch drin. Das erscheint nach den vergangenen Leistungen zwar unwahrscheinlich, könnte nach der Rückkehr von Gouweleeuw und Finnbogason aber wieder in den Bereich des Möglichen rücken.

Ähnliche News

Ibrahim Maza gegen Heidenheim
Bayer 04 - 02.12.2025

Jetzt Maza zum BL-„Rookie des Monats“ November wählen!

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die drei Kandidaten für den Titel Bundesliga-„Rookie des Monats“ November bekannt gegeben. Zur Wahl steht unter anderem Werkself-Profi Ibrahim Maza. Fans von Bayer 04 können ab sofort und noch bis einschließlich Donnerstag, 4. Dezember (23.59 Uhr), in der Bundesliga-App für ihren Favoriten abstimmen.

Mehr zeigen
Kurzpässe vor #BVBB04
DFB-Pokal - 02.12.2025

Kurzpässe vor #BVBB04: Mit über 7.000 Fans in Dortmund – frühzeitige Anreise sehr empfohlen

Zum zweiten Mal in vier Tagen trifft Bayer 04 am heutigen Dienstagabend, 2. Dezember (Anstoß: 21 Uhr), auf Borussia Dortmund – dieses Mal im Achtelfinale des DFB-Pokals. Über 7.000 Fans unterstützen die Werkself im Signal Iduna Park, für alle Daheimgebliebenen läuft die Partie unter anderem frei empfangbar in der ARD. Nach dem jüngsten 1:2 gegen den BVB in der Liga machen gleich mehrere Pokal-Statistiken Hoffnung auf eine schwarz-rote Revanche. Für den Achtelfinal-Kracher, bei dem der VAR anders als in den Runden zuvor im Einsatz sein wird, empfiehlt Bayer 04 aus gleich mehreren Gründen eine frühzeitige Anreise. Die Kurzpässe.

Mehr zeigen
Die PK vor dem Pokalspiel in Dortmund | Achtelfinale DFB-Pokal
Werkself-TV - 01.12.2025

Hjulmand vor #BVBB04: „Erwarten wieder ein enges Spiel“

Drei Tage nach dem Bundesliga-Duell zwischen Bayer 04 und Borussia Dortmund trifft die Werkself am Dienstag, 2. Dezember (Anstoß: 21 Uhr), im Rahmen des DFB-Pokal-Achtelfinals erneut auf den BVB. Vor der Partie im Signal Iduna Park, bei der Schwarz-Rot von mehr als 7.000 Fans unterstützt wird, sprach Trainer Kasper Hjulmand über die Herangehensweise an das nächste Aufeinandertreffen binnen 72 Stunden und über zahlreiche Personalien im Team.

Mehr zeigen
U19 von Bayer 04 beim Torjubel
Jugend - 01.12.2025

Nachwuchs: U19 für Liga A der Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga qualifiziert

Mit einem 11:1 gegen den TSV Schott Mainz und aufgrund der Ergebnisse aus den Parallelgruppen ist die U19 von Bayer 04 in Liga A der Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga gestürmt. Beim Turnier der U16 in Ägypten gesellten sich Pyramiden und Sphinx zu hochkarätigem Jugend-Fußball, während die U15 beim Hallenturnier unter anderem den FC Barcelona bezwang und auf Rang fünf landete. Im Spitzenspiel in Monheim mussten sich die U23-Frauen ihrerseits Borussia Dortmund geschlagen geben – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.

Mehr zeigen