So nah können unterschiedliche Stimmungslagen manchmal beisammen liegen. Noch nach dem 0:4 bei Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag ging bei Eintracht Frankfurt die Angst vor dem großen Einbruch im Schlussspurt um, knapp vier Tage später sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Mit dem 2:0 gegen den FC Augsburg haben die Hessen den Vorsprung auf Platz fünf bei vier Punkten gehalten, der Traum von der Champions League wird immer realer. „Ich freue mich für den gesamten Verein, dass die Chance weiterhin lebt, für einen historischen Moment in Frankfurt zu sorgen“, sagte Trainer Adi Hütter. Er selbst würde aber nicht mehr dabei sein, wenn die SGE tatsächlich erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in der Königsklasse spielt, der Abgang des Erfolgstrainers zu Borussia Mönchengladbach steht bereits fest. Gemeinsam mit den ebenfalls scheidenden Machern Fredi Bobic und Bruno Hübner hat er den Klub in den vergangenen Jahren zu einem ungeahnten Höhenflug verholfen. Nun will sich das Trio mit einem Meilenstein in der langen SGE-Historie verabschieden. Ein Ziel haben sie durch den Sieg gegen Augsburg schon erreicht: Frankfurt steht aktuell bei 56 Punkten, schon jetzt Bestmarke des Vereins seit Einführung der Drei-Punkte-Regel – wohlgemerkt, vier Spieltage vor Schluss.
Während Hütter seinen akut vom Platzverweis bedrohten Abwehrchef Martin Hinteregger gegen Augsburg frühzeitig vom Platz nahm und ihm damit die mögliche Sperre gegen die Werkself ersparte, muss der Eintracht-Coach auf einen anderen Führungsspieler verzichten. Sebastian Rode sah gegen den FCA bereits seine 10. Verwarnung und fehlt am Samstag gesperrt. Kurios: Bereits die erste Gelb-Sperre der Saison hatte der Mittelfeldspieler gegen die Werkself absitzen müssen, beim 2:1 der Frankfurter Anfang Januar. Für ihn dürfte wohl Routinier und Kapitän Makoto Hasebe in die Startelf rücken. Ansonsten fehlt an potenziellen Stammspielern nur Rechtsverteidiger Almamy Touré, der aufgrund einer Sehnenverletzung in dieser Spielzeit wohl nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Gleiches gilt für Mittelstürmer Ragnar Ache, der aufgrund diverser Oberschenkelblessuren in seiner ersten Saison für die Hessen nur auf Joker-Einsätze kam.
Eintracht Frankfurt zeigt in dieser Saison eindrucksvoll, wie wichtig klassische Mittelstürmer auch im modernen Fußball noch sind. Stürmer André Silva erzielt mit größter Selbstverständlichkeit regelmäßig Tore aus Positionen, die gemeinhin nicht als Großchancen gelten – und ihm zur Seite steht seit dem Winter in Rückkehrer Luka Jovic ein Mann, der über die gleichen Qualitäten verfügt. Hinter den Bayern hat die Eintracht ligaweit die zweitbeste Chancenverwertung und insgesamt die drittmeisten Tore erzielt. Zuletzt zeichnete die Frankfurter außerdem die große Gefahr im Kopfballspiel aus: Allein im Kalenderjahr 2021 verzeichnete die Eintracht schon neun Kopfballtore – was nicht zuletzt an den Maßflanken von Unterschiedsspieler Filip Kostic liegt. Der Außenbahnspieler mit dem grandiosen linken Fuß liegt in dieser Saison schon bei zwölf Torvorlagen – nur Bayern-Akteur Thomas Müller kommt auf mehr.
Zur intensiven Spielweise unter Hütter gehört auch, dass das taktische Foul im Spiel gegen den Ball ein häufiges Stilmittel der Frankfurter ist. Ligaweit begehen die Hessen die zweitmeisten Fouls und sammeln die meisten Gelben Karten. Das führt einerseits zu häufigen Gelb-Sperren wie nun im Fall Rode, andererseits aber auch zu vielen Standardsituationen für den Gegner – und da präsentierte sich Frankfurt zuletzt nicht immer sattelfest. Bei der deutlichen Niederlage in Mönchengladbach ging drei der vier Eintracht-Gegentore ein ruhender Ball voraus.
Weiterhin hat Frankfurt beste Chancen auf die Champions League. Die Werkself ist der letzte SGE-Gegner aus dem oberen Tabellendrittel, im Anschluss an das Spiel in der BayArena warten noch zwei Heimspiele gegen Mainz und Freiburg sowie ein Auswärtsspiel bei den bereits abgestiegenen Schalkern. Der Dämpfer in Mönchengladbach scheint das Team keineswegs destabilisiert zu haben, sodass einiges darauf hindeutet, dass die Eintracht im Herbst 2021 ihr erstes Königsklassen-Spiel absolvieren darf. Stellt sich nur noch die Frage: Wer wird dann als Trainer an der Seitenlinie stehen?
Die bundesweite BioBrotbox-Aktion geht in die nächste Runde. Und die Bundesliga-Mannschaft von Bayer 04 wird in diesem Jahr für die Stadt Leverkusen erstmals die Schirmherrschaft übernehmen.
Mehr zeigenHalbfinal-Kracher im Ulrich-Haberland-Stadion! Die U19 von Bayer 04 empfängt am Samstag, 10. Mai (Anstoß: 11 Uhr/Stadionöffnung: 10 Uhr), den FC Bayern München. Vor heimischer Kulisse will das Team von Cheftrainer Sergi Runge, der einen Rückkehrer im Offensivbereich begrüßt, an die kämpferischen Leistungen aus den vorherigen K.-o.-Partien anknüpfen und „im richtigen Moment performen“. Tickets gibt es im Bayer 04-Webshop, zudem überträgt Sky live.
Mehr zeigenSeit fast vier Jahrzehnten pflegt Bayer 04 eine ganz besondere Beziehung zu Fußballern aus Südamerika. Was 1987 mit der Verpflichtung von Milton Queiroz da Paixao, besser bekannt als Tita, begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einer bis heute anhaltenden Erfolgsgeschichte entwickelt. Vor allem Brasilianer haben den Werksklub geprägt. Arthur war im vergangenen Jahr der erste von ihnen seit Tita, der Titel mit Bayer 04 gewinnen konnte. Auch Spieler aus anderen Teilen Lateinamerikas wagten in den vergangenen 40 Jahren den Sprung über den Atlantik und schrieben wichtige Kapitel der Klubhistorie mit.
Mehr zeigenDeutschlands U17-Cheftrainer Marc Meister hat drei Bayer 04-Nachwuchsspieler für die anstehende UEFA U17-Europameisterschaft nominiert. Das Turnier mit insgesamt acht Teams läuft vom 19. Mai bis zum 1. Juni in Albanien.
Mehr zeigenNoch ein Schritt bis zum Endspiel: Im Kampf um die Deutsche Meisterschaft empfängt die U19 von Bayer 04 am Samstag, 10. Mai (Anstoß: 11 Uhr/Stadionöffnung: 10 Uhr), den FC Bayern München. Die Tickets für das Halbfinale im Ulrich-Haberland-Stadion sind ab sofort im freien Verkauf. Alle Infos im Überblick.
Mehr zeigen