
Angesichts der kräftezehrenden zweiten Halbzeit in der Champions League gegen Tottenham (0:0) unter der Woche und den anstehenden Aufgaben in den Wettbewerben Liga, Pokal und Königsklasse hatte Roger Schmidt den angeschlagenen Chicharito und Hakan Calhanoglu sowie Stefan Kießling eine Pause gegönnt, alle Drei nahmen auf der Bank Platz. Für sie rückten Julian Baumgartlinger, Julian Brandt und Kevin Volland in die Startelf.
Früher Platzverweis verschärft Ausgangslage
Letzterer hatte sich gegen seinen Ex-Verein besonders viel vorgenommen, doch das Wiedersehen mit den alten Kollegen war für Volland bereits nach sechs Minuten beendet. Nach einem Konter der bissigen Hoffenheimer stoppte der Offensivspieler TSG-Akteur Kerem Demirbay als letzter Mann - Schiedsrichter Bastian Dankert entschied auf Notbremse und zeigte Volland die Rote Karte. Den fälligen Freistoß setzte Demirbay an den Außenpfosten - und setzte damit gleich einen Warnschuss (8.).
Der Schmidt-Equipe standen nun 85 Minuten in Unterzahl bevor. Und es sollten ganz bittere werden. Denn die Gäste aus Hoffenheim präsentierten sich auch in der Folge schwungvoll und bissig, durch ein frühes Stören setzte die Mannschaft von Julian Nagelsmann die Werkself unter Druck - und kam zu Chancen. Wie in der 15. Minute, als der Ball über Hoffenheims Pavel Kaderábek und Sandro Wagner auf der linken Strafraumseite bei Demirbay landete, der setzte den Ball eiskalt unter der Latte - 0:1.
Die Werkself zeigte sich nicht großartig geschockt von den zwei Rückschlägen binnen knapp zehn Minuten. Mit Laufbereitschaft und gewohntem Kampfgeist fand die Werkself zurück ins Spiel, Charles Aránguiz und der auffällige Kevin Kampl leiteten immer wieder Vorstöße ein. So wie in der 24. Minute: Aránguiz schickte Julian Brandt mit einem Steilpass in den Strafraum, Brandts Abschluss ins lange Ecke ging nur knapp vorbei. Im Anschluss daran konzentrierten sich die Hoffenheimer auf Konter, die die aufmerksame Bayer 04-Defensive allerdings entschärfen konnten. Und so egalisierten sich beide Mannschaften, sodass es mit einem 0:1 in die Pause ging.
Bitterer Start in die zweite Halbzeit
Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gäste erneut den besseren Auftakt. Bereits nach wenigen Minuten setzte sich Hoffenheims Andrej Kramaric über die linke Seite durch und bediente im Zentrum Wagner, der aus kurzer Distanz Bernd Leno keine Chance ließ und auf 2:0 stellte (49.). Besonders ärgerlich: Sein Bewacher Toprak war zuvor im Fünfmeterraum ausgerutscht und hatte nicht mehr eingreifen können.
Es sollte noch schlimmer kommen für Bayer 04: Nach einem vermeintlichen Foul an der Seitenlinie gerieten Schmidt und Nagelsmann aneinander, der Coach der Werkself wurde letztlich von Schiedsrichter Dankert auf die Tribüne geschickt. Nur wenig später folgte die Entscheidung: Nach einem Einwurf und einer Hereingabe von Wagner klärte Leno in höchster Not mit dem Fuß, den Abpraller vollendete Steven Zuber trocken aus 18 Metern zum 3:0 (60.).
Spätestens als in der 62. Minute, als nach einem vermeintlichen Foul von Wagner am eingewechselten Kießling die Pfeife des Unparteiischen stumm blieb, war das Spiel entschieden. Hoffenheim erspielte sich zwar weitere Chancen, doch Leno mit einer starken Parade (68.) und Tah mit beherztem Einsatz gegen Demirbay (70.) konnten Schlimmeres verhindern. So blieb es am Ende beim 0:3.
Dass Lars Bender (46.) und Ömer Toprak (56.) aufgrund muskulärer Probleme ausgewechselt werden mussten, rundete den gebrauchten Tag aus Sicht der Werkself ab. Immerhin zeigten die Fans nach dem Abpfiff ein gutes Gespür und verabschiedeten die Mannschaft mit aufbauendem Applaus - diese Rückendeckung wird nötig sein für die anstehenden Aufgaben im DFB-Pokal bei den Sportfreunden Lotte am Dienstag (18.30 Uhr) und in der Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr) im Duell beim VfL Wolfsburg.
Die Statistik:
Bayer 04: Leno - Bender (46. Wendell), Tah, Toprak (56. Chicharito), Henrichs - Baumgartlinger, Aránguiz - Brandt, Kampl - Volland, Mehmedi (57. Kießling).
TSG Hoffenheim: Baumann - Süle, Vogt, Hübner - Kaderabek, Zuber - Rudy (58. Polanski) - Demirbay (78. Vargas), Amiri - Wagner, Kramaric (65. Szalai).
Tore: 1:0 Demirbay (15.), 2:0 Wagner (49.), Zuber (60.).
Gelbe Karte: - / Rudy.
Rote Karte: Volland (6.).
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock).
Zuschauer: 28.716.


Mit 14 Siegen aus 14 Pflichtspielen 2025/26 geht der FC Bayern München ins Bundesliga-Topspiel gegen Bayer 04 am heutigen Samstagabend, 1. November (Anstoß: 18.30 Uhr). Aber auch die Werkself ist in der Liga zuletzt erfolgreich unterwegs gewesen: 16 von 18 möglichen Punkten sicherten sich die Leverkusener unter Kasper Hjulmand, die zudem in den vergangenen fünf Ligaduellen mit dem FC Bayern ungeschlagen geblieben waren. Alles zum Flutlicht-Kracher zwischen den Deutschen Meistern von 2025 und 2024 in der Münchner Allianz Arena gibt's in den Kurzpässen.
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