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28.10.2022Bundesliga

Gegner Check: Unter Rose wieder in der Spur

Nach der Gala gegen Real Madrid in der UEFA Champions League will RB Leipzig am Samstag, 29. Oktober (Anstoß: 15.30 Uhr), im nationalen Liga-Alltag gegen die Werkself die nächsten Punkte einfahren. Der 3:2-Erfolg gegen die Königlichen dürfte dem ohnehin heimstärksten Team der Bundesliga noch einmal zusätzlichen Schwung verleihen. Unser Gegner-Check.
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Position

Das war mal ein Statement: Mit dem 3:2-Sieg in der Champions League gegen Titelverteidiger Real Madrid am Dienstagabend hat sich RB Leipzig nicht nur mindestens Platz 3 in Gruppe F gesichert und damit das Überwintern in einem internationalen Wettbewerb. Die Roten Bullen beendeten auch eine beeindruckende Serie der Königlichen, die im 17. Pflichtspiel der Saison ihre erste Niederlage hinnehmen mussten. „Es war ein toller Abend für Leipzig“, freute sich RB-Coach Marco Rose. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht mit hervorragenden ersten 25 Minuten und einer 2:0-Führung.“ Josko Gvardiol und Torjäger Christopher Nkunku hatten die Treffer erzielt für zunächst dominante Gastgeber. Und auch als Real, das ohne einige angeschlagene Leistungsträger antreten musste, stärker wurde, habe man fleißig verteidigt mit einer sehr guten Zweikampfquote, lobte Rose den Einsatz seines Teams. Für die Entscheidung im Spiel sorgte schließlich der eingewechselte Timo Werner nach überragender Vorarbeit von Mohamed Simakan,

In der Champions League war es der dritte Sieg in Serie für die Leipziger, denen nun am kommenden Mittwoch bei Schachtar Donezk (in Warschau) ein Punkt fürs Erreichen des Achtelfinales reichen würde. David Raum, im Sommer von der TSG 1899 Hoffenheim nach Leipzig gekommen, hob nach dem Erfolg gegen den Tabellenführer der spanischen La Liga hervor: „Wir sind eine Mannschaft mit viel individueller Qualität, aber wir können auch kämpfen.“ Und wie sie kämpfen können, hatten die Leipziger auch drei Tage zuvor in der Bundesliga gezeigt. Da holten sie beim FC Augsburg einen 0:3-Rückstand auf und ergatterten in der Fuggerstadt dank einer furiosen Schlussphase in Überzahl – Augsburgs Iago hatte Gelb-Rot gesehen – noch einen Punkt. Die letzten beiden Tore zum 3:3 erzielten Nkunku und Hugo Novoa in den Minuten 89 und 90.

RB ist inzwischen seit acht Pflichtspielen ungeschlagen (6 Siege, 2 Remis) und hat nach schwachem Saisonstart auch in der Liga Boden gut gemacht. Unter Marco Rose, der Anfang September Nachfolger von Domenico Tedesco als Cheftrainer wurde, konnten sich die Sachsen auf Platz 8 vorarbeiten, haben nur noch vier Punkte Rückstand auf Rang 4. Im DFB-Pokal steht der Titelverteidiger nach einem souveränen 4:0-Erfolg gegen den Hamburger SV im Achtelfinale.

Personal

Nachdem sich Torhüter und Kapitän Peter Gulacsi Anfang Oktober beim 3:1-Sieg gegen Celtic Glasgow einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, stand zuletzt Janis Blaswich bei RB zwischen den Pfosten. Am Samstag muss nun kurzfristig auch der Vertreter des Stammkeepers ersetzt werden. Blaswich laboriert an Wadenproblemen, das Tor der Leipziger wird deshalb der erst vor drei Wochen verpflichtete Norweger Örjan Nyland hüten. „Er macht einen guten Eindruck, ich habe volles Vertrauen in ihn“, sagt Rose. Fehlen wird den Sachsen gegen Bayer 04 auch weiterhin Konrad Laimer. Der österreichische Nationalspieler hatte sich beim 3:0-Sieg gegen Borussia Dortmund am Syndesmoseband verletzt und wird in diesem Jahr wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. Auch Verteidiger Lukas Klostermann (im Aufbautraining) muss passen. Marcel Halstenberg hingegen kehrt nach überstandenem grippalen Infekt wieder zurück in den Kader, dürfte aber noch keine Option für die Startelf sein.

Dennoch ist RBL in der Defensive top besetzt. In der Innenverteidigung zeigen neben Dauerbrenner und Vize-Kapitän Willi Orban auch Josko Gvardiol und Abdou Diallo, die Leihgabe von Paris St. Germain, verlässlich starke Leistungen. Gvardiol weist die beste Zweikampfquote bei den Sachsen auf. Auch Mohamed Simakan ist eigentlich gelernter Innenverteidiger, spielt aber in der von Rose bevorzugten Viererkette meist auf der rechten Seite. Auf den Außenpositionen zählen zudem David Raum und der ehemalige Leverkusener Benjamin Henrichs zu den Startelf-Kandidaten. Rose hat in der Abwehr also die Qual der Wahl. Nur Willi Orban ist immer gesetzt, „weil er für uns ein ganz wichtiger Faktor als Führungs-Persönlichkeit ist“, so Rose.

Offensiv-Allrounder Dani Olmo kam nach sechswöchiger Zwangspause wegen einer Knieverletzung zuletzt gegen Augsburg und Real zu zwei Kurzeinsätzen. Der 24-jährige könnte gegen die Werkself wieder eine Startelf-Option sein. Im zentralen Mittelfeld stehen Rose wie zuletzt der Österreicher Xaver Schlager, Amadou Haidara und natürlich Kevin Kampl zur Verfügung. Der gebürtige Solinger und Ex-Werkself-Profi zählt inzwischen zu den erfahrensten Spielern der Leipziger.

Bester Vorbereiter der Roten Bullen ist der Ungar Dominik Szoboszlai mit wettbewerbsübergreifend zehn Assists. In der Liga legte der 22-Jährige bislang vier Treffer auf. In der Offensive dürfte am Samstag Timo Werner, der nach überstandenem Infekt gegen Madrid eingewechselt wurde, wieder in die Startelf rücken.

Prunkstück

Seit Jahren sind die Sachsen bekannt für ihre Konterstärke. Das schnelle, offensive Umschaltspiel beherrscht RB wie kaum ein anderer Klub in der Liga. Die Leipziger sind nach den Bayern die Passmaschinen im deutschen Fußball-Oberhaus. Mit ihrem Kombinationsfußball in höchstem Tempo erspielten sie sich nach dem Rekordmeister bislang auch die zweitmeisten Großchancen. Im Angriff hat das Rose-Team durch die Rückkehr von Nationalstürmer Timo Werner vom FC Chelsea noch an Geschwindigkeit und Durchschlagskraft gewonnen. Der 26-Jährige erzielte wettbewerbsübergreifend bereits acht Tore (4 Assists). Sein Mannschaftskollege Christopher Nkunku knüpft nahtlos an seine überragende vergangene Saison an, in der er in der Liga 20 Treffer erzielte und 15 Torvorlagen gab. Aktuell führt der im Sommer von vielen europäischen Topklubs umworbene Franzose gemeinsam mit dem Bremer Niclas Füllkrug und dem Gladbacher Marcus Thuram die Bundesliga-Torjägerliste mit acht Treffern an. Und auch Emil Forsberg, André Silva, Yussuf Poulsen und der erst 19-jährige Spanier Hugo Novoa sind immer für Tore gut. Vor allem zu Hause sind die Leipziger eine Macht, haben von ihren fünf bisherigen Heimspielen vier gewonnen (1 Remis).

Probleme

Beim 3:3 in Augsburg liefen die Fuggerstädter die Roten Bullen extrem hoch an – und brachten sie damit vor allem in der ersten Stunde immer wieder in Schwierigkeiten. Anfällig zeigt sich Leipzig auch bei Standards: Neun Gegentore kassierte RB bereits nach ruhenden Bällen – drittschlechtester Wert der Liga. Auch nach Kontern gegen sich mussten die selbst so konterstarken Sachsen bereits drei Treffer hinnehmen, was Platz 17 in diesem Ranking bedeutet. Vor allem auswärts zeigen sich die Roten Bullen oft zu harmlos, sind auf des Gegners Plätzen noch ohne Sieg.

Prognose

„Wir möchten natürlich wieder in die Champions League, das wäre dann das sechste Mal in sieben Jahren“, so hatte Oliver Mintzlaff, der Vorsitzende der Geschäftsführung, das Ziel vor dieser Saison formuliert. Nach dem holprigen Saisonstart sind die Leipziger seit Anfang Oktober wieder auf gutem Weg Richtung internationale Plätze. Der exzellent besetzte Kader, der bis auf wenige Ausnahmen nicht nur gehalten, sondern durch Neuzugänge wie David Raum, Xaver Schlager und Timo Werner noch verstärkt werden konnte, hat definitiv die Qualität, unter die ersten Vier zu kommen. Vor allem die Vertragsverlängerung mit Christopher Nkunku bis 2026 lässt viele RB-Fans auf eine weitere erfolgreiche Saison hoffen. Verstärkung bekommt der Klub bald auch noch auf Funktionärsebene: Max Eberl wird als neuer Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig am 15. Dezember seine Tätigkeit aufnehmen. Sollten die Sachsen in den restlichen Partien bis zur WM-Pause ihre Auswärtsschwäche überwinden, dürften sie dann auch wieder im oberen Tabellendrittel stehen.

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