Am Ende musste Bayer 04 mit einer ärgerlichen 1:2 (1:1)-Niederlage die Heimreise antreten - es war der dritte Misserfolg in dieser Saison für das Team von Roger Schmidt.
Der Leverkusener Coach hatte seine Startaufstellung im Vergleich zum jüngsten 2:0-Heimsieg über Borussia Dortmund auf zwei Positionen verändert: Wendell rückte für Lars Bender (grippaler Infekt) in die Viererkette, und vorne erhielt Kevin Volland den Vorzug vor Admir Mehmedi. Während der Kapitän vorzeitig die Heimreise antreten musste, nahm der Schweizer auf der Bank Platz.
Werkself mit Startproblemen
Den besseren Start ins Spiel erwischte der SV Werder. Das Nordlicht übte von der ersten Minute an Druck auf die Hintermannschaft der Werkself aus. Insbesondere über ihre schnellen Außenspieler, Serge Gnabry und Izet Hajrovic, sorgten die Bremer für Überraschungsmomente. So auch in der 13. Minute, als Hajrovic sich über die rechte Seite durchsetzte, in Richtung Strafraum zog und dort den freistehenden Ousman Manneh bediente. Konnte Bernd Leno den Einschussversuch des Gambiers im Trikot des SVW erst noch mit einer starken Parade vereiteln, ließ Zlatko Junozovic dem Bayer 04-Keeper beim Nachschuss aus acht Metern keine Chance - Werders Führung.
Es dauerte eine Weile, bis sich die Werkself vollends von diesem Schock erholt hatte. Nach spätestens 20 Minuten war die Schmidt-Equipe aber dann die deutlich tonangebende Mannschaft im ausverkauften Bremer Weserstadion. In der 27. Minute belohnte Hakan Calhanoglu die Bemühungen der Gäste. Nach Kevin Kampls Flanke von der rechten Grundlinie lief sich Calhanoglu im Zentrum stark frei und zielte aus elf Metern mit dem Kopf ins lange Eck zum längst verdienten Ausgleich.
Die Werkself machte fortan weiter Druck. Nur zwei Minuten später verpasste Chicharito das 2:1 - sein gefühlvoller Schlenzer über SVW-Keeper Felix Wiedwald landete knapp neben dem rechten Torpfosten. Bis zum Pausenpfiff hielt Bayer 04 mit schönem Kombinationsfußball das Tempo hoch und schnürte die Platzherren in der eigenen Hälfte ein, richtige Gefahr auf das Tor von Wiedwald entstand allerdings nicht.
Chancenarme zweite Halbzeit
Nach dem Seitenwechsel spielten beide Mannschaften auf den Führungstreffer. Viele Fehlpässe auf beiden Seiten ließen einen konsequenten Spielfluss allerdings nicht aufkommen, und so konnte die Werkself auch aus ihren Konterchancen kein Kapital schlagen. Besser machten es die Bremer dann nach knapp einer Stunde: Einen Freistoß von der rechten Seite spielte Hajrovic flach auf Junuzovic, der den Ball mit etwas Glück ins Zentrum zu Manneh spielen konnte. Die SVW-Sturmspitze traf im Fallen aus elf Metern zum überraschenden 2:1 für die Gastgeber (59.).
Im weiteren Spielverlauf suchte die Werkself nach einer Antwort, tat sich gegen eine leidenschaftlich kämpfende Werder-Elf allerdings schwer. Neben der Genauigkeit im letzten Pass, haperte es an Lücken in der Bremer Hintermannschaft oder der nötigen Portion Glück. Und so blieben auch Chancen Mangelware. Die wohl beste Gelegenheit auf den Ausgleich hatte Julian Brandt auf dem Fuß, doch der Bremer Theodor Gebre Selassie wusste diese mit einem beherzten Einsatz im eigenen Strafraum zu vereiteln (65.).
Die Mannschaft von SVW-Coach Alexander Nouri verteidigte beherzt und ließ die engagierten, aber glücklosen Bayer 04-Akteure kaum noch zur Entfaltung kommen. In der 78. Minute zappelte der Ball zwar im Netz der Bremer, doch das Gespann um Schiedsrichter Marco Fritz entschied auf Abseits. Der eingewechselte Admir Mehmedi hatte nach Ablage des ebenfalls eingewechselten Stefan Kießling etwa zwei Meter im Abseits gestanden. In der Folgezeit wollte nichts mehr gelingen, sodass die Werkself am Ende mit einer ärgerlichen 1:2-Niederlage die Heimreise antreten musste - damit missglückte auch dem eingewechselten Bayer 04-Youngster Kai Havertz sein Bundesliga-Debüt.
In der Bundesliga bleiben die Leverkusener nach sieben Spielen bei zehn Punkten. Am Dienstag (20.45 Uhr) empfängt die Schmidt-Equipe in der Champions-League-Gruppenhase Tottenham Hotspur, ehe am Samstag, 22. Oktober (15.30 Uhr), das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim auf dem Plan steht.
Statistik
SV Werder: Wiedwald - Gebre Selassi, L. Sané, N. Moisander, S. Garcia - Grillitsch - Fritz (U. Garcia) , Junuzovic - Hajrovic (83. R. Bauer), Gnabry (45. Bartels) - Manneh.
Bayer 04: Leno - Henrichs, Tah, Toprak, Wendell - Aránguiz (83. Havertz), Kampl - Brandt (72. Kießling), Calhanoglu - Chicharito, Volland (57. Mehmedi).
Tore: 1:0 Junuzovic (13.), 1:1 Calhanoglu (27.), 2:1 Manneh (59.).
Gelbe Karten: Hajrovic, Manneh / Aránguiz, Wendell.
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb).
Zuschauer: 41.000 (ausverkauft).
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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