Mit diesem Ergebnis hatten wohl nur die Wenigsten gerechnet. Ausgerechnet RB Leipzig, das zuvor in der Bundesliga mit beeindruckender Konstanz aufgetreten war und vor allem gegen die vermeintlich „Kleinen“ stets äußerst souverän aufgetreten war, unterlag am vergangenen Wochenende mit 2:3 beim Vorletzten aus Mainz. Die insgesamt dritte Saison-Niederlage bezeichnete Trainer Julian Nagelsmann als „nicht unverdient“. Auf Tabellenplatz zwei bleiben die Sachsen vor dem Spitzenspiel gegen die Werkself dennoch. Sollte Bayer 04 in Leipzig gewinnen, müsste RB den ersten Verfolgerplatz an das Bosz-Team abgeben; Leipzig hingegen könnte mit einem Heimerfolg den Vorsprung deutlich ausbauen. Vier Tage nach dem Duell mit der Werkself geht es für RB im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen das Zweitliga-Spitzenteam aus Bochum – und dann dürfte der Blick schon langsam in Richtung eines nicht nur taktisch hochinteressanten Duells auf europäischer Bühne gehen: Im Achtelfinale der Champions League bekommen es Nagelsmann und Leipzig mit Jürgen Klopp und dem FC Liverpool zu tun.
In der Breite muss sich dieser Leipziger Kader nicht einmal vor dem des FC Bayern verstecken. Dass die Sachsen so viel Tiefe in ihrem Aufgebot haben, hat sich in dieser Saison als enorm wichtig erwiesen. Denn RB muss bereits über die gesamte Spielzeit hinweg einige Ausfälle auffangen. Allen voran wäre da Konrad Laimer, der sich im Vorjahr mit unheimlich starken Leistungen in den Vordergrund gespielt hatte, aufgrund eines Knochenödems aber noch keine einzige Minute in dieser Saison absolvieren konnte. Auch Winterneuzugang Dominik Szoboszlai stand wegen Adduktorenbeschwerden noch nicht für Leipzig auf dem Platz und wird wohl auch gegen die Werkself fehlen, das Leverkusener Eigengewächs Benjamin Henrichs wird das Wiedersehen mit den alten Kollegen ebenfalls verpassen. Der Außenverteidiger, der ab der U8 alle Jugendmannschaften am Kurtekotten durchlief und insgesamt 76 Pflichtspiele für die Werkself absolvierte, fällt aufgrund von Patellasehnen-Problemen bereits seit längerer Zeit aus.
Hoffnung gibt es hingegen auf die Rückkehr eines Trios, das normalerweise zur Stammformation gehört – und dem auch ein Ex-Leverkusener angehört. Kevin Kampl, ebenfalls seit frühester Jugend bei Bayer 04 ausgebildet und mit insgesamt 73 Pflichtspielen für Schwarz-Rot, hatte zuletzt in Mainz wegen einer Prellung ausgesetzt, soll aber nun wieder eine Option sein – ebenso wie Stürmer Yussuf Poulsen, den eine Adduktorenverletzung plagte. Bereits seit Mitte Dezember fällt Innenverteidiger Ibrahima Konaté mit einer Sprunggelenksverletzung aus, jetzt befindet sich der Franzose aber wieder im Mannschaftstraining und könnte gegen die Werkself erstmals wieder in den Kader zurückkehren. Ob der großgewachsene Abwehrspieler dann aber gleich für die Startelf in Frage kommt, ist eher unwahrscheinlich.
Was Edmond Tapsoba unter den Innenverteidigern ist, das ist Leipzigs Angelino unter den Außenverteidigern: der beste der Bundesliga. Zumindest nach Ansicht des Fachmagazins „kicker“, das dem spanischen Linksverteidiger in seiner Winter-Rangliste in dieser Woche sogar das Prädikat „Weltklasse“ verliehen hat. Und in der Tat hat die Leihgabe von Manchester City in der Hinrunde viel getan, um sich diese Bewertung zu verdienen. Angelino beackert die linke Außenbahn sowohl als Bestandteil einer Vierer- als auch einer Dreierkette und besticht vor allem mit unentwegtem Offensivdrang. Nach nun über der Hälfte der Saison erscheint die Statistik fast schon befremdlich – aber eben auch unheimlich eindrucksvoll: Über alle drei Wettbewerbe hinweg ist der Linksverteidiger Leipzigs bester Torschütze und Leipzigs bester Vorbereiter. Besonders eindrucksvoll ist seine Bilanz auf der größtmöglichen Bühne: In der Vorrunde der Champions League kam Angelino in sechs Spielen auf drei Tore und drei Vorlagen. Auf die rechte Seite der Werkself wird also eine Menge Arbeit zukommen.
Angelinos Ausbeute ist für seine Position absolut beeindruckend – aber, dass sie reicht, um Leipzigs Top-Torschütze zu sein, ist für RB auch ein schlechtes Zeichen. In vorderster Front drückt bei den Sachsen seit dem Abgang von Timo Werner im Sommer ein wenig der Schuh. Den aus Salzburg geholten Hee-chan Hwang bremste eine Corona-Erkrankung aus, der von Trabzonspor gekommene Alexander Sörloth musste lange auf seinen ersten Bundesliga-Treffer warten, ehe es beim 1:3 in Dortmund Anfang Januar endlich klappte. Yussuf Poulsen ist mit vier Bundesligatoren der erfolgreichste Leipziger Stürmer, wartet aber auch schon seit Mitte Dezember auf ein Tor. Nicht selten beorderte Nagelsmann in dieser Saison den etatmäßigen Mittelfeldspieler Emil Forsberg in die Sturmspitze.
Die Niederlage in Mainz war der erste echte Ausrutscher in einer ansonsten von unheimlich hoher Konstanz geprägten Leipziger Saison. Mit Nagelsmanns klarem Plan ist davon auszugehen, dass RB diese sehr schnell wiedererlangen wird und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der kommenden Saison wieder in der Champions League spielen wird. Zunächst wollen die Sachsen gegen Bayer 04 aber zeigen, dass sie auch gegen die „großen Teams“ der Liga gewinnen können. Denn gegen die aktuellen Top 7 der Bundesliga wartet Leipzig noch auf den ersten Sieg.
Die nächste Chance für junge Talente: Nach einem erfolgreichen ersten Jahr geht die „B04eAcademy unterm Kreuz“ in ihre zweite Saison. Die im Sommer 2024 gestartete Akademie bietet jungen, aufstrebenden eSports-Talenten die Möglichkeit, sich spielerisch wie persönlich weiterzuentwickeln und erste Erfahrungen in der Welt des digitalen Fußballs zu sammeln. Ab sofort können sich Interessierte bewerben und mit etwas Glück an dem mehrstufigen Turnierformat teilnehmen, das am Ende das neue eTalent hervorbringt.
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