Der Kölner Stadt-Anzeiger schreibt: „Im russischen Eisschrank wurde Peter Bosz ganz warm ums Herz. Das Überwintern im internationalen Geschäft zauberte dem Trainer von Bayer Leverkusen ein Lächeln ins Gesicht. 2:0 (1:0) bei Lokomotive Moskau, den direkten Vergleich gedreht, den Einzug in die Europa-League-Zwischenrunde in der Tasche – der harte Kampf der Werkself bei acht Grad minus hatte sich gelohnt. Durch den zweiten Sieg am fünften Champions-League-Spieltag ist Bayer in der Gruppe D nicht mehr vom dritten Platz zu verdrängen. Im 100. Champions-League-Spiel Bayers sorgte ein Eigentor von Moskaus Rifat Schemaletdinow (11.) für die Führung – drei von fünf Leverkusener Toren in der laufenden Saison waren damit zu diesem Zeitpunkt vom Gegner erzielt worden. Sven Bender (54.) markierte mit einem herrlichen Volleyschuss das wichtige 2:0 für höchst engagierte Gäste.“
In der Einzelkritik werden Sven Bender („Betonfest in der Abwehr und filigran beim 2:0. Weitere tolle Partie des Abwehrchefs“) und Lukas Hradecky („Fantastische Rettungstat in der 26. Minute gegen Anton Miranchuk. Tilgte damit endgültig seinen Pass-Schnitzer aus dem Hinspiel“) am besten mit der Note 1 bzw. 1,5 bewertet.
Die Bild-Zeitung thematisiert in ihrer Schlagzeile die Hoffnungen der Werkself, am letzten Spieltag der Champions League vielleicht sogar noch die ganz große Überraschung schaffen zu können: „Eigentor-Wahnsinn & Bender-Hammer: Bayer träumt vom Wunder!“ Dazu lenkt das Blatt den Blick auf die unglaubliche Geschichte der Eigentore zu Leverkusener Gunsten: „Die Szene des Spiels nach elf Minuten: Lok-Portugiese Eder will im eigenen Strafraum klären, schießt Mitspieler Zhemaletdinov an, von dessen Bein der Ball zum 0:1 im Tor landet. Der Eigentor-Wahnsinn: Drei der fünf letzten Leverkusener Tore in der Champions League waren Eigentore (zuvor schon Loks Höwedes und Atleticos Partey). Allein in dieser Saison feiert Leverkusen sieben (!) Eigentore seiner Gegner (je dreimal Champions League und Bundesliga sowie einmal im Pokal). Trainer Peter Bosz (56) hat jetzt schon sein Versprechen (,Wir werden sechs bis sieben Eigentore erzwingen') gehalten.“
Zu den Möglichkeiten, nach drei Niederlagen zum Auftakt nun wieder in der Verlosung aufs Weiterkommen in der Königsklasse zu sein, wird Sportdirektor Simon Rolfes zitiert: „Ob unsere Chance bei vier oder fünf Prozent liegt, weiß ich nicht. Atlético ist im Heimspiel Favorit gegen Lokomotive, aber im Fußball gibt’s immer auch verrückte Geschichten. Auch wenn die Konstellation ist, wie sie ist – für uns ist es wichtig, dass es gegen Juve noch ein fantastisches Spiel gibt. Wir haben zu Hause Atlético geschlagen und können zu Hause auch Juve schlagen.“
Die Rheinische Post beschäftigt sich auch mit den äußeren Umständen der Partie: „Für das Duell mit Bayer Leverkusen hatten sich die Marketingverantwortlichen von Lokomotive Moskau etwas Spezielles ausgedacht. Auf dem Vorplatz der RZD-Arena gab es einen ,deutschen Markt' für die Fans – mit Gulasch, Wurst, Kohleintopf, Brezeln und Glühwein. Dazu spielte eine Blaskapelle. Die Profis der Werkself dürften von derlei vermeintlicher Folklore nicht viel mitbekommen haben. Für sie galt es, beim punktgleichen Team aus der russischen Metropole höher als 2:1 zu gewinnen, sich so für die 1:2-Pleite im Hinspiel zu revanchieren und den dritten Platz in der Gruppe D zu sichern, der gleichbedeutend mit dem Überwintern in einem europäischen Wettbewerb wäre. Mit Erfolg: Die Partie in der Moskauer Kältekammer entschieden die Gäste 2:0 (1:0) für sich. Ein Sieg gegen Juventus Turin zum Abschluss reicht für die Runde der letzten 16, falls Atletico Madrid gegen Moskau patzt.“
Der Kicker flocht dem Torschützen zum 2:0 ein Kränzchen: „Dank Benders feinem Füßchen: Bayer überwintert international“. Im Bericht heißt es: „Im Moment der Ballabgabe schnellte der aufgerückte Bender, der auf der Abseitslinie lauerte, nach vorne und verwertete den Chip-Pass von Charles Aranguiz gekonnt mit links aus der Luft im rechten Eck. ,Der Ball hing da so in der Luft - da hab' ich ihn halt reingeschossen', kommentierte der eigentlich zum Verhindern von Toren aufgestellte Defensiv-Spezialist. ,Fantastisches Tor', urteilte Sportdirektor Simon Rolfes. ,Es ist ja manchmal so, dass Abwehrspieler vorne gar nicht lange überlegen, sondern einfach draufhauen.'"
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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