Gegner-Check: Bremen hofft auf Füllkrug

Das erste Heimspiel 2021 steht an! Erster Gast in der BayArena ist am Samstag, 9. Januar (Anstoß: 15.30 Uhr), der SV Werder Bremen. Beim Team von der Weser lief es zuletzt nicht wirklich rund – doch ein Rückkehrer macht Hoffnung.
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Position

Den Start ins neue Jahr hatten sich die Bremer ganz anders vorgestellt. Bei der 0:2-Heimniederlage gegen Union Berlin am vergangenen Samstag gelang es den Norddeutschen nicht, die Euphorie der vorweihnachtlichen Erfolgserlebnisse mitzunehmen. Schließlich beendete Werder im letzten Ligaspiel des alten Jahres mit einem 1:0 in Mainz eine vier Spiele währende Niederlagenserie und siegte dann am Tag vor Heiligabend im DFB-Pokal souverän mit 3:0 beim Zweitligisten Hannover 96. Nun aber herrschte in erster Linie Ernüchterung vor. „Es war eine ganz schlechte Leistung, wir haben ganz verdient verloren“, stellte Coach Florian Kohfeldt nach dem Spiel gegen Union fest. „All das, was wir machen wollten, haben wir nicht gemacht.“ Bremen verpasste es damit, sich von den Abstiegsplätzen zu entfernen, hat aber nach wie vor vier Zähler Vorsprung auf Relegationsrang 16.

Früh in dieser Saison hat Werder übrigens einen kuriosen Bundesliga-Rekord eingestellt, der fast 40 Jahre lang Bayer 04 alleine gehört hatte. Fünfmal in Folge spielten die Bremer zwischen dem 4. und 8. Spieltag 1:1. Dass ein Team in der Bundesliga so häufig in Serie mit demselben Ergebnis vom Platz geht, hatte zuvor nur die Werkself in der Saison 1980/81 geschafft – auch damals hieß es fünfmal in Folge 1:1.

Personal

Der große Bremer Hoffnungsträger betrat bei der Niederlage gegen Union den Platz in der 76. Minute und trägt die Rückennummer 11: Niclas Füllkrug stand nach mehr als zweimonatiger Verletzungspause wieder auf dem Rasen. Und auch wenn er am Ergebnis nichts mehr ändern konnte: Für die kommenden Wochen und Monate verspricht man sich einiges vom treffsicheren Mittelstürmer. An den ersten fünf Spieltagen hatte der 27-Jährige vier Tore erzielt – obwohl er einmal nur von der Bank kam und einmal früh ausgewechselt werden musste. Mit dieser Ausbeute ist er noch immer bester Bremer Torschütze. Und die Hoffnung ist groß, dass seine Rückkehr einen ähnlichen Effekt haben könnte wie in der Vorsaison, als er sich ebenfalls nach starker Anfangsphase der Saison verletzt und im Schlussspurt der Saison noch entscheidend zum Klassenerhalt beigetragen hatte. Die 14 Minuten gegen Union seien nach seiner langen Abstinenz zunächst „das Maximale“ gewesen, meinte Coach Kohfeldt im Anschluss. Leise Hoffnung auf einen Startelf-Einsatz Füllkrugs gegen die Werkself besteht im Lager der Grün-Weißen, auch wenn die vollen 90 Minuten wohl noch nicht realistisch sind.

Etwas besser ist die Lage beim Sturmkollegen Davie Selke, für den es nach einer Oberschenkelverletzung gegen Berlin für 45 Minuten Einsatzzeit reichte und der gegen die Werkself ebenfalls ein Startelf-Kandidat für die Sturmspitze ist. „Ich bin froh, dass sie wieder dabei sind, weil sie uns ein anderes Mittel geben“, sagte Kohfeldt über die Rückkehr seiner beiden Stoßstürmer. Sie ist auch deshalb wichtig, weil Bremen in der Spitze zuletzt kaum noch Alternativen zum jungen US-Amerikaner Josh Sargent hatte. Milot Rashica wird aufgrund einer Oberschenkelverletzung auch gegen die Werkself noch ausfallen, den talentierten Nachwuchsstürmer Nick Woltemade setzte zuletzt eine Viruserkrankung außer Gefecht.

Prunkstück

Am Samstag in der BayArena treffen die beiden Teams mit der besten Großchancenverwertung der Bundesliga aufeinander. Die Werkself führt diese Kategorie mit 63 Prozent deutlich an, auf Platz zwei im ligaweiten Ranking folgt schon Bremen mit 53 Prozent. Trotz der großen Personalsorgen im Angriff schafft es Werder also, effektiv zu agieren – was auch an der in der Breite gut besetzten Offensive liegt. Neben Füllkrug, Selke, Rashica und Sargent bringen auch Flügelspieler Leonardo Bittencourt oder Mittelfeldmann Maximilian Eggestein eine hohe Abschlussqualität mit. Und wenn viele Ausfälle zu verkraften sind, springt auch mal ein Unbekannter in die Bresche: Der 19-jährige Eren Dinkci brauchte in seinem ersten Bundesligaspiel in Mainz nach seiner Einwechslung nur fünf Minuten, um sein erstes Bundesligator und damit den späten Siegtreffer zu erzielen – ein Spiegelbild der Bremer Effektivität.

Probleme

Die Stärke legt gleichzeitig auch eine Schwäche offen. Denn trotz der guten Chancenverwertung hat Werder erst 16 Tore erzielt – zu wenig für die gut besetzte Angriffsreihe. Der Grund: Bremen kommt viel zu selten in die gefährlichen Positionen, um die Abschlussstärke ausspielen zu können. Ligaweit haben sich nur Schalke und Bielefeld weniger Großchancen herausgespielt als Hanseaten, auch gegen Union Berlin blieben Bremer Möglichkeiten rar gesät. Der Abgang von Kreativposten Davy Klaassen zu Ajax Amsterdam im Sommer hat eine große Lücke im Bremer Mittelfeld hinterlassen.

Prognose

Dass die Qualität der Mannschaft für den Klassenerhalt ausreicht, dürfte wohl niemand in Frage stellen. Immerhin holte Bremen noch vor rund eineinhalb Monaten ein 1:1 auswärts beim FC Bayern und hatte damals gute Chancen, die Partie sogar für sich zu entscheiden. Für den SVW geht es nun darum, es nicht so spannend werden zu lassen wie noch im Frühjahr, als man sich erst in der Relegation rettete. „Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie da ist, wenn es deutlich enger und kritischer wird“, erklärte Sportchef Frank Baumann zuletzt.

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