Zurück zur Übersicht
25.06.2020Bundesliga

Gegner-Check: Nachwuchs spielt sich in den Vordergrund

Letzter Spieltag, letzte Chance: Um noch in die Königsklasse einzuziehen, braucht die Werkself am Samstag, 27. Juni (Anstoß: 15.30 Uhr), ein entsprechendes Ergebnis aus Mönchengladbach und zeitgleich als Grundvoraussetzung einen eigenen Heimsieg gegen den FSV Mainz 05. Gar nicht so einfach, denn die Rheinhessen reiten auf einer Welle der Euphorie nach Leverkusen.
crop_imago0047386076h.jpg

Position

Einen kleinen Seitenhieb in Richtung München konnten sich die Mainzer am vergangenen Samstag nicht verkneifen. „8x Meister? Langweilig! 11x drin bleiben? Mainzer Weltklasse“ prangte auf den T-Shirts, die sich Spieler und Trainer nach Abpfiff der Partie überstreiften. Hinter ihnen lagen intensive Tage mit viel Abstiegskampf, vielen Emotionen und ganz viel Jubel. Bereits in der Englischen Woche hatten die Nullfünfer den Vize-Meister aus Dortmund zwar überraschend, aber völlig verdient mit 2:0 geschlagen, am Samstag legte Mainz dann im direkten Duell gegen Werder Bremen nach, siegte mit 3:1 und bleibt somit zum elften Mal in Folge in Deutschlands höchster Spielklasse. Noch auf dem Platz hielt Sportvorstand Rouven Schröder eine emotionale Ansprache ans Team. Auszug gefällig? „Wir sind weiter in der Bundesliga, weil wir gut sind, weil wir Talente sind, weil wir ältere Spieler sind, weil wir ein Team sind! Das allein zählt. Ich bin stolz auf euch!“ Die Anspannung, die nicht nur von Schröder abfiel, war fast schon spürbar. Schließlich hat Mainz eine Saison hinter sich, in der sich der Verein quasi durchgängig im Abstiegskampf befand, fast die komplette Rückrunde lang stand die Mannschaft auf Tabellenplatz 15. Doch genau zum richtigen Zeitpunkt legten die Rheinhessen nun ihre beste Saisonphase hin und gewannen drei ihrer vergangenen vier Bundesligaspiele. Ganz klar: Das Team wird nach den letzten Tagen in Leverkusen getragen werden von einer riesigen Welle der Euphorie.

Personal

Die gute Bilanz der vergangenen Wochen hängt sicherlich auch damit zusammen, dass Achim Beierlorzer wieder fast sein komplettes Stammpersonal zur Verfügung stand. Nachdem Mainz über Teile der Saison noch prominente Spieler wie Jean-Philippe Mateta oder Danny Latza verletzungsbedingt fehlten, waren die meisten Leistungsträger in der entscheidenden Phase der Saison wieder fit. Hinzu kam, dass sich gerade in den wichtigen Spielen der Nachwuchs zu großen Auftritten aufschwang: Der 19-jährige Offensivmann Jonathan Burkardt rückte in Dortmund beinahe aus dem Nichts in die Startformation und erzielte per Kopf das so wichtige 1:0, Rechtsverteidiger Ridle Baku bereitete sowohl beim BVB als auch gegen Bremen jeweils ein Tor mustergültig vor.

Frühzeitig gelaufen war die Saison für Stammkeeper Robin Zentner, der sich unmittelbar vor der Corona-Pause einen Kreuzbandanriss zuzog. Allerdings wurde er seitdem von Florian Müller – seines Zeichens ebenfalls ein Mainzer Eigengewächs – glänzend vertreten, seine starke Leistung gegen Bremen hievte Müller sogar in die „kicker-Elf des Tages“. Verzichten muss Beierlorzer in Leverkusen außerdem auf den vom FC Liverpool geliehenen Angreifer Taiwo Awoniyi, der sich im Spiel gegen Augsburg Mitte Juni bei einem schweren Zusammenprall eine Gehirnerschütterung zuzog und mit Halskrause fixiert vom Platz getragen werden musste. Außerdem fehlt in der BayArena Jean-Paul Boetius, der in Bremen seine fünfte Gelbe Karte sah.

Probleme

Der Ausfall von Boetius könnte eine deutliche Schwächung für das Mainzer Spiel bedeuten. Der Niederländer ist als Spielgestalter im Zentrum unverzichtbar für die Offensive der Nullfünfer, setzt mit seiner herausragenden Technik und Spielübersicht die schnelle und physisch starke Angriffsreihe ein. Spielt Boetius nicht, fehlt ein Element in der Mainzer Offensive, das sonst kein Akteur der Nullfünfer mitbringt. Zudem befand sich der Mittelfeldspieler zuletzt in starker Verfassung, erzielte gegen Bremen den wichtigen Treffer zum 2:0 mit einem präzisen Flachschuss. Und: Auch sein Wert für die Statik des Teams ist nicht zu unterschätzen, denn Boetius verrichtet durch seine Laufstärke auch viel wertvolle Defensivarbeit. Gerade gegen die ballsichere Werkself hätte das ein Faktor werden können.

Potenzial

Dass es gerade die Youngster aus dem eigenen Nachwuchs waren, die sich in den vergangenen Wochen zu entscheidenden Figuren aufschwangen, kommt nicht von ungefähr. Die Mainzer Nachwuchsarbeit ist seit Jahren ein Faustpfand und brachte bereits Spieler wie André Schürrle, Suat Serdar oder Loris Karius hervor – und jetzt eben Akteure wie Müller, Baku und Burkardt, die einen wichtigen Anteil am erneuten Klassenerhalt hatten. Solange sich Mainz jedes Jahr einige Stammspieler des Kaders selbst schnitzt, werden die Nullfünfer nicht nur ihrer Vereinsphilosophie, sondern langfristig auch ihrem sportlichen und wirtschaftlichen Anspruch gerecht.

Prognose

Der Abstieg ist seit Samstag kein Thema mehr für den FSV. Doch die End-Platzierung steht noch lange nicht fest. Abhängig vom eigenen Ergebnis gegen die Werkself und den Spielen der Konkurrenz ist für Mainz noch ein Spektrum von Platz 11 bis hin zu Platz 15 drin. Das macht letztendlich nicht nur in Sachen Fernsehgeld einen Unterschied, sondern auch in den Köpfen der Spieler. Die werden also mit Sicherheit auch in Leverkusen alles geben, um die Saison positiv abzuschließen.

sky_live_300x250_b04.jpg

Ähnliche News

Faninfos
Fans - 16.05.2025

Die Faninfos zur Auswärts-Partie bei Mainz 05

Am 34. und letzten Bundesliga-Spieltag der Saison 2024/25 gastiert die Werkself beim 1. FSV Mainz 05. Die Partie steigt am Samstag, 17. Mai (Anstoß: 15.30 Uhr). Die Bayer 04-Fanbetreuung hat alle Infos zur Begegnung in der MEWA-Arena für euch zusammengefasst...

Mehr zeigen
Mainz 05
Bundesliga - 16.05.2025

Gegner-Check: Mit breiter Brust ins Finale um Europa

Für den 1. FSV Mainz 05 wird das letzte Duell der Saison 2024/25 gegen die Werkself an diesem Samstag, 17. Mai (Anstoß: 15.30 Uhr), noch einmal ein echtes Endspiel. Die Rheinhessen stehen auf Platz sechs, der zur Teilnahme an der UEFA Conference League berechtigt. Punktgleich dahinter liegt RB Leipzig auf Rang sieben. Die Mannschaft von Cheftrainer Bo Henriksen hat in der MEWA Arena also alles in der eigenen Hand, um zum vierten Mal in der Klub-Geschichte in einen internationalen Wettbewerb einzuziehen. Der Gegner-Check.

Mehr zeigen
Mit 04 Toren in der ersten Hälfte schießt sich die Werkself zum höchsten Sieg in Mainz
Werkself-TV - 16.05.2025

Da war doch was... Mit 04 Toren in der ersten Hälfte schießt sich die Werkself zum höchsten Sieg in Mainz

Bereits nach fünf Spielminuten geht die Werkself im Februar 2019 in Mainz in Führung. Am Ende steht es 5:1 mit Julian Brandt als Doppel-Torschützen – bis heute der höchste Auswärtssieg von Bayer 04 in Mainz.

Mehr zeigen
U19 gegen Köln
U19 - 16.05.2025

„Erfahrung fürs Leben“: U19 empfängt Köln zum DM-Finale vor großer Kulisse

BayArena, Derby, schon mehr als 20.000 Fans dabei und bestes Wetter – es ist alles angerichtet! Am Sonntag, 18. Mai (Anstoß: 11 Uhr/Stadionöffnung: 9.30 Uhr), tritt die U19 von Bayer 04 gegen den 1. FC Köln zum Finale um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren an. Vorab sprach Cheftrainer Sergi Runge über eine kleine Anpassung in der Vorbereitung auf die Partie und „eine Erfahrung fürs Leben“. Tickets gibt es im Bayer 04-Webshop, zudem senden das Werkself-Radio und der Pay-TV-Sender Sky live.

Mehr zeigen
DM-Finale der U19 gegen Köln
U19 - 16.05.2025

Tickets für DM-Finale der U19 gegen Köln in der BayArena

Besonderer Rahmen für ein besonderes Finale um die Deutsche Meisterschaft: Die U19 von Bayer 04 empfängt den 1. FC Köln am Sonntag, 18. Mai (Anstoß: 11 Uhr/Stadionöffnung: 9.30 Uhr), in der BayArena! Die Tickets für die Partie sind im freien Verkauf erhältlich. Alle Infos im Überblick.

Mehr zeigen