
Den ersten Titel der Saison können sie beim BSC Young Boys schon fest einplanen. In der Schweizer Super League zieht das Team derzeit einsam seine Kreise an der Spitze der Tabelle. Das 3:1 beim Viertplatzierten FC Lugano am vergangenen Wochenende war bereits der fünfte Sieg in Folge, in der gesamten Saison hat der BSC YB erst ein einziges Ligaspiel verloren. Der Vorsprung auf Rang zwei, den einstigen Serienmeister FC Basel, beträgt nach 20 Spieltagen bereits 16 Punkte. Es scheint gut möglich, dass das Team von Erfolgstrainer Gerardo Seoane gerade in Begriff ist, eine Rekordsaison hinzulegen. Mehr als 20 Punkte Vorsprung am Saisonende schaffte noch kein Team, selbst der 2019 eigens aufgestellte Punkte-Rekord von 91 Zählern am Saisonende scheint ob der Dominanz des Teams noch im Bereich des Möglichen.
Während die Young Boys in der Schweiz also Erfolg um Erfolg einfahren, waren die Herausforderungen auf internationaler Ebene eine Nummer größer. Die angestrebte Qualifikation für die Champions League wurde durch ein 0:3 gegen den dänischen FC Midtjylland verpasst – und in der Europa-League-Gruppe mit der AS Rom, dem CFR Cluj und ZSKA Sofia wurde es richtig eng und richtig dramatisch. Im direkten Duell um das Weiterkommen trafen die Schweizer am letzten Spieltag auf die Rumänen aus Cluj. Ein Unentschieden hätte zum Weiterkommen genügt, in der 84. Minute geriet das Team aber in Rückstand. Es folgte eine unfassbar turbulente Nachspielzeit mit gleich drei Platzverweisen, einem Elfmeter – und am Ende zwei erlösenden Toren für die Schweizer, die sich somit als Gruppenzweiter noch das Ticket für die K.-o.-Runde sicherten.
Die Nachspielzeit des finalen Gruppenspiels hat nun noch Auswirkungen auf die Partien gegen die Werkself. Jean-Pierre Nsame, der Star im Team, sah nach einem Foulspiel die Rote Karte und wurde für zwei Spiele gesperrt. Der Kameruner, Berns bester Torjäger und Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit in der Schweiz, wird damit sowohl im Hin- als auch im Rückspiel fehlen. Gleiches gilt auch für den ansonsten gesetzten Innenverteidiger Mohamed Camara, der bereits im vorletzten Gruppenspiel (1:3 in Rom) mit Rot vom Platz flog und sogar für drei Spiele gesperrt wurde. Zudem muss Trainer Seoane einige verletzungsbedingte Ausfälle im Mittelfeld verkraften, wo unter anderem Abräumer Christopher Martins Pereira, Außenbahnspieler Marvin Spielmann und der ehemalige Freiburger Vincent Sierro fehlen werden.
Dennoch kann Bern noch eine äußerst schlagkräftige Truppe stellen – mit einigen auch in Deutschland noch bestens bekannten Gesichtern. Allen voran wäre da der Kapitän zu nennen: Fabian Lustenberger lief zwölf Jahre lang für Hertha BSC auf, machte in diesem Zeitraum 220 Bundesligaspiele und ist seit 2019 beim BSC YB – als Leader, Spielführer und Abwehrchef. Einen bekannten Namen trägt auch Gianluca Gaudino, Sohn des ehemaligen deutschen Nationalspielers Maurizio Gaudino. Gianluca debütierte einst mit gerade einmal 17 Jahren in der Bundesliga beim FC Bayern und unter Pep Guardiola, gibt jetzt den Mittelfeldmotor in Bern. Auch Linksverteidiger Ulisses Garcia (19 Spiele für Bremen) hat eine Bundesliga-Vergangenheit, Offensivspieler Miralem Sulejmani war einst Leistungsträger bei Benfica Lissabon und Ajax Amsterdam.
Hinzu kommen noch einige Namen, die nicht jedem deutschen Fan geläufig sind – noch nicht. Denn Akteure wie die beiden Außenbahnspieler Christian Fassnacht und Nicolas Moumi Ngamaleu oder Stürmer Jordan Siebatcheu haben bereits Interesse aus „größeren“ Ligen geweckt und dürften auch dafür sorgen, dass Bern auch ohne Nsame gegen die Werkself eine stark besetzte Offensive aufs Feld schicken wird.
Während YB quasi ungehindert durch die heimische Liga marschiert, waren die Schweizer in der Europa League deutlich mehr gefordert. Die spielerische Klasse kam hier weniger zur Geltung, der BSC YB musste mit Kampf dagegenhalten. Ganze 749 Zweikämpfe bestritt Bern während der Gruppenphase – die meisten aller 48 Teams. Allerdings wurden nur 47 Prozent davon gewonnen, einer der schwächsten Werte. Und: YB beging die meisten Fouls aller Mannschaften während der Gruppenphase. Eines davon, das Einsteigen von Nsame, kostet Bern nun die Einsätze ihres gefährlichsten Stürmers in der Zwischenrunde. Ein Ausfall, der schwer wiegen könnte.
Nach der jüngsten Siegesserie in der Liga kann der BSC YB mit breiter Brust und großem Selbstverständnis in die Partien gegen Bayer 04 gehen. Die Favoritenrolle fällt – auch mit Blick auf die Auftritte beider Teams in der Vorrunde – dennoch klar der Werkself zu, zumal die Schweizer auf zwei wichtige Stützen verzichten müssen. „Wir sehen uns eindeutig in der Rolle der Außenseiter“, meint Coach Seoane. „Aber das heißt nicht, dass wir uns nichts ausrechnen. Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen und die Chance packen, wenn sie sich bietet.“ Er weiß: Sein Team ist eingespielt, gut gecoacht und auf internationalem Terrain durchaus erfahren. 2018 besiegte Bern in der Champions League Juventus Turin mit 2:1. Viele Spieler und Trainer Seoane wissen also bestens, wie Überraschung funktioniert.

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