Fosu-Mensah: Unterstützung durch Michael Jordan und Leroy Sané

Unsere Nr. 24 ist zurück: Werkself-Profi Timothy Fosu-Mensah kam beim 2:1-Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach nach 52 Minuten für Jeremie Frimpong in die Partie. Es war die Rückkehr auf den Rasen nach 321 Tagen Pause. Der 23-jährige Rechtsverteidiger hatte sich Anfang März 2021 einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen – für Fosu-Mensah ein schwerer Schlag nach seiner ersten Kreuzbandverletzung im Jahr 2019.
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Im Interview spricht der Niederländer über seine monatelange Reha und Menschen, die ihn in dieser Zeit unterstützt haben.

Am vergangenen Samstag hast du erstmals seit fast elf Monaten wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz gestanden. Wie hast du das wahrgenommen?

Fosu-Mensah: Es war ein tolles Gefühl, endlich zurück zu sein. Ich musste wirklich lange und hart dafür arbeiten, daher habe ich in diesem Spiel jede Sekunde genossen. An die Verletzung habe ich dabei gar nicht gedacht, ich konnte frei aufspielen. Dass wir dann auch noch gewonnen haben, hat die ganze Sache natürlich rund gemacht.

Deine Mitspieler sprachen nach dem Dreier in Mönchengladbach von einem wichtigen Sieg – gerade nach den vielen Führungen, die man zuletzt nicht über die Zeit bringen konnte. Du warst in diesen Begegnungen zwar nicht direkt beteiligt, aber wie hast du das auf dem Platz wahrgenommen?

Fosu-Mensah: Natürlich hatte ich das im Hinterkopf. Der Trainer hat in der Trainingswoche von einer cleveren Spielsteuerung gesprochen. Wenn du beispielsweise zurückliegst, liegt es vor allem an deiner eigenen Herangehensweise, das Ergebnis noch auszugleichen. Das ist uns gegen Union gelungen (2:2 gegen den 1. FC Union Berlin, Anm. d. Red.). Genauso müssen wir es aber auch schaffen, bei einer 2:0-Führung den Sieg zu sichern. In Gladbach haben wir das gemeinschaftlich gut gelöst und daher auf jeden Fall Fortschritte gemacht.

Wie hat dich das Team am Samstag in der Kabine empfangen?

Fosu-Mensah: Sie haben sich sehr für mich gefreut – nicht nur die Spieler, sondern auch Gerardo Seoane, das Trainerteam und der gesamte Staff. Das war für mich ein großes Zeichen der Wertschätzung und hat mich sehr glücklich gemacht.

Blicken wir zurück auf deine Zeit in der Reha: Wie hast du deine Verletzungsphase erlebt?

Fosu-Mensah: Die ersten zwei Monate waren sehr hart, dann wurde es etwas leichter. Mich hat der Wille angetrieben, möglichst schnell wieder dabei zu sein.

Man kann sich natürlich nicht den ganzen Tag mit dem Comeback beschäftigen. Wie hast du dich in der Phase abgelenkt?

Fosu-Mensah: Ich habe mir viel Dokumentationen angeschaut. Unter anderem „The Last Dance“ über die Basketball-Legende Michael Jordan. Das war Motivation pur.

Wer war in dieser Phase besonders für dich da?

Fosu-Mensah: Meine Freunde und Familie waren immer für mich da und haben mir geholfen, vor allem mental stark zu bleiben. Was mich besonders gefreut hat, war, dass sich nicht nur meine derzeitigen, sondern auch viele meiner ehemaligen Teamkollegen bei mir gemeldet haben. Zum Beispiel Leroy Sané. Wir kennen uns noch aus Manchester – als er für City und ich für United gespielt habe. Als er sich damals am Kreuzband verletzt hat, konnte ich ihm Tipps geben. Ich befand mich schon mitten in meiner Reha nach dem ersten Kreuzbandriss. Als es mich diesmal wieder erwischt hatte, zum Glück am anderen Knie, hat er mich direkt kontaktiert und wir haben uns ausgetauscht.

Inwieweit hat dich Bayer 04 in dieser Zeit unterstützt?

Fosu-Mensah: Der Klub hat sich sehr um mich bemüht. Egal ob die Physiotherapeuten, Trainer, die Staff-Mitglieder oder die Klubführung um Fernando Carro, Rudi Völler und Simon Rolfes. Wir waren im regelmäßigen Austausch, sie haben sich oft bei mir erkundigt. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben und mich ermutigt dranzubleiben. Und offensichtlich hat es ganz gut geklappt. (lacht)

Gab es in der Reha Unterschiede im Vergleich zu deinem ersten Kreuzbandriss von 2019?

Fosu-Mensah: Die Erfahrung hat mir definitiv geholfen. Ich wusste mehr, was auf mich zukommt. Von daher konnte ich mit der Situation besser und gelassener umgehen. Damals hat mein linkes Knie gehalten, also war ich mir sicher, dass auch mein rechtes das schaffen kann. Ich bin damals stärker zurückgekommen. Ich musste nur geduldig bleiben – und das war ich. Jetzt bin ich zurück und sehr glücklich darüber.

Mit Jeremie Frimpong hast du nicht nur einen Landsmann im Team, sondern auch einen Positionspartner. Wie schätzt du seine Leistungen in der laufenden Saison bisher ein und was zeichnet euch beide aus?

Fosu-Mensah: Er ist in einer super Verfassung, kommt vor allem über sein Tempo. Ich habe eher einen physischen Spielstil. Daher ergänzen wir uns gut. Auch neben dem Spielfeld verstehen wir uns super, lachen viel. Er ist ein lustiger Typ – auch wenn er mich nach seinen vielen Jahren in Großbritannien auf Niederländisch kaum noch versteht. (lacht)

Wie sehen deine persönlichen Ziele aus, aber auch die mit Bayer 04?

Fosu-Mensah: Wir sind nach wie vor in der Europa League mit dabei. Da hoffe ich natürlich, dass wir so weit wie möglich kommen. In dem Wettbewerb ist alles möglich. Außerdem haben wir in dieser Saison einen qualitativ sehr guten Kader, die Qualifikation für die Champions League ist auf jeden Fall unser Ziel. Für mich persönlich ist es einfach: spielen, spielen, spielen…

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