"Wir mussten heute leider vermeidbare Gegentreffer hinnehmen, ansonsten haben wir wenig zugelassen und ein gutes Spiel gezeigt. Wir wollten die Partie unbedingt gewinnen und haben auch nach dem Ausgleich weiter auf Sieg gespielt. Es ist schade, dass wir dann so spät doch noch den Gegentreffer hinnehmen müssen", analysierte Julian Baumgartlinger nach dem Match.
Cheftrainer Roger Schmidt musste in Gladbach auf Chicharito (Mittelhandfraktur), Stefan Kießling (nach Hüftproblemen wieder im Teamtraining) und Lars Bender (Sprunggelenksverletzung) verzichten. Dafür war Julian Brandt nach seiner Olympia-Teilnahme direkt wieder im Kader, der 20-Jährige nahm zunächst auf der Bank Platz. In der Startelf feierten die beiden Neuzugänge Julian Baumgartlinger und Kevin Volland ihr Bundesliga-Debüt mit dem Kreuz auf der Brust. Auf der Gegenseite startete für die Gladbacher im zentralen Mittelfeld der Ex-Leverkusener Christoph Kramer.
"Die Fans dürfen sich auf ein spannendes Spiel freuen, beide Mannschaften wollen den Umschaltmoment für ihre Angriffe nutzen", hatte Roger Schmidt prognostiziert, und er lag richtig. Bei tropischen Temperaturen jenseits der 30 Grad suchten Hausherren und Gäste von Anfang an den Weg nach vorne und lieferten sich so grade in der Anfangsphase einen temporeichen Schlagabtausch.
Die erste Gelegenheit hatten dann auch gleich die Schwarz-Roten: Nach nur fünf Minuten rauschte Innenverteidiger Jonathan Tah nach einer Volland-Ecke knapp am scharf getretenen Spielgerät vorbei (5.).
Immer wieder Leno!
In der 21. Minute hielt Bernd Leno die Werkself mit einer überragenden aber schmerzhaften Rettungsaktion im Spiel: Raffael ließ Jedvaj stehen und schloss aus spitzem Winkel scharf ab. Leno war zur Stelle, ließ den harten Schuss abklatschen und parierte den Nachschuss von Wendt schließlich mit dem Kopf! Unfassbar stark!
Baumgartlinger und Aránguiz harmonierten im Zentrum der Werkself prächtig, aber auch Gladbach blieb im schnellen Umschaltspiel weiter gefährlich. Die beste Chance hatte dann jedoch wieder Jonathan Tah. Der Innenverteidiger wuchtete seinen bulligen Körper in einen Volland-Freistoß und köpfte den Ball an die Latte (41.). Das hätte die Führung sein können.
Unglücklicher Gegentreffer
In der dritten Minute der Nachspielzeit dann doch noch der ganz bittere Nackenschlag: Jonathan Tah verlängerte einen schnell ausgeführten weit getretenen Gladbacher Freistoß in den Lauf von André Hahn, der dem starken Bernd Leno im eins gegen eins keine Chance ließ und flach zum 1:0-Pausenstand abschloss (45.+3). Bitter.
Die Werkself kam giftig aus der Kabine und drückte und drängte. Der letzte Punch ging Bellarabi und Co. jedoch abhanden. Plötzlich musste erneut Leno seine Klasse unter Beweis stellen und einen Freistoß von Raffael spektakulär entschärfen. Die Wiederholung zeigte: Leno hatte sich nicht verschätzt, sondern glänzend auf eine minimale Abfälschung von Jedvajs Stirn reagiert (54.).
Roger Schmidt schickte für die Schlussphase Admir Mehmedi und Julian Brandt ins Rennen, nahm dafür Kevin Volland und Hakan Calhanoglu vom Platz (63.). Es wurde immer hitziger. Und als sich Charles Aránguiz am Knie verletzte, brachte Roger Schmidt mit Joel Pohjanpalo sogar eine weitere Offensiv-Kraft. Und der Joker stach!
Pohjanpalo gleicht aus
Nur 114 Sekunden nach seiner Einwechslung köpfte Pohjanpalo das 1:1 nach einer Kopfballvorlage von Karim Bellarabi. Zuvor hatte Kampl Wendell bedient, der eine enorm clevere Flanke auf Bellarabi gespielt hatte. Ein sehenswertes und verdientes Ausgleichtor (80.).
Doch der Spielstand hatte nicht lange Bestand. Nur fünf Minuten später setzte der eingewechselte Thorgan Hazard Lars Stindl in Szene, der aus abseitsverdächtiger Position einen Schritt vor Jedvaj an den Ball kam und diesen unter Bernd Leno hindurch zur erneuten Gladbacher Führung ins Netz schob (85.). Die Werkself warf zwar noch einmal alles nach vorne, kam aber bis zum Abpfiff nach fünfminütiger Nachspielzeit nicht mehr zum Ausgleich.
Jetzt steht die erste Länderspielphase der neuen Saison an, ehe es am Samstag, 10. September, um 15.30 Uhr in der Bundesliga mit dem Heimspielauftakt gegen den Hamburger SV weiter geht.
Die Statistik:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, A. Christensen, Jantschke (46. Vestergaard) - Strobl, Kramer - Traoré (61. Johnson), Wendt - Stindl - Hahn (84. Hazard), Raffael
Bayer 04: Leno - Jedvaj, Tah, Toprak, Wendell - Baumgartlinger, Aránguiz (77. Pohjanpalo) - Calhanoglu (63. Brandt), Kampl - Volland (63. Mehmedi), Bellarabi
Tore: 1:0 Hahn (45.+3), 1:1 Pohjanpalo (80.), 2:1 Stindl (85.)
Gelbe Karten: Kramer, Stindl, Strobl - Toprak, Bellarabi, Wendell
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer: 51.000
Die nächste Chance für junge Talente: Nach einem erfolgreichen ersten Jahr geht die „B04eAcademy unterm Kreuz“ in ihre zweite Saison. Die im Sommer 2024 gestartete Akademie bietet jungen, aufstrebenden eSports-Talenten die Möglichkeit, sich spielerisch wie persönlich weiterzuentwickeln und erste Erfahrungen in der Welt des digitalen Fußballs zu sammeln. Ab sofort können sich Interessierte bewerben und mit etwas Glück an dem mehrstufigen Turnierformat teilnehmen, das am Ende das neue eTalent hervorbringt.
Mehr zeigenDas Land Uganda beherbergt mit etwa zwei Millionen Menschen die meisten Geflüchteten auf dem afrikanischen Kontinent. Um jungen Erwachsenen eine Perspektive aufzeigen zu können und Kindern einen sicheren Zufluchtsort zu bieten, bildet die Football Club Social Alliance (FCSA) wieder sogenannte Young Coaches aus. Sie lernen, strukturierte und sichere Fußball-Aktivitäten zu gestalten und fördern so die Resilienz, Integration und mentale Gesundheit der Kinder und jungen Erwachsenen.
Mehr zeigenTeil eins, der Hauptteil der diesjährigen Leistungsdiagnostik, ist absolviert. Am Sonntag kamen die Werkself-Profis in der „Werkstatt“, dem Reha- und Trainingszentrum von Bayer 04, ordentlich ins Schwitzen. Mit dabei bei den Belastungstests, medizinischen und athletischen Untersuchungen waren auch die Neuzugänge Mark Flekken, Ibrahim Maza und Axel Tape sowie einige Rückkehrer aus dem Sommerurlaub.
Mehr zeigenDie Werkself ist zurück! Im Interview mit Werkself-TV sprechen unter anderem Robert Andrich und Ibrahim Maza über die Leistungsdiagnostik und die Vorfreude auf die neue Saison...
Mehr zeigenKurz vor der Abreise nach Brasilien hat Werkself-TV Neuzugang Ibrahim Maza hautnah begleitet. Unter anderem spricht der 19 Jahre alte Offensivakteur, im Sommer von Hertha BSC zu Bayer 04 gekommen, im Interview über seine ersten Trainingseinheiten unterm Kreuz und seine Vorfreude auf das Trainingslager in Rio de Janeiro...
Mehr zeigen