
Unter dem Titel „Fußball gut, Ergebnis schlecht“ kommt der Kölner Stadt-Anzeiger (online) am Sonntag zu diesem Fazit: „Bayer 04 ist zum Rückrundenauftakt mehr an individuellem Versagen als an einem falschen Konzept gescheitert. Viel von den Ideen des Trainers Bosz war bereits zu sehen, vor allem das flexible Mittelfeld mit zwei halboffensiven Spielern (Havertz, Brand) und die konsequente Besetzung der Flügel bei gleichzeitig schnellem Umschalten nach hinten. Bayer 04 hat besser Fußball gespielt, aber sich dabei nicht sehr schlau angestellt.“
Ganz genau so sieht es auch der Kommentator im Sonntags-Express: „Bis zur 37. Minute war die Welt für die Bayer-Fans noch in Ordnung. Denn beim Pflichtspiel-Debüt ihres neuen Trainers Peter Bosz (55) legte die Werkself im Derby gegen Mönchengladbach einen durch und durch herzerwärmenden Auftritt hin – und ließ die Anhänger auf den Tribünen die knackigen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt vergessen. Allein, was noch fehlte, waren die Tore. … ,Gladbach war effektiver als wir, deswegen haben sie gewonnen. Aber meine Spieler haben sehr hart gearbeitet und gezeigt, dass wir diesen Fußball spielen können', gab sich Bosz trotz Niederlage kämpferisch.“
Die auch am Niederrhein erscheinende Rheinische Post (online) sieht das Spiel auch aus dem Blickwinkel der Mönchengladbacher: „Borussia macht da weiter, wo sie in der Hinrunde aufgehört hat. Dank einer starken Defensivleistung und der nötigen Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor fuhren die Gladbacher mit dem 1:0 in Leverkusen einen Sieg ein, der an einige Spiele aus der ersten Saisonhälfte erinnerte, in der die Fohlenelf 33 Punkte holte“, und zitiert dann an anderer Stelle Leverkusens Kevin Volland: „Wir haben ein gutes, intensives Spiel über 90 Minuten gemacht, waren dominant, hatten kaum Ballverluste und viele Chancen - und doch hat etwas gefehlt. Es ist nicht in Worte zu fassen.“
Bild am Sonntag lässt Trainer Peter Bosz zu Wort kommen: „Natürlich ist das ein Rückschlag Richtung Europa, aber ich habe schon in der Kabine gesagt. Kopf hoch, es sind noch 16 Spiele, viele Punkte. Wir sind auf einem guten Weg.“ Das Blatt zieht dann dieses Fazit: „Leverkusen spielt vor allem in der zweiten Halbzeit Vollgas-Fußball, doch der Ball landet fast immer zu zentral bei Torwart Sommer oder am Pfosten (Bellarabi/68.). Zur Offensive sagt Bosz: ,Die Besetzung vor dem Tor war nicht gut, da stand oft nur ein Spieler.'“ Und Rudi Völler sagt in Bild: „Bei allen Taktiken ist entscheidend, dass du auch mal einen reinmachst. Das ist der Kritikpunkt. Die Niederlage ist enttäuschend, nicht aber die Art und Weise.“
Welt am Sonntag sieht trotz der Niederlage deutliche Verbesserungen im Spiel der Werkself: „Womöglich war Borussia Mönchengladbach einfach der falsche Gegner für einen echten Neubeginn bei Bayer Leverkusen. Mit 0:1 ging das erste Pflichtspiel von Trainer Peter Bosz bei seinem neuen Klub gegen den Champions-League-Anwärter vom Niederrhein verloren. Vor allem bei ihrem leidenschaftlichen Sturmlauf in der zweiten Halbzeit hatte die Mannschaft viel Pech, dass ihr nicht noch der Ausgleich gelang. Aber ganz früh im Spiel der Leverkusener schimmerte eine Leichtigkeit hervor, die über weite Strecken der Vorrunde gefehlt hatte.“

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