In der ersten halben Stunde hatten sich die Bayer 04-Frauen als unangenehme Gäste präsentiert und spielten von Beginn an aktiv mit. Die Elf von Trainerin Verena Hagedorn störte die Münchnerinnen bei Angriffen früh und setzte bei Ballverlust sofort energisch nach. Die Gastgeberinnen suchten nach Lösungen, Wege durch die gut stehende und wachsame Bayer 04-Abwehr zu finden. Bis zur 26. Minute, einem Lattentreffer von Melanie Leupolz, ließen die Schwarz-Roten wenig zu. In der 30. Minute jedoch gelang es Mandy Islacker, frei durchzustarten. Laura Sieger, die für Anna Klink (Muskelbeschwerden) kurzfristig einsprang, hatte keine Chance – 0:1.
Umgehend nach dem Rückstand antwortete Bayer 04 mit einem stark ausgespielten Konter: Frederike Kempe flankte auf Ivana Rudelic, die die Ex-Leverkusenerin Kathrin Hendrich tunnelte, allerdings nicht schnell genug nachsetzen konnte – Torhüterin Manuela Zinsberger hatte die Murmel schon in ihren Händen. Wenig später war erneut der FC Bayern im Vormarsch. Henrike Sahlmann wollte den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen, dieser wurde jedoch abgefangen, landete vor den Füßen Islackers, die auf 2:0 erhöhte (34.). Dass es mit diesem Zwischenstand in die Pause ging, war glücklich für Hagedorn-Elf, denn kurz vor Schluss des ersten Durchgangs verhinderte erneut der Querbalken einen weiteren Gegentreffer. „Bis zum 0:2 haben wir sehr ordentlich gespielt, haben es dem Gegner sehr schwer gemacht. Trotz der guten Arbeit zwei Gegentore zu kassieren, macht es dann auch im Kopf schwer“, so Hagedorn.
Bei den Bayern schien der Knoten endgültig geplatzt, die Bayer 04-Frauen dagegen fanden nicht mehr in ihre anfänglich gute Ordnung zurück. Bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff kam München erneut zum Abschluss und der Ball zappelte im Netz, doch die Fahne war oben – Abseits. Nur Sekunden später war Lina Magull erfolgreicher. Die Bayer 04-Abwehr ging nicht konsequent drauf – 0:3 (48.). „Wir wollten nochmal alles rausholen, was ging, aber irgendwann waren wir müde im Kopf. Bayern hat sehr schnell über außen gespielt, das war schwer für uns zu Verteidigen“, sagte Hagedorn.
Bayerns Sara Dabritz setzte nach einem gescheiterten Konter nach und bugsierte die Kugel zum 4:0 in die Maschen (57.). Auch die weiteren Angriffe der Münchnerinnen wurden im letzten Pass nicht nicht konsequent attackiert – so konnten Islacker (60.), Verena Schwers (65.), Beerensteyn (77.) und die eingewechselte Fridolina Rolfö (90.+1) mehr oder weniger freistehend für den FCB erhöhen. „Wir standen teilweise zu weit vorne, kriegen dann die Lücken nicht mehr zu und kommen nicht mehr hinterher“, erklärt die Cheftrainerin. Zudem hatte der Platzverweis von der eingewechselten Madeline Gierden Druck in der Schlussphase zusätzlich erhöht. Nach einer Grätsche wurde sie mit Gelb-Rot bestraft.
„Der Sieg für den FC Bayern geht vollkommen in Ordnung – erneut so hoch zu verlieren, tut natürlich weh. Wir müssen jetzt einfach die Kräfte bündeln für das letzte Spiel in diesem Jahr gegen Werder Bremen und zusehen, dass wir vom Abstiegsplatz wieder wegkommen“, sagte die Fußball-Lehrerin nach dem Spiel. Die nach dem 12. Spieltag nun punktgleichen Bremer sind aufgrund des besseren Torverhältnisses an Bayer 04 in der Tabelle vorbeigezogen. Zum Duell der beiden Klubs kommt es am kommenden Sonntag, 16. Dezember, um 14 Uhr am Kurtekotten. Tickets können im Vorverkauf bereits HIER erworben werden.
Die Statistik:
FC Bayern München: Zinsberger – Maier, Hendrich, Leupolz, Wenninger –Beerensteyn, Schweers (75. Roord), Lohmann (59. Skorvankova), Däbritz – Magull, Islacker
Bayer 04: Sieger –Kempe, Friedrich, Ringsing, Barth - Sahlmann (70. Gier), Wimmer (67. Reger), Csiszár – Uebach, Mayr (79. Radke), Rudelic
Gelbe Karten: Beernsteyn / Gier Gelb-Rot: Gier
Tore: 1:0 Islacker (30.), 2:0 Islacker (34.), 3:0 Magull (48.), 4:0 Däbritz (57.), 5:0 Islacker (60.), 6:0 Schweers (65.), 7:0 Beerensteyn (77.), 8:0 Rolfö (90+1)
Schiedsrichterin: Christine Weigelt (Leipzig)
Zuschauer: 293
Stürmerin Verena Wieder verlässt Bayer 04 Leverkusen nach vier Jahren. Die 23-Jährige wird ihren am Saisonende auslaufenden Vertrag beim Werksklub nicht verlängern und innerhalb der Google Pixel Frauen-Bundesliga zum SV Werder Bremen wechseln.
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