„Es war ein Topspiel, in dem wir alles raushauen mussten“, bewertete Doppeltorschütze Kai Havertz die Partie. „Und das haben wir gemacht. Wir haben gut gespielt, viele Chancen kreiert und das Spiel in der zweiten Hälfte entschieden.“
Für das wichtige Spiel beim direkten Kontrahenten wählte Werkself-Coach Peter Bosz eine andere Grundausrichtung als beim 4:1-Sieg in Bremen und stellte von Vierer-auf Dreierkette um: So hätte eigentlich Jonathan Tah für Nadiem Amiri in die Startelf rücken sollen, doch der Nationalverteidiger musste kurzfristig aufgrund von Rückenproblemen passen, sodass Aleksandar Dragovic von Beginn an spielte. Der zweite Wechsel in der Anfangsformation: Auf dem rechten Flügel durfte Karim Bellarabi anstelle von Youngster Florian Wirtz ran.
Auch ohne Zuschauer auf den Rängen hatte dieses Nachbarschaftsduell eine besondere Atmosphäre - die eines echten Topspiels in der Bundesliga zwischen zwei Mannschaften in Bestform. Und das zeigte sich auf dem Rasen: Sowohl die Fohlen als auch die Werkself gingen enorm früh ins Pressing und starteten mit hoher Intensität. Vor allem Bayer 04 präsentierte sich hellwach: Kerem Demirbay tänzelte sich gegen vier, fünf Gladbacher Spieler in Position und prüfte Borussen-Keeper Sommer ein erstes Mal (5.). Wenig später belohnte sich das Team von Peter Bosz dann für den entschlossenen Beginn: Bei einem Konter setzte Kerem Demirbay rechts Karim Bellarabi in Szene - und der steckte perfekt in die Mitte auf den durchgestarteten Kai Havertz. Der Werkself-Kapitän blieb frei vor Sommer cool und verpasste dem Schweizer einen Beinschuss zur frühen Leverkusener Führung (7.). Bayer 04 machte gleich weiter, ein Distanzschuss des auffälligen Demirbay strich rechts vorbei (11.).
Und Mönchengladbach? Die Hausherren waren früh zum Wechseln gezwungen (Stindl kam für den verletzten Embolo, 12.), schafften es aber nicht, gegen eine aufmerksame und im Umschaltspiel disziplinierte Werkself-Verteidigung in Position zu kommen. So gehörten auch die nächsten Abschlüsse Bayer 04 durch Sven Bender (26.) und Karim Bellarabi (27.). Peter Boszs taktisches Konzept mit der Umstellung auf Dreierkette ging voll auf, die Werkself war das klar bessere zweier starker Bundesligateams.
Es dauerte bis zur 41. Minute, ehe Lukas Hradecky erstmals so wirklich etwas zu tun bekam: Einen Fernschuss von Neuhaus konnte der finnische Schlussmann nicht ganz festhalten und benötigte die Unterstützung von Charles Aránguiz, um ein Tor des nachsetzenden Bensebaini zu verhindern. Die deutlich größere Möglichkeit hatte jedoch Bayer 04 kurz vor der Halbzeitpause: Ein erneut blitzsauber gespielter Angriff landete links im Strafraum bei Kai Havertz, der aus spitzem Winkel nur die Unterkante der Latte traf. Von dort sprang der Ball zu Kerem Demirbay, der aus kurzer Distanz das beinahe leere Tor vor sich hatte - aber eben nur beinahe. Denn Fohlen-Verteidiger Elvedi fuhr das Bein aus und verhinderte den scheinbar sicheren Treffer zum 2:0 (45.). Auch nach dem kurz darauf folgenden Halbzeitpfiff kam Kerem trotz seiner ansonsten überragenden Vorstellung noch nicht aus dem Kopfschütteln heraus - was für eine Gelegenheit!
In den zweiten Durchgang startete Mönchengladbach mit deutlich mehr Zug nach vorne. Bensebaini feuerte einen ersten Warnschuss ab (50.) - und der nächste Versuch sollte dann sitzen: Plea bediente bei einem Konter Thuram, der Lukas Hradecky aus halbrechter Position mit einem satten Rechtsschuss keine Abwehrmöglichkeit ließ (52.). Und nun wurde es richtig hektisch: Lukas Hradecky musste gegen den durchgebrochenen Thuram den zweiten Gladbacher Treffer binnen weniger Augenblicke verhindern (54.) - und im direkten Gegenzug wurde Karim Bellarabi mustergültig von Kai Havertz steilgeschickt. Der Außenstürmer schoss rechts im Strafraum knapp am langen Eck vorbei, wurde in der Aktion aber noch vom grätschenden Elvedi abgeräumt. Schiedsrichter Sören Storks zeigte auf den Punkt: Strafstoß für Bayer 04. Eine Sache für den Kapitän, der allerdings etwas Glück benötigte: Sommer war am Elfmeter von Kai Havertz noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern - Bayer 04 führte wieder (58.).
Die Partie wurde nun deutlich offener, weil auch Mönchengladbach immer stärker wurde. Lukas Hradecky musste gegen Neuhaus Kopf und Kragen riskieren, um den Ausgleich zu verhindern (64.), auf der Gegenseite scheiterte Moussa Diaby an Sommer (67.). Der quirlige Franzose blieb bei Gegenangriffen immer wieder brandgefährlich, bei einem weiteren Solo durch die Gladbacher Hälfte ließ er mehrere Gegenspieler stehen, brachte den Ball dann aber aus spitzem Winkel nicht an Sommer vorbei, den Nachschuss setzte Kerem Demirbay über das Tor. Auch da war deutlich mehr drin (75.). Aber auch Mönchengladbach blieb gefährlich, ein Freistoß des eingewechselten Benes flog nicht weit am Winkel vorbei (78.).
Am letztlich vorentscheidenden Treffer der Partie wirkte dann ein Joker der Werkself mit: Mit einem entschlossenen Antritt holte der eingewechselte Leon Bailey einen Freistoß rechts vom Gladbacher Strafraum heraus. Den brachte Kerem Demirbay mit gewohnt viel Schnitt in den Fünfmeterraum. Dort setzte sich Sven Bender in einem harten Duell mit Elvedi durch und beförderte den Ball artistisch im Zurücklaufen in die Maschen - ein klasse Kopfball zum 3:1 (81.).
Das Polster schien nun etwas beruhigender, doch Gladbach gab sich bei weitem noch nicht geschlagen: Plea köpfte zunächst knapp rechts vorbei (84.), dann zwang er Lukas Hradecky mit einem wuchtigen Schuss zu einer Glanztat (85.). Nach dieser Phase hatte die Werkself jedoch den heftigsten Ansturm der Hausherren überstanden und brachte das 3:1 schließlich souverän ins Ziel. Durch diesen eminent wichtigen Erfolg überholt Bayer 04 den Gegner aus Mönchengladbach in der Tabelle und steht damit auf einem Champions-League-Rang. Diesen will die Werkself nun am Dienstagabend (20.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg bestätigen.
Die Statistik:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Strobl (76. Benes), Neuhaus - Hofmann, Embolo (12. Stindl), Thuram (78. Wendt) - Plea
Bayer 04: Hradecky – Tapsoba, S. Bender, Dragovic (81. Baumgartlinger)- Weiser, Aránguiz, Demirbay, Wendell - Bellarabi (66. Bailey), Havertz, Diaby
Tore: 0:1 Havertz (7.), 1:1 Thuram (52.), 1:2 Havertz (58., Foulelfmeter), 1:3 S. Bender (81.)
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Gelbe Karten: Bensebaini - Diaby
MG Motor setzt seine enge Zusammenarbeit mit dem Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen fort. Der offizielle Automobilpartner des Werksklubs agiert wie schon in der Vorsaison auch in der kommenden Spielzeit 2025/26 zusätzlich als Premium-Partner der Leverkusener. Die Kooperation von Bayer 04 und MG Motor wurde um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2026 verlängert. Durch das damit erneut auf zwei Säulen gründende Engagement von MG Motor bleibt der Automobilhersteller verlässlicher und wichtiger Unterstützer des Champions-League-Teilnehmers.
Mehr zeigenMit der Empfehlung von je zehn Treffern in den vergangenen beiden Bundesliga-Spielzeiten wechselte Vanessa Fudalla im vergangenen Sommer von RB Leipzig zu den Bayer 04-Frauen. Zu Beginn des Trainingslagers im bayrischen Rieden spricht die Stürmerin im Interview mit Werkself-TV unter anderem über ihre ersten Wochen unterm Kreuz und darüber, wie häufig ihre Familie plant, bei den Spielen vorbeizuschauen.
Mehr zeigenAm 2. Spieltag der Bundesligasaison 2025/26 ist die Werkself beim SV Werder Bremen zu Gast. Das Spiel steigt am Samstag, 30. August, um 15.30 Uhr im Weserstadion. Alle Infos zum Ticketverkauf für die Partie.
Mehr zeigenAm 3. Spieltag der Bundesligasaison 2025/26 empfängt die Werkself Eintracht Frankfurt in der BayArena. Anpfiff ist am Freitag, 12. September, um 20.30 Uhr. Alle Infos zum Ticket-Verkauf.
Mehr zeigen