Werkself beweist Moral im Härtetest gegen Celta Vigo

Vor dem ersten Pflichtspiel im Pokal beim Karlsruher SC kommt die Werkself mehr und mehr in die Spur. Im letzten Härtetest gegen Celta Vigo stand am Ende zwar „nur“ ein 3:3 (0:1), das Resultat spiegelte die Partie in BayArena aber nicht wirklich wider.
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Die Mannschaft von Heiko Herrlich war das klar bessere Team, verpasste es allerdings, aus ihren vielen Torchancen Kapital zu schlagen. Die Gäste zeigten sich hingegen effizient und nutzten ihre Möglichkeiten kaltschnäuzig. „Das Ergebnis passt absolut nicht zum Spielverlauf“, lautete das Fazit des Bayer 04-Trainers.


Von Beginn an zeigte die Werkself, dass sie sich für ihr abschließendes Testspiel in Vorbereitung auf die neue Spielzeit einiges vorgenommen hatte. Doch trotz forschen Beginns waren es die Gäste aus Spanien, die bereits nach sechs Minuten in Führung gingen – nach schöner Ballmitnahme jagte Vigos Stürmer John Guidetti den Ball wuchtig unter die Latte und ließ Bayer 04-Schlussmann Bernd Leno keine Chance.

Eindeutiges Chancenplus der Werkself

Die Werkself zeigte sich vom Rückstand unbeeindruckt, präsentierte sich tonangebend und ließ den spanischen Erstligisten kaum zur Entfaltung kommen. In der Konsequenz besaß die Werkself viele gute Torgelegenheiten: Kevin Volland (11., 36.), Dominik Kohr (12., 25), Karim Bellarabi (15., 23.) und Admir Mehmedi (31.) konnten den Ball allerdings nicht im Tor von Celta Vigo unterbringen. Und so ging es für die Herrlich-Equipe mit einem unglücklichen 0:1-Rückstand in die Pause. Denn abgesehen vom Führungstor war von den Gästen offensiv wenig zu sehen.

Nach Wiederbeginn machte die unveränderte Werkself munter weiter. Durch aggressives Anlaufen eroberte sie sich die Bälle und kreierte weiter Chance um Chance. Den zweiten Treffer der Partie machte zur Überraschung aller jedoch Celta Vigo, als erneut Guidetti im Strafraum Bernd Leno keine Chance ließ und zum überaus schmeichelhaften 2:0 erhöhte (61.). Vorhergegangen war allerdings ein vermeintliches Foul an Sven Bender nahe des Mittelkreises, das Schiedsrichter Sven Wachitzki zur Verwunderung vieler Bayer 04-Akteure nicht ahndete.

Drei Tore binnen zwölf Minuten

Wer dachte, die Werkself würde sich nach dem zweiten Gegentreffer ihrem Schicksal ergeben, sah sich getäuscht. Angetrieben von Kevin Kampl und Dominik Kohr sahen die gut 15.000 Zuschauer eine bärenstarke Moral der Gastgeber, die die Partie weiter nur in eine Richtung steuerten. Umso größer war die Erleichterung auf Seiten der Schwarz-Roten, als Admir Mehmedi den Ball nach feiner Brustannahme mit einem wuchtigen Volley im langen Eck unterbrachte und auf 1:2 verkürzte (65.). Nur vier Minuten später markierte der eingewechselte Joel Pohjanpalo mit einem schönen Flachschuss den Ausgleich. Und noch lauter wurde der Jubel in der BayArena, als Kevin Volland in der 77. Minute aus 18 Metern einfach abzog und der Ball zum hochverdienten 3:2 für die Werkself den Weg in die Maschen fand. 

Getrübt wurde die bravouröse Vorstellung der Werkself dann jedoch noch durch den Ausgleich von Maxi Gómez in der Schlussphase (83.). „Dass es am Ende 3:3 steht, ist ärgerlich. Wir hätten es heute verdient gehabt, zu gewinnen. Der Schuh hat leider wieder in der Chancenverwertung gedrückt, besonders in der ersten Hälfte“, erklärte Heiko Herrlich, der seine Mannschaft allerdings auf einem guten Weg für das anstehende Pokalspiel in Karlsruhe sieht.

Bayer 04: Leno – Henrichs (81. Baumgartlinger), Tah, S. Bender (68. Ramalho), Wendell – Kampl, Kohr – Bellarabi (81. Bailey), Mehmedi – Havertz (60. Pohjanpalo), Volland

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