Schon der Aufstellungsbogen zum Gastspiel im Signal Iduna Park bot auf Seiten der Werkself seine ganz eigenen Geschichten. Demarai Gray etwa war zum ersten Mal unter Cheftrainer Hannes Wolf Teil der Startelf, der 20-jährige Paulinho feierte nach seinem Kreuzbandriss und insgesamt 336 Tagen Zwangspause sein Comeback auf dem Rasen. Der Offensivmann stand ebenfalls von Beginn an auf dem Rasen.
Julian Baumgartlinger (Kreuzband-Operation) nahm in Dortmund auf der Bank Platz und war damit erstmals seit Ende Januar wieder Teil des Aufgebots. Und dann wären da ja noch die beiden Hauptprotagonisten des Tages aus schwarz-roter Sicht: Lars und Sven Bender. Während Letzterer wie Gray und Paulinho in der Anfangsformation stand und bei seinem letzten Einsatz als Profi die Werkself als Kapitän aufs Feld führte, gab sein Zwillingsbruder Lars überraschend noch einmal sein Comeback in den Spieltags-Kader!
Aber damit nicht genug an diesem Nachmittag. Auf der Gegenseite wurde unter anderem Lukasz Piszczek vor Anpfiff verabschiedet. Und auch Schiedsrichter Manuel Gräfe gab sein 289. und zugleich letztes Bundesliga-Spiel – der 47-Jährige hat die Altersgrenze überschritten. Gerade einmal fünf Minuten waren nach dem letzten Anpfiff Gräfes im deutschen Fußball-Oberhaus absolviert, da geriet die Werkself in Rückstand. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld traf Erling Haaland nach Zuspiel von Reinier aus spitzem Winkel zum 1:0 für den BVB.
In der Folge zeigte sich das Wolf-Team bemüht, die Großchancen jedoch sollten vorerst ausbleiben. Den besten Annäherungsversuch leitete Karim Bellarabi über seine rechte Seite ein, als er nach 22 Minuten unbedrängt in den Strafraum flanken konnte. Paulinho, als Sturmspitze im Einsatz, löste sich im Zentrum von seinem Verfolger, verpasste die Hereingabe mit dem Kopf aber haarscharf.
Und auch nach 35 gespielten Minuten sorgte erneut der zurückgekehrte Brasilianer für Leverkusener Torgefahr. Dieses Mal zog Bellarabi mit dem Ball am Fuß in den Strafraum ein und bediente Paulinho anschließend per flachem Zuspiel. Einzig BVB-Schlussmann Roman Bürki stellte sich dem Ausgleichstreffer in den Weg. So blieb es zum Pausenpfiff beim knappen 0:1-Rückstand aus Sicht der Gäste.
Vorerst ohne personelle Veränderungen kam die Werkself aus der Kabine zurück. Die Dortmunder mussten ihrerseits den angeschlagenen Mahmoud Dahoud aus dem Spiel nehmen, für ihn kam Jude Bellingham. Und wie bereits in Durchgang eins schlugen die Gastgeber auch nach dem Wiederanpfiff wieder binnen weniger Minuten zu. Marco Reus verwandelte einen direkt getretenen Freistoß von halblinks zum 2:0 (51.). Der Treffer wurde auf eine mögliche Abseitsstellung von Thomas Delaney im Sichtfeld von Werkself-Torhüter Lukas Hradecky überprüft – der Däne stand jedoch minimal vor Sven Bender.
Wieder dauerte es einen Augenblick, bis Schwarz-Rot in die Offensiv-Aktionen kam. Gray etwa kam aus spitzem Winkel zum Abschluss, scheiterte aber an Bürki (65.). Kurz darauf tauschte dann Werkself-Cheftrainer Wolf doppelt, neben Patrik Schick kam Emrehan Gedikli. Der 18-jährige Mittelstürmer feierte damit sein Bundesliga-Debüt und durfte eine knappe halbe Stunde ran.
In der Folge standen dann – wie es sich für einen letzten Bundesliga-Spieltag gehört – die Abschiede und Emotionen im Vordergrund. So bescherte BVB-Trainer Edin Terzic dem scheidenden Piszczek eine Viertelstunde vor Ende seinen von Applaus begleiteten Abgang von der Bühne Profifußball.
Und so sollte es weitergehen: In Minute 89 verabschiedete sich auch Sven Bender aus der Bundesliga, er machte Platz für seinen Zwillingsbruder Lars. Auch Baumgartlinger kam noch einmal ins Spiel. Der emotionalste Moment des Tages sollte aber noch folgen: Lars Bender, seit wenigen Tagen Ehrenspielführer von Bayer 04, verwandelte einen Foulelfmeter in die linke Ecke – und setzte genau den Abschluss, den diese beeindruckende Karriere verdient hat!
Für Lars und Sven Bender stellte der Abpfiff in Dortmund nicht nur das Ende der Saison dar, sondern auch ihrer Laufbahn. Einige ihrer Mitspieler haben jedoch (noch) keinen Urlaub, denn elf von ihnen sind in ihre Nationalmannschaften berufen worden. So starten etwa Aleksandar Dragovic, Julian Baumgartlinger (beide Österreich), Lukas Hradecky (Finnland) sowie Patrik Schick (Tschechien) bei der EM. Fünf ihrer Teamkollegen sind derweil ebenfalls im Nationaldress unterwegs – für sie stehen Copa América, U21-EM sowie Testspiele auf dem Plan.
Die Statistik:
Dortmund: Bürki – Piszczek (75. Passlack), Akanji (62. Hummels), Can, Schulz – Delaney, Dahoud (46. Bellingham) – Reus (62. Sancho), Reinier (79. Reyna), Brandt – Haaland
Bayer 04: Hradecky – Tah, Dragovic, S. Bender (89. L. Bender), Wendell – Aránguiz (89. Baumgartlinger), Demirbay – Bellarabi (73. Diaby), Wirtz (66. Schick), Gray – Paulinho (66. Gedikli)
Tore: 1:0 Haaland (5.), 2:0 Reus (51.), 3:0 Haaland (84.), 3:1 L. Bender (90./Elfmeter)
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
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