Cheftrainer Gerardo Seoane änderte seine Startelf im Vergleich zum 4:0-Erfolg in Bielefeld auf drei Positionen: Mitchel Bakker, Nadiem Amiri und Paulinho rotierten für Piero Hincapie, Amine Adli (beide Bank) und Charles Aranguiz ins Aufgebot. Der Chilene hatte Probleme mit der Wade und war an diesem Tag nicht der einzige Ausfall, da auch Exequiel Palacios (Erkältung) kurzfristig passen musste. Edmond Tapsoba (nach Syndesmosebandriss) und Zidan Sertdemir (Kader-Debüt) nahmen derweil erstmals in dieser Saison auf der Bank Platz.
Die Werkself war von Beginn an hellwach und präsentierte sich sehr griffig in den Zweikämpfen. Umso ärgerlicher war das frühe Gegentor, das sich die Schwarz-Roten fingen: Ein Freistoß von Joshua Kimmich landete am zweiten Pfosten beim aufgerückten Dayot Upamecano, der die Kugel direkt ins Zentrum zu Robert Lewandowski weiterleitete. Der Pole entkam seinen Bewachern und traf mit der Hacke zum 1:0 (4.).
Leverkusen zeigte sich in der Folge keineswegs geschockt von der kalten Dusche. Paulinho, Patrik Schick und Moussa Diaby sorgten für Unruhe in der Bayern-Defensive, leider blieben die Offensiv-Bemühungen der Seoane-Elf aber zunächst ohne Ertrag. Die Münchener präsentierten sich ihrerseits äußerst spielfreudig und ließen dabei immer wieder ihre individuelle Klasse aufblitzen. So auch in der 19. Minute: Leroy Sané hatte knapp 25 Meter vor dem Tor zu viel Platz und zog einfach mal – das Leder klatschte an den Pfosten! Wenige Augenblicke später bot sich Leon Goretzka die nächste gute Gelegenheit für München. Der Mittelfeldspieler hatte aus 16 Metern freie Schussbahn, scheiterte aber an Lukas Hradecky, der die Kugel sicher in seinen Armen begrub (22.).
Rund acht Zeigerumdrehungen später war der Werkself-Keeper jedoch zum zweiten Mal an diesem Tag geschlagen: Alphonso Davies drang von Linksaußen in den Sechszehner ein und bediente Lewandowski, der den Ball aus fünf Metern ins Tor spitzelte (30.). Das 0:2 wirkte wie ein tiefer Schlag in die Magengrube, denn wenige Minuten danach schlug der Rekordmeister drei weitere Male zu: Zunächst traf Thomas Müller nach einer Ecke zum 0:3 (34.), anschließend schnürte Serge Gnabry einen Doppelpack (35., 37.) und erhöhte aus Leverkusener Sicht auf 0:5.
Die zweite Hälfte begann derweil mit einer erfreulichen Nachricht – den Rückstand mal ausgeklammert: Seoane nahm seinen ersten Wechsel vor und schickte Tapsoba aufs Feld, der sich Mitte Juli das Syndesmoseband gerissen hatte und damit sein Pflichtspiel-Comeback feierte. Mit dem Defensivmann im Abwehrzentrum strahlte die Werkself fortan mehr Stabilität aus. Und auch offensiv griffen im weiteren Verlauf mehr Räder bei den Schwarz-Roten ineinander: Demirbay scheiterte nach einer tollen Ballstafette noch an FCB-Keeper Manuel Neuer, für den Anschlusstreffer sorgte dann aber Bayer 04-Torjäger Schick: Der Tscheche wurde von Wirtz stark in Szene gesetzt und überwand anschließend Neuer mit einem Rechtsschuss in den linken Torwinkel (55.).
Die Partie verflachte in der Folge zunehmend, viele Szenen spielten sich im Mittelfeld ab. Die Bayern nahmen ihrerseits etwas Tempo aus dem Spiel; der Werkself boten sich einige wenige Konter-Gelegenheiten, im letzten Drittel mangelte es allerdings zu häufig an Präzision. Bayer 04-Chefcoach Seoane betont immer wieder, wenn er gefragt wird, dass seine Mannschaft eine Entwicklung durchlebt. Dazu gehören neben den Erfolgen auch Rückschläge – wie eben jenes 1:5 am Sonntagnachmittag gegen den Rekordmeister aus München.
Für die Schwarz-Roten geht es bereits am Donnerstag, 21. Oktober (Anstoß: 18.45 Uhr), mit dem nächsten Pflichtspiel weiter: Am dritten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase muss das Team von Trainer Seoane bei Real Betis Sevilla ran. Es ist das nächste Top-Duell, da sowohl Leverkusen als auch die Spanier aus den ersten beiden Partien sechs Punkte einfuhren.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Frimpong (64. Bellarabi), Kossounou, Tah, Bakker – Amiri, Demirbay – Diaby (64. Adli), Wirtz (79. Retsos), Paulinho (46. Tapsoba) – Schick (79. Alario)
FC Bayern: Neuer – Süle (72. Richards), Upamecano, Hernandez, Davies (40. Stanisic) – Kimmich, Goretzka (46. Sabitzer) – Gnabry, Müller (64. Coman), Sané – Lewandowski (64. Musiala)
Tore: 0:1, 0:2 Lewandowski (4., 30.), 0:3 Müller (34.), 0:4, 0:5 Gnabry (35., 37.), 1:5 Schick (55.)
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 29.542 (ausverkauft)
Tag sechs der Bayer 04 Brazil Tour! Und auch dieser hält wieder einige Highlights bereit: Für die Werkself startet das Programm wie gewohnt mit einer intensiven Einheit auf dem Gelände von CR Flamengo. Am Abend besucht der Bayer 04-Tross dann das prestigeträchtige Stadt-Derby „FlaFlu“ Flamengo gegen Fluminense im historischen Maracanã-Stadion. Bayer04.de nimmt euch wie gewohnt mit und berichtet von vor Ort. Der Ticker zu Tag sechs der Bayer 04 Brazil Tour (Zeitangaben in Ortszeit).
Mehr zeigenWenige Wochen Urlaub nach seinem Triumph bei der U21-EM mit England - jetzt ist er da: Bayer 04-Neuzugang Jarell Quansah ist am vergangenen Mittwoch im Trainingslager der Werkself in Rio de Janeiro angekommen. Nach seiner ersten Trainingseinheit spricht er im Interview über den ersten Eindruck von Hotel, Trainingsanlage - und seine Ankunft bei der Mannschaft. Inzwischen hat der Innenverteidiger aus Liverpool seine ersten Teamtrainings absolviert - wie ihr im Video seht.
Mehr zeigenDie Werkself weilt im Trainingslager in Rio de Janeiro. Während sich Bayer 04 auf die Saison 2025/26 vorbereitet, läuft in Brasilien bereits der Liga-Betrieb. Am Sonntagabend kommt es zu einem Duell, das Fußballfans elektrisiert: Flamengo empfängt Fluminense zum „FlaFlu“-Derby der beiden Teams aus Rio, die sich das Maracanã als Heimspielstätte teilen. Und die Werkself wird live dabei sein.
Mehr zeigenExequiel Palacios genießt das Trainingslager im Nachbarland seiner argentinischen Heimat. Mit Brasilien verbindet der 26-Jährige bedeutende Momente in seiner Karriere, doch momentan zählt nur die Vorbereitung auf die neue Saison. Mit Bayer04.de spricht der Mittelfeldspieler über die benötigte Pause im Sommer, die darauffolgende Sehnsucht nach Fußball, seine Rolle im neuformierten Team und den bevorstehenden Besuch des „FlaFlu“-Derbys im legendären Maracanã am Abend.
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