
„Wir waren in der Anfangsphase leider zu nervös, haben nicht richtig in die Zweikämpfe gefunden und zwei unglückliche Gegentore bekommen. Nach ein paar Umstellungen waren wir endlich griffiger und haben den Anschluss geschafft. Leider hat es am Ende nicht gereicht“, sagte de Pauw: „Die Mannschaft hat alles gegeben, aber der Sieg für Essen ist nicht unverdient. Es war schön zu sehen, dass so viele Leute da waren, um uns zu unterstützen.“
Im Vergleich zum 1:2 in der Google Pixel Frauen-Bundesliga hatte de Pauw seine Mannschaft auf zwei Positionen verändert: Wie schon in den ersten beiden Pokalspielen rückte Charlotte Voll anstelle von Friederike Repohl ins Tor, außerdem lief in der Innenverteidigung Selina Ostermeier statt Sylwia Matysik auf. Die monatelang an der Hüfte verletzte Janou Levels stand erstmals seit November wieder im Kader.
„Ein Duell auf Augenhöhe“ hatte Fernando Carro, Vorsitzender der Geschäftsführung , kurz vor dem Anpfiff am TV-Mikrofon erwartet. Und dann ging es rein in ein Pokalspiel unter besonderen Rahmenbedingungen. Die erste gute Aktion vor 3.500 Zuschauern in der BayArena gehörte den Gastgeberinnen: Kristin Kögel brachte eine Ecke von rechts scharf vors Tor, Essens Keeperin Winkler faustete die Kugel resolut aus der Gefahrenzone (2.).
Nur wenige Minuten später aber schloss die SGS Essen ihren ersten gut vorgetragenen Angriff gleich mit dem 0:1 ab. Selina Ostermeier verlängerte zunächst ungewollt eine Flanke von der rechten Seite, Emilie Bragstads anschließende Kopfballabwehr geriet zu kurz. Und so setzte Essens Mittelstürmerin Ramona Maier aus fünf Metern zu einem Seitfallzieher an, der links oben im Bayer 04-Tor einschlug (8.). Ein Wirkungstreffer. Die Leverkusenerinnen zeigten sich beeindruckt und fanden danach nicht in ihren Rhythmus. Die Gäste hingegen blieben am Drücker und stets brandgefährlich. So etwa, als Natasha Kowalski über die rechte Seite einen Sololauf startete, nach innen zog, dabei einige Gegnerinnen stehen ließ und den Ball dann aus kurzer Distanz haarscharf am rechten Pfosten vorbeisetzte (20.).
Dem Team von Trainer Robert de Pauw fehlte in der Anfangsphase etwas die Schärfe. Die SGS ging aggressiver und zielstrebiger zu Werke, gewann mehr Zweikämpfe. So auch in der 33. Minute, als sich Maier im Zweikampf gegen Bragstad durchsetzte. Ihre Hereingabe fand Laureta Elmazi, deren Schuss zunächst Bayer 04-Torhüterin Charlotte Voll abwehren konnte. Aber im Nachsetzen schoss Elmazi zum 0:2 ein. Der nächste Nackenschlag für die Gastgeberinnen, die es ihrerseits durch Lilla Turanyi (31.), Elisa Senß (37.) und Kristin Kögel (45.) aus der Distanz versuchten, ohne dabei für Gefahr sorgen zu können.






Gegen die früh pressende SGS kam Bayer 04 nur selten einmal zu kontrolliertem Spielaufbau. Die erste Hälfte ging klar an die Gäste. „Essen spielt ein Pokalspiel, wir sind da noch nicht angekommen“, sagte Thomas Eichin, Direktor Lizenz, in der Halbzeitpause. „Es fehlen Biss und Laufbereitschaft, da müssen wir in der zweiten Hälfte eine Schippe drauflegen.“
Personell reagierte Trainer Robert de Pauw mit einem Doppelwechsel zum zweiten Durchgang. Für Nikola Karczewska und Selina Ostermeier kamen Verena Wieder und Janou Levels ins Spiel.
Und diese Maßnahmen sollten sich schnell auszahlen. Nach einem energischen Ballgewinn im Mittelfeld ging es schnell und direkt nach vorne. Loreen Bender legte links raus auf die durchgestartete Levels, deren scharfe Hereingabe Verena Wieder aus wenigen Metern zum Anschlusstreffer ins Netz drückte (56.). Nur noch 1:2. Und jetzt war auch das Publikum in der BayArena voll da. Nur sechs Minuten später marschierte Elisa Senß beherzt in den Essener Strafraum und wurde beim Schussversuch im letzten Moment noch abgeblockt (62.). Das de Pauw-Team agierte nun viel druckvoller und zweikampfstärker.
Aber auch die SGS kam immer wieder gefährlich in die Box, die Bayer 04-Defensive verteidigte mit viel Einsatz und Fortune. Jetzt war es das erwartete Duell auf Augenhöhe. Jaqueline Meißner ging für die SGS auf und davon, zog dann aber knapp am rechten Pfosten vorbei (75.). Wenig später landete der Ball zwar im Leverkusener Tor, doch beim Abspiel hatte Maier im Abseits gestanden (77.).
Robert de Pauw brachte in Julie Jorde eine frische Kraft für Kristin Kögel. Jorde kam damit zu ihrem Pflichtspieldebüt für Bayer 04. Dann ging es in die Schlussphase, in der die Bayer 04-Frauen noch mal alles reinlegten. Ein abgeblockter Schuss von Elisa Senß (88.) blieb trotz aller Bemühungen aber die einzige Chance. In der zweiten Hälfte hatten sich die Schwarz-Roten deutlich besser präsentiert. Aber am Ende fehlten die ganz großen Möglichkeiten auf den Ausgleich. So blieb es beim 2:1 für die SGS Essen.
Für die Bayer 04-Frauen geht es bereits am Sonntag, 10. März, mit dem 15. Spieltag in der Bundesliga weiter. Ab 18.30 Uhr tritt Schwarz-Rot, derzeit auf Tabellenplatz sechs, im Dreisamstadion beim Siebtplatzierten, dem SC Freiburg an.
Die Statistik:
Bayer 04: Voll - Turányi, Bragstad, Ostermeier (46. Levels) - Skinnes Hansen, Senß, Zdebel, Kögel - Vilhjálmsdóttir, Bender (89. Gonzalez) - Karczewska (46. Wieder)
SGS Essen: Winkler – Sterner, Meißner, Pucks, Ostermeier – Rieke (87. Pfluger), Piljic – Purtscheller (73. Berentzen/81. Enderle), Kowalski, Elmazi (88. Potsi) - Maier
Tore: 0:1 Maier (8.), 0:2 Elmazi (33.), 1:2 Wieder (56.)
Gelbe Karten: Piljic
Schiedsrichterin: Katrin Rafalski (Gudensberg)
Zuschauer: 3.500 in der BayArena

Zum Abschluss der Ligaphase der UEFA Champions League 2025/26 empfängt Bayer 04 den FC Villarreal in der BayArena. Die Partie des 8. Spieltags der Königsklasse gegen den spanischen Erstligisten findet am Mittwoch, 28. Januar 2026, um 21 Uhr statt. Alle Infos zum Ticketverkauf.
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