
Wenn der Aachener Sadik Fofana nach einem langen Tag mit Schule und Training mit der U19 von Bayer 04 „nach Hause“ kommt, steht nicht sein Familienname sondern „Jansen“ auf dem Klingelschild des Einfamilienhauses. Im Leverkusener Stadtteil Bergisch Neukirchen ist Marc Jansen mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Söhnen eine der sieben Gastfamilien für Nachwuchsspielerinnen und -spieler der Werkself.
Wer bei den Jansens wohnt, bekommt aber nicht nur ein offenes, freundliches und engagiertes zweites Zuhause, sondern kein bisschen weniger als einhundert Prozent Bayer 04. Seit über 30 Jahren lässt die Werkself nämlich Familienvater Marc Jansen nicht mehr los und bestimmt sein Leben. Dabei fing alles ganz harmlos an.
Mit elf Jahren war Jansen zum ersten Mal bei einem Heimspiel. Damals hieß die Heimspielstätte noch Ulrich-Haberland-Stadion und 1987 waren Rüdiger Vollborn, Falko Götz, Bum-Kun Cha und Co. noch nicht die UEFA-Cup-Helden von 1988, sondern Spieler eines „normalen“ Bundesligisten. Und doch hat es den gebürtigen Leverkusener erwischt.
„Bis dahin hatte ich mit Fußball noch nicht so viel zu tun. Aber die Atmosphäre im Stadion hat mich sofort gepackt“, erinnert sich der heute 44-Jährige an die Anfänge. Ab 1990 hatte er eine Dauerkarte, schnell wurde Bayer 04 zum Mittelpunkt seines Lebens. Um die Jahrtausend-Wende und in seinen Zwanziger-Jahren schaffte Jansen das Kunststück, in drei aufeinander folgenden Spielzeiten alle 34 Bundesliga-Spiele der Werkself live im Stadion zu verfolgen.





Mittlerweile war er auch Vorsitzender des Fanclubs „Rheinmacht Hoppaz“ und im Fanbeirat. Bei Schnittchen und Frikadellen wurde mit dem Fanbeauftragten Andreas „Paffi“ Paffrath und Manager Reiner Calmund über Leverkusener Fanbelange diskutiert. „Damals war der Gedanke, auch für Bayer 04 zu arbeiten, nicht weit entfernt“, erzählt Jansen.
Der Beginn war ein Mini-Job als Begleiter des Fanmobils. Dann ergab sich 2007 für den gelernten Industriekaufmann die Gelegenheit, im Bereich „Club und Mitgliedschaften“ einzusteigen. Heute ist er Leiter der Abteilung mit sechs Festangestellten und über einem Dutzend weiterer Mitarbeiter. Doch damit war es noch nicht genug Bayer 04.
Als 2012 Pläne für ein Eigenheim reiften, war schnell der Gedanke da, in das Gastfamilien-Programm des Leistungszentrums einzusteigen. „Meine Frau und ich fanden die Idee spannend“, erinnert sich Jansen.
Und so zog 2013 ein Teenager aus Norderstedt bei Hamburg als Erster bei den Jansens ein. Levin Öztunali, Enkel von Uwe Seeler und bis dahin ein großes Talent beim Hamburger SV. Jansen: „Das war schon eine besondere Situation. Aber es hat sofort funktioniert.“
Als Öztunali im August 2013 im Heimspiel gegen den SC Freiburg sein Bundesliga-Debüt feierte, lud er seine Gasteltern nach seinen ersten Spielminuten beim 3:0-Sieg ins Steakhouse ein. „Dabei hatte ich vorher schon in der BayArena gegessen“, sagt Jansen mit einem breiten Grinsen. Während er das erzählt, sitzt er neben Trikots von Öztunali. Leverkusen, Bremen, Mainz – von jeder Station gibt es mindestens eins.
„Das erste Match-Trikot hat er seinem Vater geschenkt. Das vom zweiten Spiel hängt hier.“ Überhaupt ist der Fußball-Raum im Keller des Jansen-Hauses die Essenz eines besonderen Bayer 04-Lebens. „Mittlerweile ist das wie ein Museum“, sagt Jansen selbst.
Neben allen Trikots der Werkself seit 1987 hängen auch eine Bundesliga-Tabelle aus Trikots, Eintrittskarten aus über drei Jahrzehnten Fußball-Abenteuer, Torwarthandschuhe von Jörg Schmadtke, René Adler und Bernd Leno, eine „Groundhopping-Europakarte“ sowie unzählige Fotos der vielen Momente mit Bayer 04-Bezug an der Wand.

Zum Beispiel auch eines von der Junggesellen-Abschiedstour von Dominik Kohr nach Las Vegas mit Jansen mittendrin. Kohr – mittlerweile gestandener Bundesligaprofi bei Eintracht Frankfurt – hat Jansen während dessen Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann bei Bayer 04 betreut. Daraus ist eine echte Freundschaft entstanden, die bis heute hält. So ist Kohr unter anderem Patenonkel von Jansens jüngerem Sohn.
Auch zu den Gastspielern und Gastspielerinnen wie Öztunali oder Pauline Wimmer von den Leverkusener Bundesliga-Frauen besteht natürlich nach wie vor Kontakt. „Pauline kommt immer mal wieder zu Besuch“, berichtet Jansen. Und immer, wenn Mainz 05 zu Gast in Leverkusen ist, gibt es zumindest in der BayArena ein Wiedersehen mit Öztunali. „Dann schlagen ausnahmsweise auch mal zwei Herzen in meiner Brust“, gibt Jansen zu.
Seit Sommer ist Sadik Fofana Teil des einzigartigen Bayer 04-Universums von Marc Jansen und seiner Familie. Und vielleicht hängt eines Tages auch eines seiner ersten Profi-Trikots im heimischen „Museum“. „Unsere Quote ist da ja ganz gut“, sagt Jansen grinsend, „aber wichtig ist, dass sie sich bei uns wohlfühlen und wir ihnen helfen können, ihren Weg zu gehen“. Und natürlich eine Menge Bayer 04 mitzugeben.

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