
„Auch wenn es im Resultat knapp war, mehr als Gewinnen geht nicht“, sagte ein zufriedener Kerem Demirbay nach dem Abpfiff. „Mainz stand in der ersten Halbzeit sehr tief und hat auf unsere Fehler gewartet. Wir mussten sehr geduldig bleiben, in der zweiten Hälfte ist uns das auch sehr gut gelungen.“
Bayer 04-Caoch Gerardo Seoane nahm im Vergleich zur Formation beim 3:1-Erfolg gegen den VfB Stuttgart nur eine Veränderung in seiner Startelf vor: Kerem Demirbay kam für den nach seiner Roten Karte für drei Spiele gesperrten Robert Andrich ins Team. Verzichten musste die Werkself darüber hinaus wie schon in den vergangenen Wochen auf die verletzten Timothy Fosu-Mensah, Edmond Tapsoba, Julian Baumgartlinger, Exequiel Palacios sowie Keeper Niklas Lomb.
Die Werkself mit ihrer Angriffspower vom Anpfiff weg, die bereits zu sieben Treffern in der ersten Viertelstunde geführt hat, gegen die Mainzer, die mit zwei Gegentoren neben Wolfsburg die beste Defensive der Liga stellen und bei denen in vier von fünf Partien hinten die Null stand – man durfte sehr gespannt sein, wie sich das Duell des Vierten gegen den Fünften entwickeln würde. Bei sehr sommerlichen Temperaturen drückten die Hausherren gleich aufs Gaspedal, eine scharfe Hereingabe von Moussa Diaby rutschte an Freund und Feind vorbei ins Toraus (3.). Mainz verteidigte gegen den Ball wie üblich mit einer Fünferkette und verdichtete die Räume in der eigenen Hälfte sehr engmaschig.
Den Gästen indes eröffneten sich die ersten guten Gelegenheiten. Erst zog der bei Bayer 04 ausgebildete Dominik Kohr in seinem 200. Bundesligaspiel aus der Drehung am Fünfmeterraum ab (11.), doch Lukas Hradecky bekam gegen den Aufsetzer ebenso rechtzeitig den Arm hoch wie nach der folgenden Ecke und dem Kopfball von Bell (12.). Wenig später war die erste Viertelstunde vorüber, und die erwartet unangenehm zu bespielenden und griffigen Mainzer hatten es geschickt verstanden, die Werkself bis dahin von ihrem Tor fernzuhalten.

Bayer 04 agierte in dieser Phase nicht mit der gewohnten Präzision im Aufbau und leistete sich einige unnötige Ballverluste. Nach einem schnellen Angriff über Jeremie Frimpong und Diaby traf der Rechtsverteidiger erst den Pfosten, ehe Patrik Schick die Kugel im Nachfassen ins Netz drückte, doch Diaby hatte zuvor im Abseits gestanden (24.). Aber die Szene zeigte, wie es gehen musste für Schwarz und Rot, mit viel Tempo und geradlinigen Aktionen.
Beim ansatzlos abgefeuerten Schuss von Florian Wirtz aus gut 20 Metern fehlte vielleicht ein halber Meter (33.). Der Nationalspieler war statistisch gesehen bislang alle 30 Minuten an einem Tor beteiligt, das hätte also ganz gut gepasst. Beim mächtigen Strahl von Mitchel Bakker streckte sich FSV-Keeper Zentner und entschärfte den Schrägschuss im Flug (37.). Bayer 04 musste für jede Chance hart arbeiten, viel lief bei den Leverkusenern über die rechte Seite, wo Frimpong unermüdlich anschob. Mit dem 0:0 ging es kurz darauf in die Pause.
Nach dem Wechsel erhöhten die Gastgeber vom Anpfiff weg die Drehzahl und schraubten an der Führung. Wirtz legte klasse auf für Diaby, der mit rechts abzog, doch Bells Bein war noch rechtzeitig dazwischen (50.). Unmittelbar danach der nächste Rechtsschuss des Franzosen, den Zentner aus dem Winkel boxte (51.), und der Mainzer Schlussmann packte auch beim Versuch von Karim Bellarabi sicher zu (53.). Auch Schick brachte den Ball nach Bellarabis Flanke aus kurzer Distanz nicht am aufmerksamen Torhüter vorbei (56.).

Bayer 04 war jetzt richtig drin in der Partie, Welle auf Welle schwappte auf den Mainzer Kasten zu. Gerardo Seoane nahm den ersten Wechsel vor, Amine Adli kam für Bellarabi (60.). Und die Werkself belohnte sich für ihren Sturm und Drang: Wirtz spielte gekonnt und auf engstem Raum Doppelpass mit Frimpong und legte den Ball danach überlegt und mit großer Übersicht ins lange Eck zur Führung – 1:0 (61.). Mit seinem zehnten Bundesliga-Treffer, dem vierten in dieser Saison, löste der Nationalspieler Lukas Podolski als bislang jüngsten Spieler ab, der diese Marke erreicht hat. Bei Adlis Tor hatte der Flügelspieler zuvor im Abseits gestanden (64.). Piero Hincapie ersetzte danach Odilon Kossounou in der Innenverteidigung (66.).
Nach feiner Vorarbeit von Wirtz verpasste Schick nur knapp den zweiten Treffer (73.). Auf der Gegenseite störte Hincapie Ingvartsen entscheidend beim Abschluss (77.), es war das erste Mal, dass sich Mainz in Hälfte zwei gegen drückend überlegene Leverkusener überhaupt eine Möglichkeit bot. Nach schönem Zusammenspiel mit Adli knallte Wirtz die Kugel drüber (81.). Danach ein Dreifach-Wechsel: Alario, Amiri und Paulinho kamen für Schick, Wirtz und Diaby (82.).

Stachs Schuss aus guter Position parierte Hradecky (85.). Adlis Abschluss bereitete Zentner keine Probleme (88.). Sensationell, wie Hradecky danach einen Kopfball von Ingvartsen aus wenigen Metern reflexartig aus dem Eck fischte (89.). Auf der anderen Seite verpasste Paulinho gegen Zentner die Entscheidung (90.+2). Kurz darauf war Schluss, und die Werkself hatte verdiente drei Punkte mehr auf dem Konto.
Für Bayer 04 geht es mit einer Englischen Woche und dem zweiten Gruppenspiel in der Europa League am Donnerstag, 30. September, um 21 Uhr bei Celtic Glasgow weiter. In der Bundesliga folgt dann am Sonntag, 3. Oktober, um 19.30 Uhr die nächste Herausforderung bei Arminia Bielefeld.

Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – Frimpong, Kossounou (66. Hincapie), Tah, Bakker – Aránguiz, Demirbay – Bellarabi (60. Adli), Wirtz (82. Amiri), Diaby (82. Paulinho) – Schick (82. Alario)
Mainz 05: Zentner – Widmer, Bell (90.+1 Nebel), St. Juste – Brosinski, Barreiro (66. Stach), Kohr (75. Lee), Boetius (75. Stöger), Lucoqui – Burkardt, Onisiwo (66. Ingvartsen)
Tor: 1:0 Wirtz (61.)
Gelbe Karten: Tah, Diaby, Bakker, Alario – Lucoqui, Stach, Lee
Schiedsrichter: Dankert (Rostock)
Zuschauer: 16.624

Der Traum von der Titelverteidigung ist ausgeträumt. Das deutsche U17-Nationalteam um die Leverkusener Ben Hawighorst, Nebe Domnic, Osman Turay und Jeremiah Mensah muss nach einem 0:1 gegen Burkina Faso im Sechzehntelfinale die Heimreise antreten. Neben Kapitän Hawighorst, der auch im vierten Spiel in Folge in der Anfangsformation stand, und Mensah, der bereits im vergangenen Gruppenspiel begonnen hatte, waren auch Domnic und Turay wieder in die Startelf von Nationaltrainer Marc Meister gerückt.
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Am 12. Spieltag in Gruppe G der Vorrunde der DFB-Nachwuchsliga siegte die U17 von Bayer 04 gegen den FSV Frankfurt 3:1. Nach einem frühen Rückstand schlug die Werkself zurück und sorgte durch Alpha Oumarou Barry und einen Doppelpack von Nico Can Plett noch in der ersten Halbzeit für den Endstand. Mit dem fünften Sieg in Folge sind die Leverkusener zumindest über Nacht bis auf einen Punkt an den Tabellenführer 1. FC Köln herangerückt.
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Torhüterin Charlotte Voll von Bayer 04 Leverkusen bleibt vom Verletzungspech verfolgt. Die 26-Jährige zog sich in der Schlussphase des Bundesligaspiels beim SC Freiburg (1:2) eine Eckgelenksprengung der linken Schulter zu und wird voraussichtlich mehrere Monate ausfallen. An diesem Freitag wurde sie in Düsseldorf erfolgreich operiert.
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Wie schon bei Showdown eins der VBL Club Championship by WOW, den die Leverkusener Konsolen-Profis spektakulär gewonnen hatten, starteten Marc und Sean Landwehr auch in den zweiten Showdown mit sechs Punkten. Erfolge standen dabei gegen die TSG Hoffenheim und den VfL Bochum 1848, Achtelfinal-Teilnehmer des ersten Showdowns. Geschlagen geben mussten sich die #B04eSportler dem SV Darmstadt 98 und Hertha BSC. Beim Duell mit den Hauptstädtern gab derweil Keanu Senkbeil sein VBL-CC-Debüt unterm Kreuz.
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Die Nachwuchs-Teams von Bayer 04 wollen auf das erfolgreiche vergangene Wochenende aufbauen. So kann die U17 mit der sicheren Qualifikation für die Liga A der Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga in der Hand ohne Druck aufspielen. Die U15 will ihre frisch eroberte Tabellenführung wahren und sowohl die U14 als auch die U13 testen hochkarätig gegen die Junioren ausländischer Erstligisten. Bei den U19-, U16- und U13-Juniorinnen geht es gegen direkte Konkurrentinnen – das Nachwuchs-Wochenende im Überblick.
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