„Dis-moi, Christian“ – Kofane über seine Heimat Kamerun | Werkself-Magazin #53

Welche Vorzüge bietet die Hauptstadt Yaoundé?

„Eine wunderschöne Stadt mit einer sehr guten Infrastruktur und einigen baulichen Highlights wie der Freiheitsstatue und dem Denkmal der Wiedervereinigung. Es ist zudem eine sehr studentisch geprägte Stadt, ich bin dort aufgewachsen und hatte eine schöne Kindheit. Der Präsident lebt auch dort, darum ist die Sicherheit sehr hoch.“

Kamerun liegt am Atlantik. Welcher Strand ist der schönste?

„Limbe gefällt mir am besten. Ein wunderschöner Strand mit schwarzem Vulkansand. Ein idealer Ort, um zu relaxen und gut zu essen, da es viele Fischer gibt und entsprechend alles frisch am Strand zubereitet wird. Es gibt Bars und viel Schatten, das ist bei den hohen Temperaturen sehr wichtig. Man sieht auch einige Palmen, aber es ist kein Surferstrand wie in Brasilien.“

Wo steht das beste Stadion?

„In Bezug auf die Stimmung in Yaoundé, aber das schönste Stadion ist das in Douala, der größten Stadt Kameruns. Es wurde 2019 gebaut, ist sehr modern und entspricht höchsten Standards. Mit einer Kapazität von 50.000 ist es zudem sehr groß, auch wenn es kaum mal ausverkauft ist. Aber ich denke gern daran zurück, ich habe die Atmosphäre genossen und ein Tor geschossen.“

Wer ist der größte Fußballstar in der Geschichte des Landes?

„Samuel Eto’o. Für viele ist es wahrscheinlich Roger Milla, aber da ich ihn nicht habe spielen sehen, ist es für mich Eto’o. Er ist der Präsident des kamerunischen Fußballverbandes, ich habe ihn dieses Jahr getroffen und mit ihm gesprochen. Es war unglaublich für mich, weil er mein großes Idol als Kind war. Das war ein sehr spezieller Moment und ich hoffe, dass er mal in die BayArena kommt, um mich hier spielen zu sehen.“

Welche kulinarischen Genüsse bietet das Land?

„Das Essen in Kamerun ist wirklich sehr gut. Es fehlt mir neben meiner Familie und den warmen Temperaturen am meisten. Ndolé ist sehr bekannt, ein Eintopf auf Erdnussbasis, mit Ndolé-Blättern, Flusskrebsen, Rindfleisch und Gewürzen. Zudem Okok, ein Eintopf aus Erdnuss- und Palmnusssaft sowie Mbongo tchobi – ein schwarzer Eintopf mit Fisch.“

Es gibt Regenwälder, Vulkane, Wüsten in Kamerun. Was gefällt dir am besten?

„Definitiv die Regenwälder. Es gibt in den Nationalparks viele wilde Tiere und auch Zoos. Ich erinnere mich noch, als ich einmal da war und mit dem Rücken zum Löwen-Gehege stand. Dann hat plötzlich einer direkt hinter mir gebrüllt. Ich hatte ihn nicht gesehen und mein Herz stand kurz still vor Schreck – obwohl uns ein Zaun getrennt hat. Das war eine witzige Erfahrung, die ich nicht vergessen werde.“

Welchen Musiker magst du besonders gern?

„Ich höre nicht wirklich viel Musik aus meiner Heimat, aber Gospelsänger Petit Bozard ist sicher der bekannteste Musiker. Ich höre eher R’n’B, da gibt es mehr Künstler aus Burkina Faso, Nigeria oder der Elfenbeinküste.“

Du hast auch bei AS Nylon gespielt. Welche Besonderheit hat das Wappen und was ist die Geschichte dahinter?

(lacht) „Das offizielle Wappen sieht wirklich aus wie eine komplette Kopie des Bayer 04-Logos. Es gibt keine Verbindung zwischen beiden Klubs und zu Beginn wusste ich auch gar nicht, dass das Wappen dem Leverkusener nachempfunden ist. Ich habe es dann damals als AS-Spieler erfahren. Aber Bayer 04 ist ein großer Klub, ich habe es als Wertschätzung wahrgenommen und durch das Logo sind viele im Verein große Fans von Bayer 04, auch die Trikots sind Schwarz-Rot. Ich denke, es ist Schicksal, dass ich nun in Leverkusen gelandet bin. Meine Familie hat gesagt: Super, jetzt spielst du beim Original.“

Welche Tiere aus deiner Heimat magst du besonders gern?

„Am beliebtesten sind Katzen und Hunde. Wir haben auch wie in Deutschland sehr viele Schweine und Kühe. Die Christen vor allem Schweine, Muslime die Rinder. Wir haben aber auch gefährliche Tiere wie Krokodile, die allerdings kenne ich nur aus dem Fernsehen. Und natürlich Löwen, nach denen unsere Nationalmannschaft benannt ist.“

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