
„Es hat unfassbar viel Spaß gemacht auf dem Platz. Am Schluss müssen wir mit dem einen Punkt zufrieden sein, aber ich glaube, in Gleichzahl hätte es Dortmund sehr schwer gehabt, hier was zu holen. In der zweiten Halbzeit haben wir leidenschaftlich gekämpft“, sagte Sven Bender, der gegen seinen alten Klub sein Comeback nach doppeltem Rippenbruch gab. Neben ihm kehrten auch die beiden zuletzt gesperrten Wendell und Benny Henrichs sowie der erkrankte Leon Bailey wieder in die erste Elf zurück. Dominik Kohr fehlte wegen Gelbsperre, Admir Mehmedi, Lucas Alario und Panos Retsos, allesamt in Frankfurt noch von Beginn an dabei, saßen auf der Bank. Taktisch verordnete Heiko Herrlich, der am Sonntag seinen 46. Geburtstag feiert, seinem Team erneut ein 3-4-3-System.
Nach neun Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage ging die Werkself die Partie mit breiter Brust an. Die Borussia, die bereits nach acht Minuten den am Knie verletzten Philipp durch Schürrle ersetzen musste, besaß in Ballbesitz wenig Zeit für einen geordneten Aufbau und wurde sofort aggressiv angelaufen. BVB-Keeper Bürki stand früh im Blickpunkt, wehrte einen Kopfball von Sven Bender nach Freistoß von Bailey mit letzter Mühe noch ab (12.) und fischte auch den tückischen Volleyschuss von Brandt aus dem Eck (14.). Da lag die frühe Führung für die Werkself in der Luft. Auf der Gegenseite parierte Bernd Leno einen Versuch von Yarmolenko ganz sicher (18.). Und dann wackelte das Gestänge des Dortmunder Kastens: Kai Havertz setzte einen Kopfball nach feiner Vorarbeit und Flanke von Bailey krachend ans Lattenkreuz (21.). Henrichs' Versuch von rechts aufs kurze Eck parierte Bürki ohne Probleme (26.). Dortmund fand offensiv überhaupt nicht statt.
Dann endlich die überfällige Führung: Kevin „wer sonst“ Volland lief nach Zuspiel von Havertz von der Mittellinie allein aufs Dortmunder Tor zu, umspielte den weit herausgeeilten Bürki und hatte alle Zeit der Welt, um den Ball locker zur verdienten Führung ins Netz zu schieben (30.) – der neunte Saisontreffer des Nationalspielers. Wenig später wurde Bailey, der wieder vor Spielwitz sprühte, gerade noch geblockt (32.) und setzte die Kugel dann mit rechts am Dreieck vorbei (37.), ehe Bürki gegen Charles Aránguiz das 0:2 aus seiner Sicht verhinderte und auch Volland im Nachschuss noch geblockt wurde – eine Riesenchance für die Gastgeber (38.)! Danach wurde die Werkself dezimiert – Schiedsrichter Hartmann zeigte Wendell nach einem Foul an Castro erst Gelb und dann nach Videobeweis die Rote Karte (41.). Bayer 04 wie schon im letzten Heimspiel gegen Leipzig erneut in Unterzahl. Dortmund machte zwar Druck in den fünf Nachspielminuten vor der Pause, Bürki musste aber beim frechen Versuch von Aránguiz aus ganz großer Distanz auf der Hut sein (45.+3).
Zur zweiten Hälfte brachte Heiko Herrlich Panos Retsos für Benny Henrichs. Der BVB in Überzahl jetzt natürlich mit viel Ballbesitz, aber die Werkself verteidigte mit aller Leidenschaft, enormer Laufbereitschaft und Klasse, Brandt und Bailey machten die Außenbahnen dicht. Schürrle setzte den Ball bei der ersten Chance an den Außenpfosten (56.). Der ganz starke Aránguiz machte dann für Julian Baumgartlinger Platz (62.). Und dann hat Bayer 04 den zweiten Hieb auf dem Fuß: Volland geht nach einem Konter auf und davon, scheitert aber an Bürki (72.) – das war die dicke Chance zum 2:0. Doppeltes Ärgernis: Im Gegenzug gelingt Yarmolenko der Ausgleich, Bernd Leno war noch dran am Ball, konnte ihn aber nicht entscheidend entschärfen (73.). Karim Bellarabi kam für den Torschützen Volland (78.).
In der Schlussphase hatten die dezimierten Hausherren sogar den Siegtreffer auf dem Fuß: Baileys gefährlichen Freistoß aufs kurze Eck lenkte Bürki noch zur Ecke (88.), ein Kopfball des wieder einmal ganz starken Jonathan Tah flog knapp am Tor vorbei (90.). In der Nachspielzeit rettete Sven Bender prächtig in höchster Bedrängnis im Strafraum. Es blieb beim 1:1. Die Fans auf der Nordtribüne feierten ihr Team für einen packenden Kampf mit lauten Gesängen und prasselndem Applaus.
Für die Werkself geht es in der Bundesliga mit dem 15. Spieltag am Freitag, 8. Dezember, beim VfB Stuttgart weiter. Anstoß in der Mercedes-Benz-Arena ist um 20.30 Uhr.
Die Statistik:
Bayer 04: Leno – Tah, S. Bender, Wendell – Henrichs (46. Retsos), L. Bender, Aránguiz (62. Baumgartlinger), Bailey – Havertz, Volland (78. Bellarabi), Brandt
Borussia Dortmund: Bürki – Sokratis, Subotic, Schmelzer – Castro (44. Kagawa), Weigl (65. Dahoud), Sahin, Guerreiro – Yarmolenko, Philipp (8. Schürrle), Pulisic
Tore: 1:0 Volland (30.), 1:1 Yarmolenko (73.)
Schiedsrichter: Hartmann (Wangen)
Gelbe Karten: Havertz – Sahin, Schmelzer, Subotic
Rote Karte: Wendell (41./grobes Foulspiel)
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)

Am 16. Spieltag der Bundesligasaison 2025/26 empfängt die Werkself den VfB Stuttgart in der BayArena. Die Partie findet am Samstag, 10. Januar, um 18.30 Uhr statt. Alle Infos zum Ticket-Verkauf.
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Im Rahmen des 7. Spieltags der Ligaphase der UEFA Champions League 2025/26 reist die Werkself zu Olympiakos Piräus. Das Spiel beim griechischen Topklub steigt am Dienstag, 20. Januar 2026, um 21 Uhr deutscher Zeit. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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Die Tickets für das Heim-Derby gegen den 1. FC Köln (Samstag, 13. Dezember, 18.30 Uhr) waren, wie erwartet, innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Mit Blick auf die enorm hohe Ticket-Nachfrage betont Bayer 04 noch einmal, dass aktiv und konsequent gegen den Verkauf von Tickets auf dem inoffiziellen Zweitmarkt vorgegangen wird.
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