Peter Bosz nahm im Vergleich zur Partie in Köln drei Veränderungen in seiner Anfangsformation vor: Für Aleksandar Dragovic, Wendell und Julian Baumgartlinger rückten Jonathan Tah, Daley Sinkgraven und Lucas Alario in die Startelf. Dragovic fiel nach seiner Gelb-Roten Karte in Köln ebenso gesperrt aus wie Leon Bailey, der glatt Rot gesehen hatte. Baumgartlinger und auch Karim Bellarabi fehlten im Aufgebot, weil beide über Nacht erkrankt waren. So zählten auch die beiden U19-Akteure Adrian Stanilewicz und Ayman Azhil zum Aufgebot.
Nach dem enttäuschenden Derby in Köln, wo weder das Resultat noch die Leistung gestimmt hatten, war natürlich Wiedergutmachung bei der Werkself angesagt. „Ich erwarte, dass die Mannschaft eine Reaktion auf dem Platz zeigt“, sagte Trainer Peter Bosz vor dem Duell mit den Berlinern. Und Sport-Geschäftsführer Rudi Völler betonte: „Das Team steht jetzt in der Pflicht, wieder sein wahres Gesicht zu zeigen und ordentlich was draufzupacken.“
Den Hausherren war auch vom Anpfiff weg anzumerken, dass sie sich einiges vorgenommen hatten. Bayer 04 war erkennbar sofort um Tempo und Direktspiel bemüht gegen tief stehende Herthaner, die das Zentrum verdichteten. Der erste Abschluss ging auf das Konto von Kevin Volland, doch dessen Kopfball nach Flanke von Moussa Diaby, der diesmal über den rechten Flügel kam, flog einen Meter am Pfosten vorbei (6.). Weitaus gefährlicher wurde es da schon, als Diaby nach innen zog und das kurze Eck anvisierte, doch Jarstein tauchte rechtzeitig ab und lenkte den tückischen Aufsetzer mit einiger Mühe zur Ecke (9.). Bei der nächsten Attacke zog Volland von links ab, sein Versuch landete aber am Außennetz (10.). Amiris Schuss geriet zu zentral, um Jarstein vor Probleme zu stellen (15.).
Die Anfangsphase gehörte klar den Leverkusenern, die auch gegen den Ball sehr griffig agierten und viele Berliner Aufbauversuche schon im Ansatz energisch unterbanden. Den Schlenzer von Lucas Alario aufs lange Eck parierte Jarstein (18.). Amiris Linksflanke fand Kai Havertz im Strafraum, der den Ball mit der Brust am Gegner vorbeilegen wollte, doch Plattenhardt bekam noch ein Bein dazwischen (19.). Die Hertha lauerte auf Konter und kam binnen einer Minute gleich zweimal sehr gefährlich zum Abschluss: Dilrosuns Flachschuss flog hauchdünn am Pfosten vorbei, beim Schuss von Selke aufs kurze Eck war Hradecky auf dem Posten (21.). Diese beiden Szenen machten deutlich, dass die Werkself bei den Umschaltmomenten der Berliner schwer auf der Hut sein musste.
Bei einem schönen Solo des sehr aktiven Diaby stand Havertz ungewollt einem erfolgreichen Abschluss im Weg und bekam den Ball an den Kopf (34.). Nach Linksflanke von Daley Sinkgraven bereitete Diabys Schuss Jarstein keine ernsthaften Probleme (37.). Auf der Gegenseite zog Dilrosun nach innen, setzte seinen Schuss aber deutlich zu hoch an (44.). Torlos ging es in die Kabinen – Bayer 04 verbuchte zwar 70 Prozent Ballbesitz und 12:3 Torschüsse, fahndete aber vergeblich nach einem Türöffner gegen die aufmerksame und vielbeinige Defensive der Gäste.
Mit Beginn der zweiten 45 Minuten löste Panos Retsos Kapitän Lars Bender auf der rechten Seite der Viererkette ab. Die Werkself schaltete sofort wieder in den Angriffsmodus: Sinkgraven hebelte mit einem feinen Pass Berlins Abwehr aus, Lucas Alario ging über links auf und davon, verzog seinen Schlenzer aufs lange Eck aus aussichtsreicher Position aber ziemlich klar (46.) – das hätte die Führung sein können! Lukas Hradecky packte auf der Gegenseite bei Dilrosuns Schuss aufs kurze Eck sicher zu (57.).
Es blieb ein Geduldsspiel für die Werkself, die dicke Bretter bohren musste, um überhaupt zu Gefahr bringenden Aktionen zu kommen. Manch' guten Ansatz machten sich die Gastgeber durch mangelnde Präzision im Passspiel auch selbst zunichte. Und dann die eiskalte Dusche für die Leverkusener: Rekiks Schuss konnte Hradecky zwar noch parieren, wehrte die Kugel allerdings nach vorn ab, so dass Berlins Innenverteidiger ohne Widerstand erneut zum Abschluss kam und den zweiten Ball zum 0:1 im Netz versenkte (64.). Beinahe im Gegenzug parierte Jarstein einen Kopfball von Kevin Volland nach Diaby-Flanke mit prächtiger Parade (66.).
Mit der Führung im Rücken rührten die Berliner natürlich noch mehr Beton an. Peter Bosz brachte Paulinho für Kai Havertz (71.). Berlin hatte sogar den zweiten Hieb auf dem Fuß, doch Hradecky rettete klasse im Eins gegen Eins gegen den eingewechselten Pascal Köpke (74.). Als Paulinho nach Alarios Pass Jarstein überwand, ging die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten zu Recht hoch – Abseits (78.). Die Werkself rannte jetzt zunehmend verzweifelt an, ließ es dabei aber weiter an Esprit und Entschlossenheit fehlen. Es gab vier Minuten Nachspielzeit. Vollands Kopfball nach Diabys Flanke fehlte jeglicher Druck (90.+3). Kurz darauf war Schluss, und die Werkself schlich nach der zweiten Heimniederlage der Saison völlig bedröppelt und enttäuscht vom Platz.
Für Bayer 04 geht es mit dem sportlichen Finale im Kalenderjahr 2019 weiter: Am Samstag, 21. Dezember, steht um 15.30 Uhr der abschließende Spieltag der Hinrunde beim 1. FSV Mainz 05 auf dem Programm.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – L. Bender (46. Retsos), Tah, S. Bender, Sinkgraven – Aránguiz – Diaby, Havertz (71. Paulinho), Amiri, Volland – Alario
Hertha BSC: Jarstein – Klünter, Boyata, Rekik, Plattenhardt – Darida (90. Maier), Skjelbred, Grujic – Lukebakio (65. Wolf), Dilrosun – Selke (72. Köpke)
Tor: 0:1 Rekik (64.)
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Gelbe Karten: Volland, Paulinho – Grujic, Skjelbred, Darida
Zuschauer: 24.472
Das letzte Saison-Heimspiel der Bayer 04-Frauen gegen RB Leipzig am kommenden Samstag (12 Uhr) wird für die Fans zu einem besonderen Erlebnis. Im Rahmen eines Familien-Spieltags bietet der Werksklub seinen Fans rund um das Ulrich-Haberland-Stadion ähnlich wie schon bei der Partie gegen den SV Werder Bremen ein buntes Rahmenprogramm. Unter anderem gibt es für die Anhänger drei besondere Preise zu gewinnen.
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