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11.12.2021Bundesliga

Gegner-Check: Das Ass auf dem Flügel

Was haben die Werkself und Eintracht Frankfurt gemeinsam? Beide Teams sind am Donnerstag jeweils als Gruppensieger ins Achtelfinale der UEFA Europa League eingezogen. Am Sonntag, 12. Dezember (Anstoß: 17.30 Uhr), kommt es zum direkten Duell in der Bundesliga. Dabei könnte SGE-Cheftrainer Oliver Glasner erstmals seit dem 6. Spieltag wieder mit einer Viererkette agieren. Warum? Der Gegner-Check.
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Position

Die Verantwortlichen in Frankfurt hatten im Sommer alle Hände voll zu tun: Nicht nur Trainer Adi Hütter, der die SGE drei Jahre lang erfolgreich gecoacht hatte, verließ den Klub in Richtung Borussia Mönchengladbach, auch Sport-Vorstand Fredi Bobic kehrte der Eintracht zum Ende der vergangenen Saison den Rücken zu und wechselte in die Führungsetage des Liga-Konkurrenten Hertha BSC. Unter der neuen sportlichen Leitung hatten die Adlerträger indes einige Anlaufschwierigkeiten. Chefcoach Oliver Glasner benötigte Zeit und Geduld, ehe er der Mannschaft seine Spielidee vollständig einimpfen konnte. In der Bundesliga blieb die SGE in den ersten sechs Spielen ohne Sieg (5 Remis, 1 Niederlage).

Während es parallel in der Europa League ganz hervorragend für die Schwarz-Weißen lief – die Eintracht zog am Donnerstag als Gruppensieger ins Achtelfinale ein –, klappte es in der Liga erst am siebten Spieltag mit drei Punkten. Ausgerechnet gegen den Rekordmeister FC Bayern München tüteten die Profis vom Main den ersten Bundesliga-Sieg ein. Anschließend erlitt der aktuelle Tabellen-Zwölfte gegen Hertha BSC (1:2) und den VfL Bochum 1848 (0:2) zwei Rückschläge, danach aber holten Kapitän Makoto Hasebe und Co. 3 Siege aus 4 Spielen (1 Remis). Bei der TSG Hoffenheim gab es am vergangenen Spieltag eine 2:3-Pleite, in der Europa League nahm die Glasner-Elf bei Fenerbahce Istanbul (1:1) jüngst immerhin einen Punkt mit.

Personal

„Wir müssen es gegen Leverkusen im Verbund gut machen. Wir müssen fleißig und diszipliniert agieren, weil Bayer gerade in der Offensive sehr viel Qualität hat“, betonte Glasner im Vorfeld der Partie. Dabei muss der Österreicher am Sonntag aller Voraussicht nach erneut auf Jesper Lindström verzichten. Der 21-Jährige laboriert derzeit an Oberschenkelproblemen. „Bei ihm müssen wir noch abwarten, ob es für Sonntag reicht. Aber es könnte eng werden“, so der Trainer, der in Istanbul wieder auf die Dienste von Christopher Lenz zurückgreifen konnte. Der Linksverteidiger kam zwar nicht zum Einsatz, stand nach auskurierter Faszienverletzung aber wieder im Kader. Auch für das Duell mit der Werkself ist er einsatzbereit.

In den vergangenen drei Liga-Partien setzte Glasner jeweils auf die gleiche Startformation. Dabei zeigte sich die Dreierkette als durchaus probates Mittel. Gegen die Werkself könnte es jedoch eine taktische Änderung geben. Der Coach zieht offenbar eine Vierer-Abwehrreihe in Erwägung. In der Bundesliga spielten die Hessen das letzte Mal am 6. Spieltag gegen Köln (1:1) mit dieser Ausrichtung. „Endgültig entschieden“ sei zwar noch nichts, aber Glasner hält sich diese Option zumindest offen, um „die Flügel gegen Leverkusen“ abgesichert zu haben. In den Überlegungen des Trainers spielt dabei Martin Hinteregger, der nach kleineren Blessuren zuletzt nur noch auf der Bank saß, für das Abwehrzentrum indes sogar eine „sehr ernste Rolle“. Er und Lenz sind definitiv Kandidaten für die erste Elf.

Prunkstück

Filip Kostic zählt zu den besten Flankengebern in der Bundesliga. Das beweist auch ein Blick in die Statistik: Aus dem Spiel heraus flankte der Serbe in dieser Saison bislang insgesamt 81-mal – Ligahöchstwert! Die zweitmeisten Flanken schlug derweil Hoffenheims David Raum (64). Kostic ist es auch, der aktuell zu den besten Vorlagengebern in Deutschlands höchster Spielklasse gehört. Sechs Assists stehen dem 29-Jährigen momentan zu Buche. Besser waren nur Münchens Thomas Müller (11 Vorlagen), Bayer 04-Youngster Florian Wirtz (8) und TSG-Angreifer Andrej Kramaric. Darüber hinaus ist die Eintracht hinter Arminia Bielefeld (ca. 119,8 km pro Spiel) das laufstärkste Team der Liga. Im Durchschnitt spulen die Adlerträger pro Partie rund 118,5 Kilometer ab.

Probleme

In der Vorsaison produzierte die SGE Tore wie am Fließband und stellte mit 69 Treffern die drittgefährlichste Offensive der Liga. Inzwischen geht das Toreschießen in Frankfurt aber nicht mehr so leicht von der Leber. Die Glasner-Elf erzielte in 14 Spielen erst 18 Treffer und liegt damit im Liga-Vergleich aktuell auf Rang 11. Unmittelbar damit hängt natürlich auch der Weggang von Stürmer-Star André Silva zusammen. Der Portugiese, der im Sommer zu RB Leipzig gewechselt ist, erzielte 2020/21 insgesamt 28 Bundesliga-Tore (8 Vorlagen). Rafael Borré, der im Sommer als Silvas Nachfolger verpflichtet wurde, steht aktuell bei 3 Treffern (1 Vorlage).

Prognose

Die Eintracht hat einen denkbar schwierigen Start in die Bundesliga-Saison erwischt, konnte inzwischen aber wieder beide Füße zurück auf den Boden bekommen. Der Sieg gegen Bayern München schien zunächst die Initialzündung für weitere vielversprechende Leistungen zu sein, allerdings sehnen sich die Adlerträger nach wie vor nach Konstanz. In Kostic hat die SGE einen der besten Vorlagengeber der vergangenen Jahre in ihren Reihen, auch in dieser Saison zeigt sich der Serbe wieder in einer tollen Verfassung. In der Europa League sind die Schwarz-Weißen als souveräner Gruppensieger ins Achtelfinale eingezogen. Nun steht die Glasner-Elf vor der Herausforderung, diese Leistungen auch aufs nationale Parkett zu zaubern.

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