
Dank seiner sportlichen Erfolge ist der Klub an der Wied längst nicht mehr nur den regionalen Fußballkennern ein Begriff: Immerhin nahm der langjährige Oberligist zweimal an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals teil und durfte dabei jeweils gegen Erstligisten antreten (2006 gegen Borussia Mönchengladbach, 2012 gegen Mainz 05). Nach dem Fünftliga-Abstieg vor vier Jahren verzichtete der Rheinlandpokalsieger von 2012 dann allerdings auf seinen Startplatz in der sechstklassigen Rheinlandliga und wagte einen sportlichen Neuaufbau in der Kreisliga B. Dort gelang dem SV Roßbach/Verscheid auf Anhieb der Aufstieg in die A-Klasse (Westerwald/Wied). Seitdem konnte die Mannschaft von Trainer Uwe van Eckeren zweimal die Klasse halten – kurz vor dem Ende der laufenden Spielzeit steht der Klub aus dem Luftkurort auf dem vierten Platz, das letzte Saisonspiel steht allerdings noch aus.
Drei Tage nach dem Duell gegen den A-Ligisten steht für die Werkself das zweite Vorbereitungsspiel auf dem Plan – und zwar beim Fünftligisten Sportfreunde Siegen (21. Juli, 15 Uhr, Leimbachstadion). Dabei trifft Bayer 04 auf einen der traditionsreichsten Klubs aus Südwestfalen, gegen den die Werkself vor über 50 Jahren zu Regionalliga-Zeiten (1963/64 und 1972/73) bereits vier Pflichtspiele bestritten hat (Im Anschluss daran kam es zu acht weiteren Regionalliga-Duellen mit den Bayer 04-Amateuren). Seither können die Siegener nicht nur mit Stolz auf ein einjähriges Gastspiel in der 2. Liga (Saison 2005/06) zurückblicken, sondern auch auf die Ausbildung vieler namhafter Profis – darunter Patrick Helmes, der unter anderem von 2008 bis 2011 die Fußballschuhe für die Werkself geschnürt hat (72 Pflichtspiele, 38 Treffer). Nach dem Zweitliga-Abstieg 2006 und dem Rückzug ihres Mäzens spielt die erste Mannschaft der Sportfreunde Siegen aktuell in der Oberliga Westfalen – dort rangiert die junge Truppe (Durchschnittsalter: 21,8) von SFS-Trainer Dominik Dapprich im gesicherten Mittelfeld.
Fünf Tage vor der Abfahrt ins Trainingslager nach Österreich testet die Herrlich-Equipe dann beim Wuppertaler SV (24. Juli, 19 Uhr, Stadion am Zoo), der die Saison in der Regionalliga West – der vierthöchsten deutschen Spielklasse – auf dem dritten Platz abgeschlossen hat. Mit dem knapp 30 Kilometer Luftlinie entfernten Klub aus dem Bergischen Land stand sich die Werkself zwischen 1962 und 1979 in insgesamt 25 Pflichtspielen (Oberliga, Regionalliga, Zweite Liga) gegenüber, von denen Bayer 04 neun Vergleiche für sich entscheiden konnte (7 Niederlagen). Die größten Erfolge der Wuppertaler liegen indes schon eine Weile zurück: 1972 glückte dem WSV der Aufstieg in die Bundesliga, ehe ein Jahr später sogar die UEFA Cup-Teilnahme folgte. Der zweifelsfreie Tiefpunkt folgte dann 2013 mit dem Antrag auf Insolvenz und dem damit einhergehenden Abstieg aus der vierten Liga, in der die Wuppertaler seit der Saison 2016/17 allerdings wieder vertreten sind. Bekanntester Spieler der Mannschaft von Trainer Christian Britscho (Durchschnittsalter: 25,0) ist wohl Kapitän Gaetano Manno (35), der einst in der Bundesliga für den VfL Bochum aktiv war und später in der Zweiten Liga für den VfL Osnabrück und den SC Paderborn gespielt hat. In der kürzlich abgelaufenen Spielzeit zählten auch die ehemaligen Bayer 04-Nachwuchsspieler Andre Mandt (24; 2008 bis 2014), Emre Bayrak (21; 2013 bis 2015) und Yassine Khadraoui (21; 2012 bis 2016) zum mit einigen zweitligaerfahrenen Spielern gespickten WSV-Kader.
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