
Während ihres derzeitigen Trainingslagers im SportCentrum Kaiserau in Kamen hat sich das Neuzugänge-Trio der Bayer 04-Frauen Zeit genommen und mit bayer04.de über ihre ersten Eindrücke unterm Bayer-Kreuz, ihre prägendsten Momente im Fußball sowie ihre Ziele im schwarz-roten Dress gesprochen.
Hallo ihr drei, zunächst einmal: Schön, dass ihr euch die Zeit nehmt! Ehrliche Frage zuerst: Wie hart ist euer derzeitiges Trainingslager?
Ostermeier: Es ist auf jeden Fall intensiv, aber das bringt uns natürlich weiter. Schön ist es, dass wir durch das Trainingslager als Mannschaft zusammenwachsen. Das ist immer ein guter Schritt und hilft uns dabei, sich auf die Liga optimal vorzubereiten.
Es war jetzt euer erster Monat unterm Bayer-Kreuz. Was sind eure ersten Eindrücke und was macht den Klub eurer Meinung nach aus?
Senß: Was ich mit als erstes gespürt habe, ist die hohe Professionalität, die hier gelebt wird. Es wird sehr viel dafür getan, dass wir uns zu einhundert Prozent auf den Fußball konzentrieren und vorbereiten können. Man erkennt das an vielen verschiedenen Dingen, wie zum Beispiel daran, dass wir zwei festangestellte Physiotherapeutinnen nur für unsere Mannschaft haben. Das hat glaube ich nicht jeder Klub.

Ihr drei seid alle aus Essen an die Dhünn gewechselt. Wie sehr hilft es euch, dass ihr eure Spielweise bereits kennt?
Bayings: Es ist natürlich ein großer Vorteil, wenn man weiß, dass Elisa beispielsweise sehr dribbelstark und Selina super im Zweikampfverhalten ist. Wir kennen unsere Qualitäten und daher sind wir drei untereinander natürlich schon eingespielt. Das hilft uns auf jeden Fall und wir hoffen, dass wir dem Team damit auch schnell weiterhelfen können.
Neben euch ist auch euer Trainer Robert de Pauw neu an der Dhünn. Wie würdet ihr aktuell seine Arbeit mit euch als Team beschreiben?
Bayings: Robert ist ein ehrlicher und direkter Typ. Er sagt uns immer, wenn wir etwas verbessern müssen, aber lobt uns auch, wenn wir etwas gut gemacht haben. Man weiß bei ihm direkt, woran man ist, und wir können uns da auf ihn verlassen.
Apropos Team: Habt ihr schon herausgefunden, wer der größte Quatschkopf im Team ist. Und wer hat eigentlich den schlechtesten Musikgeschmack?
Ostermeier: Dina (Blagojević, Anm. d. Red.) ist auf jeden Fall immer witzig drauf und sorgt für gute Stimmung! In der Kabine spielt Jule (Juliane Wirtz, Anm. d. Red.) die Musik. Wir haben zwar nicht alle den gleichen Musikgeschmack, aber es wird auf jeden Fall dafür gesorgt, dass für jeden etwas dabei ist (lacht).
Zurück zum Sportlichen: Was waren bisher eure schönsten, aber auch schwierigsten Momente in eurer Laufbahn?
Senß: Das DFB-Pokalfinale der Saison 2019/20 mit Essen gegen den VfL Wolfsburg war für mich schon eines meiner Highlights bisher. Prinzipiell ist für mich aber jeder Fußballmoment schön, sei es ein Spiel oder auch ein Training. Auch der Wechsel zu Leverkusen ist etwas Besonderes.
Ostermeier: Mein schönster Moment war mein Bundesligadebüt neben Saskia Bartusiak (ehemalige Fußballspielerin des 1. FFC Frankfurt, Anm. d. Red.). In Frankfurt war ich damals auch das erste Mal so richtig weit weg von zu Hause. In den vier Jahren musste ich lernen, eigenständig zu werden, das war wichtig. Schlimm war hingegen meine Entzündung an der Patellasehne, die durch Überbelastung ausgelöst wurde. Da habe ich gemerkt, dass man auch mal einen Schritt zurück machen sollte, wenn etwas zwickt. Ich habe meinen Körper dadurch besser kennengelernt.
Bayings: Mein schlimmster Moment war definitiv mein Kreuzbandriss. Das waren für mich echt harte zehn Monate. Ich musste jedes Mal allein trainieren und konnte nicht bei der Mannschaft sein. Als Teamsportler ist man das nicht gewohnt. Als ich aber dann wieder fit war, war es natürlich ein umso größeres Glücksgefühl.

Selina, du hast jetzt im Sommer auch deine Ausbildung zur Mediengestalterin hier bei Bayer 04 begonnen. Das passt doch perfekt zusammen, oder?
Ostermeier: Auf jeden Fall! Ich glaube, ich hätte mir keinen besseren Klub vorstellen können. Hier Fußball zu spielen und gleichzeitig meine Ausbildung absolvieren zu können ist schon sehr cool, auch um zu sehen, was alles so hinter den Kulissen noch passiert. Ich freue mich auf die zwei Jahre und bin gespannt, was mich alles erwartet.
Wie gelingt euch, Elisa und Jill, der Balanceakt zwischen Arbeit und Fußball?
Senß: Als ich noch als medizinische Fachangestellte im Universitätsklinikum in Essen gearbeitet habe, hat das gut funktioniert, da mein Chef superflexibel war. Ich konnte meine Schichten passend zu den Trainings- oder Spielzeiten schieben oder wurde auch mal freigestellt. Die Stunden musste ich dann natürlich nachholen. Aber ab und zu hat mein Chef auch mal ein Auge zugedrückt. Es ist wichtig, Leute um sich herum zu haben, die Verständnis aufbringen für das, was man macht.
Bayings: Ich mache aktuell ein Fernstudium für Pädagogik und bin im zweiten Jahr. Da kann ich mir selbst einteilen, wann ich etwas erledige. Insofern klappt das auch bei mir ganz gut. Als Ausgleich zwischen Arbeit und Fußball ist für mich natürlich auch der Kontakt zu meiner Familie wichtig, sie wohnen nicht weit von hier, daher sehe ich zum Glück alle auch oft.

Abschließend noch einmal zurück zum fußballerischen Geschehen: Nächsten Monat beginnt endlich wieder die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Was sind eure Ziele?
Senß: Wir fiebern jetzt Woche für Woche immer mehr dem Saisonstart entgegen. Ich glaube, wir haben mit dem (MSV Anm. d. Red.) Duisburg einen guten ersten Gegner erwischt, gegen den wir natürlich punkten wollen. Auch das Derby gegen (1. FC Anm. d. Red.) Köln ist ein Highlight. Ich finde aber auch die Spiele gegen (FC Bayern Anm. d. Red.) München und Wolfsburg reizvoll. Das sind zwei Top-Klubs, mit denen man sich misst und dann am Ende sieht, ob man mithalten kann oder noch mehr aus sich herausholen muss.

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