
Vor dem Anpfiff musste Bundestrainer eine Reihe von verletzungsbedingten Ausfällen hinnehmen. So stand unter anderem auch Jonathan Tah nicht zur Verfügung. Der Innenverteidiger der Werkself musste wegen eines grippalen Infekts passen und war am Mittwoch auch schon von der Nationalmannschaft abgereist. Somit wird Tah auch beim EM-Qualifikationsspiel am Sonntag, 13. Oktober, in Tallin gegen Estland nicht zur Verfügung stehen.
Kai Havertz indes stand in seinem sechsten A-Länderspiel von Beginn an auf dem Rasen. An der Seite von Kapitän Josua Kimmich bildete er das zentrale Mittelfeld hinter den drei Angreifern Serge Gnabry, Luca Waldschmidt und Julian Brandt. Nadiem Amiri saß zu Beginn ebenso auf der Bank wie auf der anderen Seite Lucas Alario.
Die deutsche Mannschaft ging von Beginn an sehr aggressiv zur Sache und präsentierte sich zweikampfstark. So wurden eine Reihe von gefährlichen Umschaltmomenten kreiert. Das zahlte sich nach einer Viertelstunde aus. Lukas Klostermann hatte Gnabry im Strafraum in Szene gesetzt, der Agustin Marchesin aus kurzer Distanz zum 1:0 überwand. Sieben Minuten später veredelte dann Kai Havertz einen Umschaltmoment der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw. Klostermann hatte den Ball über die rechte Seite nach vorne gejagt und Gnabry freigespielt, dessen Hereingabe der mitgelaufene Havertz mit dem linken Fuß aus sieben Metern Entfernung zum 2:0 im Tor unterbrachte – das erste Tor des Leverkuseners im sechsten Einsatz für die Nationalmannschaft.
Weil Marcel Halstenberg (31.) und auf der Gegenseite Rodrigo De Paul (33) jeweils nur Aluminium trafen, ging es mit einem verdienten 2:0 in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel machte die DFB-Auswahl dort weiter, wo man in den ersten 45 Minuten aufgehört hatte. Gegen den Ball wurde gut gearbeitet, und wenn das Spielgerät erobert wurde, ging es schnell Richtung Tor der Südamerikaner. Erst traf Waldschmidt das Außennetz (47.), dann landete der Ball über Brandt und Havertz bei Emre Can, der jedoch im Strafraum durch eine Fußabwehr des argentinischen Schlussmanns gestoppt wurde (55.).
In der 62. Minute betrat Lucas Alario das Feld. Der Angreifer wurde von Coach Lionel Scaloni für Paulo Dybala von Juventus Turin eingewechselt. Die Wende für die Argentinier. Einen Tag nach seinem 27. Geburtstag war die Nr. 13 der Werkself sofort im Spiel. Flanke von Acuna, und Alario vollendete sehenswert per Kopf zum 2:1 (66.).
Zu dem Zeitpunkt stand Nadiem Amiri schon an der Seitenlinie bereit. Er wurde wenige Sekunden nach dem 1:2 für Julian Brandt eingewechselt. Im Mittelpunkt stand anschließend jedoch wieder Lucas Alario. Dreimal kam der Angreifer von Bayer 04 im Strafraum zum Abschluss (78., 79. und 82.), konnte jedoch Marc-André ter Stegen ein zweites Mal nicht überwinden. Fünf Minuten vor dem Ende war Alario jedoch maßgeblich am 2:2-Endstand beteiligt. Er dribbelte in den Strafraum und legte für Lucas Ocampus auf, dessen Schuss Can leicht ins eigene Tor abfälschte.
Der Mann der letzten halben Stunde hatte auch nach dem Schlusspfiff allen Grund zu strahlen. Alario tauschte mit Kai Havertz sein Trikot, der in der 82. Spielminute für Sebastian Rudy ausgewechselt worden war.
Durch das Remis geht die deutsche Nationalmannschaft mit gemischten Gefühlen in das nächste Pflichtspiel gehen. Am Sonntag, 13. Oktober, trifft das Team von Bundestrainer Jogi Löw ab 20:45 Uhr im Rahmen der EM-Qualifikation in Tallin auf Estland.

Ein Überblick über die Ticket-Verkäufe zu den Heim- und Auswärtsspielen der Werkself in allen Wettbewerben.
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