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19.12.2025Bundesliga

Gegner-Check: Jung, hungrig und entwicklungsfähig

Trotz eines großen personellen Umbruchs im Sommer spielt RB Leipzig bislang eine starke Saison. Vor dem 15. Spieltag rangiert das Team von Trainer Ole Werner auf Platz zwei mit drei Punkten Vorsprung vor dem kommenden Gegner Bayer 04. An diesem Samstag, 20. Dezember (Anstoß: 18.30 Uhr/live bei Sky sowie WOW und im Werkself-Radio), ist die Werkself zu Gast bei den heimstarken Sachsen. Der Gegner-Check.
RB Leipzig

Position

„So ein Spiel vor der Winterpause ist immer wichtig fürs Gefühl“, sagt RB-Kapitän David Raum vor der letzten Partie des Jahres gegen die Werkself. Für ein gutes Gefühl bei den Leipzigern würde natürlich ein Sieg sorgen. Zumal der Abstand zu den Gästen aus dem Rheinland damit auf sechs Punkte anwachsen könnte. „Wir müssen schauen, dass wir ihnen in unserem Stadion unser Spiel aufdrücken und dominant sind“, erklärt Raum.

Dominiert hatte das Team von Trainer Ole Werner am vergangenen Wochenende zwar auch beim 1. FC Union Berlin. Dennoch musste man sich den Eisernen am Ende 1:3 geschlagen geben. Einen „kleinen Dämpfer“ nannte Raum die dritte Saisonniederlage der Leipziger. Zuvor hatte man nur im Auftaktspiel beim FC Bayern München (0:6) und bei der TSG Hoffenheim (1:3) verloren. Dazwischen lagen unter anderem zwei beeindruckende 6:0-Siege gegen den FC Augsburg und Eintracht Frankfurt. Gerade gegen die Hessen hatte RB seine Fans am Nikolaustag in der Red Bull Arena begeistert. „Wir haben spielerisch geglänzt und eine hohe Einsatzbereitschaft sowie Disziplin gezeigt, das war eine klasse Leistung“, lobte RB-Geschäftsführer Sport Marcel Schäfer das Team, schob jedoch gleich hinterher: „Man sieht aber, dass wir noch keine Topmannschaft sind, denn sieben Tage später erlauben wir uns bei Union Berlin einen kleinen Ausrutscher. Wir wussten, dass uns dort viel Kampf und schwierige Bodenverhältnisse erwarten würden. Trotzdem haben wir unsere Aufgaben nicht so gelöst, wie wir es besprochen hatten. Deshalb haben wir verdient verloren. Das ist extrem ärgerlich.“

Denn die Sachsen haben große Ambitionen. Nach dem enttäuschenden siebten Rang in der vergangenen Saison – der schlechtesten Platzierung seiner Historie als Bundesligist – nimmt Leipzig erstmals seit 2016/17 nicht an einem internationalen Wettbewerb teil. Die Rückkehr nach Europa sei deshalb nun der erste Schritt, so Schäfer. „Natürlich ist es unser Ziel, im besten Wettbewerb zu spielen – der Champions League.“ RB ist auf dem besten Weg dorthin. Vor dem 15. Spieltag stand Leipzig mit 29 Punkten auf Rang zwei und war damit Bayern-Verfolger Nummer eins. Gerade vor dem Hintergrund, dass der Klub – ähnlich wie Bayer 04 – im Sommer einen enormen personellen Umbruch zu bewältigen hatte, ist dies eine sehr gute Zwischenbilanz. „Es ist unser Bestreben, dass dieser Kader die nächsten zwei bis drei Jahre zusammenspielt“, sagt Schäfer. „Wir wollen angreifen, etwas aufbauen und das Maximum aus diesem Klub herausholen.“

Personal

Wie die Werkself, die vier Spieler für den Afrika-Cup abstellt, muss auch RB Leipzig am Samstag auf zwei Profis verzichten, die am Kontinental-Wettbewerb teilnehmen: Shootingstar Yan Diomande wird für die Elfenbeinküste auflaufen, Amadou Haidara geht für Mali an den Start. Während Haidara auch verletzungsbedingt in dieser Saison ohnehin noch nicht zum Einsatz gekommen ist, bedeutet das Fehlen von Diomande für Leipzig definitiv eine Schwächung. Der Ivorer hat bereits sechs Tore für RB erzielt, ist damit gemeinsam mit Christoph Baumgartner erfolgreichster Torschütze im Team.

Auch auf dem anderen Flügel muss Ole Werner umstellen. Antonio Nusa fällt wegen einer Syndesmoseverletzung aus, Johan Bakayoko fehlt mit muskulären Problemen. Tidiam Gomis, der bei Union den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt hatte, und Timo Werner sind auf Außen eine Option. Der 29 Jahre alte ehemalige Nationalspieler Werner war bis zum Sommer an Tottenham Hotspur ausgeliehen, er kommt in der laufenden Saison allerdings erst auf zwei Liga-Einsätze für RB.

Ebenfalls fehlen werden RB am Samstag die Mittelfeldspieler Ezechiel Banzuzi (Muskelverletzung), Assan Ouedraogo (Sehnenverletzung), Viggo Gebel (Kreuzbandriss) und Kevin Kampl (private Gründe). Innenverteidiger El-Chadaille Bitshiabu (Muskelverletzung) konnte wieder einen Großteil des Mannschaftstrainings absolvieren. Von dem ehemaligen Bayer 04-Profi Benjamin Henrichs gab es zuletzt zwar ebenfalls gute Nachrichten nach seinem Achillessehnen-Riss von Dezember 2024, für ihn kommt die Partie gegen die Werkself aber noch zu früh. Wieder dabei sind hingegen Außenverteidiger Ridle Baku und Mittelstürmer Romulu.

Vor allem in der Offensive hat RB Leipzig im Sommer einige namhafte Spieler und viel Qualität verloren. Xavi Simons (Tottenham Hotspur) und Benjamin Sesko (Manchester United) wechselten in die Premier League, Lois Openda ging auf Leihbasis zu Juventus Turin, Klub-Legende Yussuf Poulsen verabschiedete sich Richtung Hamburger SV und André Silva spielt nun für den FC Elche in der spanischen LaLiga. Das Quintett erzielte in der vergangenen Saison 35 der insgesamt 53 Leipziger Bundesliga-Tore. Neu im Angriff der Leipziger ist neben Yan Diomande (CD Leganes/Spanien) unter anderem der Däne Conrad Harder, den RB von Sporting Lissabon verpflichtete. Beide Spieler stehen exemplarisch für die Personalpolitik des Klubs: jung, hungrig und entwicklungsfähig.

Probleme

Erstaunlich: Geriet Leipzig in der aktuellen Saison in Rückstand, verlor die Mannschaft stets. Dem jüngsten Kader der Bundesliga (Durchschnittsalter: 24,68 Jahre) fehlt in manchen Situationen – wie zuletzt beim 1:3 bei Union Berlin – noch die Abgezocktheit. Zwei Treffern der Köpenicker gingen einfache Ballverluste der beiden Talente Kosta Nedeljkovic (19) und Conrad Harder (20) voraus. Geschäftsführer Marcel Schäfer erklärte: „Natürlich sind wir eine junge Mannschaft, und einer jungen Mannschaft muss man auch mal zugestehen, dass sie Zeit braucht. Aber wir haben auch die nötige Qualität, um bei Union drei Punkte mitzunehmen.“ Noch aber fehlt zuweilen die Konstanz. Von den vergangenen fünf Bundesligaspielen konnte RB nur zwei gewinnen (zwei Niederlagen, ein Remis).

Prunkstück

Über weite Strecken der Hinrunde hat RB wieder den Fußball gezeigt, der den zweimaligen DFB-Pokalsieger seit jeher auszeichnet: einen aktiven, dominanten Spielstil mit hoher Intensität, hohem Pressing und schnellem Umschalten. Insbesondere zu Hause ist Leipzig eine Macht: Das Werner-Team gewann alle sechs Heimspiele bei einem Torverhältnis von 18:3. In den europäischen Top 5-Ligen gab neben Leipzig ansonsten nur der FC Barcelona zu Hause noch keinen Punkt ab. In der Hälfte aller bisherigen 14 Spiele blieben die Roten Bullen außerdem ohne Gegentor. Insgesamt musste RB 16 Treffer hinnehmen und stellt damit nach den Bayern (11) und Borussia Dortmund (12) die drittbeste Defensive in der Liga. Wie die Defensive ist auch die Offensive von RB mit 29 Toren die drittbeste im Klassement. Und das trotz der Sommer-Abgänge von Xavi, Sesko und Co. Großen Anteil daran, dass Leipzig sogar noch torgefährlicher ist als zum selben Zeitpunkt in der vergangenen Saison, hat Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner. Der Österreicher ist mit zwölf Punkten (sechs Tore, sechs Assists) bester Scorer der Leipziger.

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