"04 Fragen - spezial" mit dem Rasenmann

Manchmal hat man das Gefühl, Matthias Puchler bewegt sich während einer Einheit der Werkself genauso viel wie die Profis. Still stehen sieht man den Platzwart des FC Zell am See nie, denn der 60-Jährige ist ein Perfektionist.
© Bayer 04 Leverkusen Fussball GmbH

Wann immer der Rasen zu wässern oder ein Loch zu reparieren ist, eilt er herbei – meist unter dem Applaus der mitgereisten Bayer 04-Fans. Seit vier Jahren ist Matthias aus dem Sommertrainingslager der Werkself nicht mehr wegzudenken, so lange kommt Bayer 04 schon ins schöne SalzburgerLand und so lange erfüllt der „Rasenmann“, wie er hier genannt wird, jeden Wunsch.

Trotz des Alters ist Puchler übrigens noch immer selbst sportlich aktiv, im vergangenen Jahr wurde er beim bekannten Triathlon-Event in Zell am See Zweiter im Team. Nur ein Beweis dafür, wie jung er geblieben ist. Und dazu ist er immer gut gelaunt. Wir wollten Matthias besser kennenlernen und haben ihn eingeladen zu einer Spezialausgabe der Rubrik „04 Fragen von uns, 04 Fragen von euch“! Dafür haben wir uns im Betreuerstab und bei den Zuschauern mal umgehört.

Herr Rasenmann, wie ist es hier in fast jeder Einheit von den Fans besungen zu werden?

Rasenmann: „So eine Stimmung gibt’s hier natürlich sonst nicht, das gefällt mir! Stimmung gehört zum Fußball einfach dazu, es darf nur nicht unter der Gürtellinie sein.“

Was zählt zu den Hauptaufgaben eines Platzwarts?

Rasenmann: „Die Pflege der Rasenflächen und die Vorbereitung auf die Spiele. Da ist der Ablauf immer gleich: Der Hauptplatz hier im Stadion wird drei Mal pro Woche gemäht, und dann haben wir noch zwei andere Plätze nicht weit von hier. Um die kümmere ich mich auch! Für mich könnte es nichts Schöneres geben.“

Wie kann man sich die Zusammenarbeit mit Bayer 04 vorstellen?

Rasenmann: „Erst mal ist das natürlich ein absolutes Highlight für uns! Unser FC Zell am See spielt in der drittklassigen Salzburg-Liga, da ist es schon etwas anderes, im Sommer immer eine Profimannschaft hier zu haben. Bayer 04 ist ja nun schon das vierte Mal hier, vorher waren auch Hamburg, Hertha und Bremen mal da, deswegen haben wir schon Routine. Die Zusammenarbeit läuft geschmeidig. Vor vier Jahren war Dieter Prahl (der damalige Greenkeeper, Anm. d. Red.) hier und hat sich alles angeschaut und für gut befunden und das Wort gilt anscheinend noch immer.“

Wie lange machst du den Job denn schon?

Rasenmann: „Seit 17 Jahren. Ich arbeite immer von März bis November, in der Zeit fallen unheimlich viele Plusstunden an, weil die Anlage hier jeden Tag offen ist. Die Stunden hole ich dann im Winter als Freizeitausgleich wieder rein.“

Tobias Schäuble: Hier fährt oft eine Mähmaschine rum, die aussieht wie ein Staubsauger-Roboter. Ist damit schon mal Unsinn gemacht worden?

Rasenmann: „Oh ja! Der Mähroboter soll mich unterstützen, aber bis alles so eingestellt war, dass er zur rechten Zeit losfährt haben sich Kinder schon mal draufgesetzt und sind mitgefahren oder sie haben ihn mit Sachen bremsen wollen, sodass er sich wie ein Fisch im Netz verfangen hat. Aber jetzt bin ich froh ihn zu haben.“

Frank Rüdiger: Man sieht dich ja seit Jahren Tag ein Tag aus hier. Schläfst du eigentlich auch hier?

Rasenmann: „Nein. Ich schlafe in Thumersbach, und ich fahre jeden Morgen die paar Kilometer mit dem Fahrrad her. Hier zu schlafen würde wahrscheinlich nicht funktionieren, weil ich einfach nicht zur Ruhe kommen würde.“

Heinz Ern: Hast du Gehilfen?

Rasenmann: „Ja im Winter übernimmt jemand anderes und macht meinen Job. So ist es okay. Ich bin zwar jeden Tag von acht Uhr bis 20 Uhr hier, aber ich mag es. Wir sind gut aufgestellt.“

Helge Krüger: Du kommst bei Fans und Mannschaft gut an, machst einen klasse Job. Könntest du dir vorstellen nach Leverkusen zu kommen?

Rasenmann: „Wenn ich jünger wäre auf jeden Fall. Aber ich werde jetzt 61 und gehe nächstes Jahr in Rente. Mit 40 oder 45 hätte ich mir das aber schon vorstellen können. Einen so großen Verein mal aus der Nähe kennenzulernen, das hätte was – gerade in der Arena. Beim FC Zell am See weiß ich aber, was ich habe.“

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