
Rückblickend scheint es kaum greifbar, dass beim FC Bayern zur Oktoberfestzeit noch ausgeprägte Katerstimmung herrschte. Im letzten Spiel unter Carlo Ancelotti unterlagen die Münchner in der Champions League bei Paris St. Germain mit 0:3, anschließend reichte es unter Interimscoach Willy Sagnol nur zu einem Unentschieden bei Hertha BSC. Der Rückstand auf Borussia Dortmund in der Bundesliga betrug Anfang Oktober bereits fünf Punkte. 16 Pflichtspiele und 15 Siege später blickten Fans und Journalisten im Winter-Trainingslager in Doha fast ausschließlich in zufriedene Gesichter bei den Münchnern. Der Hauptgrund für den Umschwung liegt auf der Hand: Jupp Heynckes steht wieder in der Verantwortung beim FCB – zurückgekehrt aus dem Ruhestand, um für gute Laune und Punkte zu sorgen. Und das ist dem ehemaligen Bayer 04-Coach mit Bravour geglückt. Den Fünf-Punkte-Rückstand in der Liga haben die Bayern unter Heynckes in gut zwei Monaten in einen Elf-Punkte-Vorsprung gedreht. Im DFB-Pokal schaltete das Team in Borussia Dortmund und RB Leipzig zwei der härtesten Konkurrenten aus, in der Champions League wartet im Achtelfinale in Besiktas Istanbul ein vermeintlich leichter Gegner.
Es kommt selten vor, dass die Rückennummer eines Neuzugangs für ähnlich viel Gesprächsstoff sorgt wie der Wechsel selbst. Doch als Mittelstürmer Sandro Wagner (oben im Bild) kurz vor Weihnachten stolz sein neues rot-weißes Trikot präsentierte, staunte Fußball-Deutschland nicht schlecht. Mit der Nummer 2 wird der Nationalstürmer für die Bayern auflaufen – für einen Angreifer nicht gerade üblich und letztendlich deutlich überraschender als der Transfer, der sich bereits seit geraumer Zeit angebahnt hatte. „Die 2 finde ich ganz passend, es ist mein zweiter Anlauf hier", erklärte der 30-Jährige, dem als junger Spieler der Durchbruch beim Rekordmeister versagt geblieben war. Nun ist der gebürtige Münchner zurück bei seinem Jugendverein – für ihn als zweiten Anlauf, für die Bayern als zweiter Stürmer. Dass hinter Robert Lewandowski kein Backup von internationalem Format bereitstand, hatte die Verantwortlichen schon seit Längerem gestört. Dennoch scheint es nicht gesagt, dass sich Wagner nur mit der Joker-Rolle begnügen muss. Trainer Heynckes kündigte bei Abflug nach Doha an, auch ein 4-4-2-System mit Lewandowski und Wagner im Sturmzentrum einstudieren lassen zu wollen. Beim Spiel gegen Bayer 04 könnte der Ex-Hoffenheimer aber sogar als alleinige Spitze auflaufen. Lewandowski laboriert derzeit an einer Patellasehnen-Verletzung und ist für das Match in Leverkusen fraglich.
Neben Lewandowski könnte ein weiterer Eckpfeiler in Heynckes‘ Team gegen die Werkself ausfallen. Mats Hummels, der sich zuletzt in Abwesenheit von Jérôme Boateng mit bärenstarken Leistungen zum Chef der Bayern-Abwehr aufgeschwungen hatte, konnte in der Wintervorbereitung aufgrund von Adduktorenproblemen nur eingeschränkt mittrainieren, ein Einsatz bei Bayer 04 erscheint unwahrscheinlich. Definitiv ausfallen werden Nationaltorhüter Manuel Neuer (Mittelfußbruch) sowie Mittelfeldstratege Thiago (Muskelteilriss im Oberschenkel).
2013 trat Jupp Heynckes mit einem dreifachen Knall von der großen Fußball-Bühne ab. Mit dem Triple verabschiedete er sich damals in den Ruhestand. Sollte ihm dieses Kunststück bei seiner Rückkehr erneut gelingen, würde er sich wohl endgültig unsterblich machen. Trotz aller Bescheidenheit dürfte den ehrgeizigen Rheinländer, der vor seiner letzten Rückrunde als Fußballtrainer steht, wohl immer noch der Ehrgeiz antreiben, erneut auf diese Weise abzutreten – obwohl die Vereinsführung um Uli Hoeneß sich noch zu Saisonbeginn in Understatement geübt und die Meisterschaft als primäres Ziel ausgegeben hatte. Dass es auch zwei oder gar drei Titel werden könnten, haben die dominanten Auftritte unter Heynckes gezeigt. Das Potenzial dafür ist vorhanden.
Unabhängig vom Ausgang der Partie in der BayArena scheint die sechste Meisterschaft der Bayern angesichts von elf Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz nur noch Formsache. Der Rekordmeister hat zuletzt zur gewohnten Stabilität gefunden, auf nationaler Ebene sucht der Kader auf beinahe jeder Position seinesgleichen. Ob Heynckes weitere Pokale zum üppig gefüllten Trophäenschrank hinzufügen kann, wird auch vom Los-und Matchglück des FCB abhängen; in der Champions League aber auch maßgeblich davon, ob es der Mannschaft – anders als in den vergangenen Jahren – gelingt, auch in den großen Spielen die Leistung abzurufen, die nötig ist, um die Topfavoriten des Wettbewerbs zu schlagen.


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