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25.04.2025Bundesliga

Gegner-Check: Auswärtsstarke Fuggerstädter spielen ihre beste Saison

Der FC Augsburg ist im Flow und wird am Samstag, 26. April (Anstoß: 15.30 Uhr), auch in der BayArena mit viel Selbstvertrauen gegen die Werkself antreten. Die Mannschaft von Trainer Jess Thorup stellt eine der besten Defensiven der Liga und darf sich nach einem echten Lauf in diesem Kalenderjahr sogar noch Hoffnungen auf einen internationalen Wettbewerb machen. Der Gegner-Check.
FC Augsburg

Position

Es ist schon beeindruckend, was für eine Saison und vor allem was für eine Rückrunde der FC Augsburg bisher spielt. Von den letzten 14 Partien haben die Fuggerstädter nur eine verloren – zu Hause gegen den FC Bayern München (1:3). Ansonsten stehen seit dem 15. Januar sieben Siege und sechs Remis zu Buche. Aktuell belegt Augsburg mit 43 Punkten nach 30 Spieltagen Platz zehn in der Tabelle. Es ist die beste Bundesligasaison der Klub-Geschichte. Und noch ist mit Blick auf die internationalen Wettbewerbe in den verbleibenden vier Spielen einiges möglich. Der 1. FSV Mainz 05 ist auf Platz sechs nur vier Punkte entfernt.

Noch Anfang dieses Jahres hatte sich die Situation für den FCA ganz anders dargestellt. Da steckte der Klub nach 16 Spieltagen auf Platz 13 mit nur drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang in akuter Abstiegsgefahr. Aber dann starteten die Fuggerstädter durch. Insbesondere auswärts legten sie eine imposante Serie hin. In diesem Kalenderjahr sind sie auf fremden Plätzen noch unbesiegt, gewannen unter anderem beim 1. FC Union Berlin, dem SV Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund und dem VfL Bochum 1848.

Am vergangenen Wochenende holte Augsburg zu Hause ein 0:0 gegen den Tabellendritten Eintracht Frankfurt. „Am Ende hätte das Spiel in beide Richtungen ausgehen können, ein 3:3 wäre auch möglich gewesen“, sagte Trainer Jess Thorup nach einem torlosen Unentschieden der besseren Art. In der ersten Hälfte waren die Gastgeber das klar dominierende Team, das aber einige gute Möglichkeiten vergab. „Mit der Leistung in der zweiten Halbzeit sind wir jedoch nicht zufrieden“, erklärte Torhüter Finn Dahmen. „Da haben wir viel zu viele Chancen zugelassen, weil wir zu leichte Ballverluste hatten. […] Wir nehmen den Punkt gerne mit und fahren jetzt nach Leverkusen, wo in unserer Verfassung auch etwas möglich ist.“ Das Selbstvertrauen bei den bayerischen Schwaben ist groß nach den Leistungen in den vergangenen Wochen.

Personal

Jess Thorup kann in der BayArena auf eine eingespielte Mannschaft setzen. Zuletzt hatte der Augsburger Trainer auch kaum Gründe, in seiner Startelf Wechsel vorzunehmen. Zumal fast alle Mann an Bord sind. Verzichten muss Thorup weiterhin nur auf Verteidiger Reece Oxford (Aufbautraining nach Long-COVID-Erkrankung), den noch rotgesperrten Mittelfeldspieler Arne Maier und auf Stürmer Yusuf Kabadayi (Außenmeniskus-OP).

So werden auch in Leverkusen voraussichtlich Cédric Zesiger, Kapitän Jeffrey Gouweleeuw und Chrislain Matsima vor Torhüter Finn Dahmen die Dreierkette bilden. Als Schienenspieler sind Dimitris Giannoulis (links) und Marius Wolf erste Wahl. Das zentrale Mittelfeld wird von Kristian Jakic und Frank Onyeka besetzt. Alternativ steht hier Elvis Rexhbecaj zur Verfügung. In der Offensive waren in den vergangenen Wochen die beiden erfolgreichsten Torschützen im Team, Alexis Claude-Maurice (9 Treffer) und Mittelstürmer Samuel Essende (7), gesetzt. Auch Phillip Tietz (6) stünde hier bereit. Auf der rechten Außenbahn kam gegen Frankfurt Mert Kömür zu seinem zweiten Startelf-Einsatz in dieser Saison. Das 19 Jahre alte Augsburger Eigengewächs hatte beim 2:1 in Bochum den Siegtreffer erzielt und auch gegen die Eintracht eine gute Leistung gezeigt. Gut möglich, dass Kömür in der BayArena erneut von Beginn an aufläuft. Ansonsten wäre Fredrik Jensen auf dieser Position eine Alternative.

Erfreulich aus Augsburger Sicht ist die Entwicklung von Mergim Berisha. Der Stürmer war im Januar dieses Jahres auf Leihbasis aus Hoffenheim zum FCA zurückgekommen, hatte sich dort aber im Training am Oberschenkel verletzt. Bei den Spielen gegen den FC Bayern und zuletzt gegen Frankfurt kam der 26-Jährige zu seinen ersten beiden Einsätzen von der Bank aus. 

Probleme

Verstärkung in der Offensive können die Augsburger auch gut gebrauchen. Denn hier fehlt es zuweilen an Durchschlagskraft, Kreativität und Effizienz. Mit 33 Toren stellen die Fuggerstädter die fünftschlechteste Offensive der Liga. In einem Drittel aller bisherigen 30 Saisonspiele blieb der FCA ohne eigenen Treffer. Die Werte bei Schussgenauigkeit (41 %) und Chancenverwertung (13 %) sind entsprechend unbefriedigend. Auch aus Standardsituationen machen die Augsburger vergleichsweise wenig, liegen in diesem Ranking mit neun Treffern nach ruhenden Bällen auf dem drittletzten Platz. Anfällig sind Gouweleeuw und Co. offensichtlich in der Luft: Elf Kopfball-Gegentore sind der zweitschlechteste Wert im Tableau.

Prunkstück

Safety first – mit dieser Maxime fährt der FCA in dieser Saison extrem gut. Nur 40 Gegentore kassierten die Augsburger bisher, stellen damit die sechstbeste Defensive der Liga. In diesem Kalenderjahr haben sie noch keines ihrer acht Auswärtsspiele verloren und bei ihren fünf Siegen und drei Unentschieden nur drei Gegentore schlucken müssen. Mit 18 Punkten und einem Torverhältnis von 12:3 belegen die Fuggerstädter Platz eins der Bundesliga-Auswärtstabelle im Jahr 2025 – die Werkself kommt ebenfalls auf 18 Punkte, ist in der Tordifferenz nur um ein Tor schlechter. Torhüter Finn Dahmen blieb zwischen dem 8. Februar und dem 15. März in sechs Spielen gänzlich ohne Gegentor. Beim 0:0 gegen Frankfurt gelang den Schwaben die elfte Weiße Weste in dieser Saison – nur RB Leipzig und der FC Bayern (je 13) haben ligaweit mehr. Bis zur 1:3-Heim-Niederlage gegen den Rekordmeister Anfang April waren die Augsburger in elf Spielen in Folge ungeschlagen geblieben. Das sei „etwas Außergewöhnliches für einen Klub wie den FCA“, betonte Jess Thorup.

Die defensive Stabilität seiner Truppe ist beeindruckend. Der FCA verteidigt als Team leidenschaftlich, kompakt – und sehr robust. Keine Mannschaft sammelte mehr Gelbe Karten als Augsburg (72). Auch die bisherigen vier Platzverweise für die Schwaben unterstreichen ihre rustikale Gangart.

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