Werkself Nachdreher zu #FCAB04: „Glücksgefühle, die man selten erlebt“

Zusammenfassung: Bis zum Ende gekämpft

Nach anfänglichen Problemen mit dem zu Beginn aggressiv auftretenden FCA übernahm Schwarz-Rot ab Mitte der ersten Hälfte die Spielkontrolle und ließ den Augsburgern immer weniger Möglichkeiten zum Durchatmen. Alejandro Grimaldo und Adam Hlozek hatten in der 18. Minute eine gefährliche Doppel-Chance, jedoch ohne Erfolg. Patrik Schick, der nicht an FCA-Keeper Finn Dahmen vorbeikam (19.) und später auch einen Kopfball daneben setzte (34.), Grimaldo, der aus der Distanz nur die Latte traf (28.), sowie Robert Andrich, der es per Kopf nach einer Ecke versuchte (38.), sorgten für hochkarätige Chancen. Ein Treffer gelang allerdings auch ihnen nicht. Nach Wiederanpfiff ein ähnliches Bild: Eine Chance jagte die nächste, der Führungstreffer aber blieb weiterhin aus. Fast gelang dieser sogar den Augsburgern, doch in der Entstehung des Treffers von Augsburgs Phillip Tietz lag eine Abseitsposition vor. Bis zum Ende übte die Werkself auf die engagiert verteidigende FCA-Abwehr sowie den gut aufgelegten Augsburger Schlussmann Druck aus, aber erst in der Nachspielzeit schafften es die Leverkusener, sich endlich zu belohnen: Grimaldo brachte eine Flanke in die Strafraum-Mitte herein, wo Exequiel Palacios genau richtig stand und die Kugel in der Nachspielzeit zum 1:0-Endstand ins Tor schoss (90.+4). Zum ausführlichen Spielbericht.

Stimmen: „Der Glaube an den Sieg war sehr groß“

Mittelfeldspieler Jonas Hofmann fand nach Abpfiff der Partie folgende, emotionale Worte: „Der Glaube an den Sieg war sehr groß. Die Moral, das Engagement, die Mentalität dieser Mannschaft – das alles ist bewundernswert. Ich habe immer noch Herzklopfen. Das sind Glücksgefühle, die erlebt man nur selten.“ Zudem bedankte sich der deutsche Nationalspieler für den starken Support im ersten Pflichtspiel in 2024: „Ganz liebe Grüße gehen an alle Fans, die mit uns gereist sind und uns unterstützt haben. Ich glaube, wir konnten vielen Fans sowohl auf der Tribüne als auch auf der Couch eine Gänsehaut bereiten.“ 2.300 Bayer 04-Anhänger waren mit nach Augsburg gereist.

Auch Granit Xhaka äußerte sich nach Spielende erleichtert: „Augsburg hat uns bis an die Grenzen gebracht. Aber man hat gesehen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Wir sind sehr glücklich, denn solche Siege geben uns extrem viel.“

Cheftrainer Xabi Alonso resümierte derweil: „Das Spiel war sehr intensiv für uns. Die Jungs hatten bis zum Schluss den Glauben an den Sieg. Das Tor war kein Glück, sondern der Lohn für gute Arbeit. Die drei Punkte fühlen sich sehr gut an.“ Der Spanier blickt zudem schon auf die nächste Liga-Aufgabe: „Jetzt genießen wir den Sieg ein wenig und legen den Fokus ab Montag voll auf das Spiel in Leipzig.“

Presseschau: „Last-Minute-Leverkusen“

Die Bild-Zeitung schrieb von einer „Erlösung kurz vor Schluss!“ und titelte mit den Worten „Last-Minute-Leverkusen“. Der kicker sah einen „Chancenwucher“ der Werkself, die nach der Pause „spielerisch klar das Kommando übernahm“. Im Kölner Stadt-Anzeiger erhielt Siegtorschütze Exequiel Palacios die Note 1,5. Die Einschätzung: „Wieder einmal der aggressive Leader im Zentrum. Gewann viele Bälle zurück. Seinen Fernschüssen fehlte die Präzision. War dann aber der Matchwinner mit seinem Tor in der Nachspielzeit.“ Auch die Rheinische Post sah im argentinischen Weltmeister den „Mann des Tages“. Sie schrieb darüber hinaus: „Bayer 04 hat sich trotz seiner zahlreichen Ausfälle mit ein paar Wochen Verspätung die ‚Herbstmeisterschaft‘ gesichert.“ 

Personal: Schick macht die 100 voll – Spätzünder Palacios

Werkself-Stürmer Patrik Schick feierte gegen den FC Augsburg sein 100. Pflichtspiel für Bayer 04 und gab mit vier Versuchen die meisten Torschüsse der Partie ab. Trotz seiner Chancen gehörte der Torerfolg aber bekanntlich Team-Kollege Palacios. Dabei war es von den insgesamt neun Liga-Toren, die der Argentinier bisher für Bayer 04 erzielte, bereits das dritte, welches er in der Nachspielzeit schoss. Zuvor erzielte Palacios im Mai 2022 den 2:1-Siegtreffer gegen den SC Freiburg (90.+7) sowie im vergangenen September das 2:2 beim FC Bayern München (90.+4). Die Vorlage zu Palacios‘ Siegtreffer in Augsburg lieferte Grimaldo, der damit seinen siebten Bundesliga-Assist der Saison perfekt machte.

Statistik: Zweimeisten Torschüsse, doch erst der letzte saß

Die Werkself gab gegen den FC Augsburg insgesamt 24 Torschüsse ab, aber erst der letzte fand den Weg ins Netz und bescherte Schwarz-Rot den Auswärtssieg. Es waren die zweitmeisten Tor-Chancen innerhalb eines Spiels in dieser Saison, nur gegen den SV Darmstadt 98 probierten es die Leverkusener häufiger (25). Die weiteren Zahlen in der Partie gegen den FCA sprechen ebenfalls für sich: 75,9 Prozent Ballbesitz, zwölf zu null Ecken oder auch 786 zu 252 gespielte Pässe. Außergewöhnlich: Bis zur Pause fielen bekanntlich keine Tore, für Schwarz-Rot war es das erste Mal in dieser Saison.

Durch den Sieg am 17. Spieltag rangiert die Werkself weiterhin an der Tabellenspitze und beendet damit zum dritten Mal nach der Saison 2001/02 und 2009/10 eine Hinrunde als Spitzenreiter. Zudem blickt Schwarz-Rot auf die beste Hinrunde der Klub-Geschichte und verbucht in der BL-Geschichte die geteilt drittbeste Punkteausbeute nach einer Hinrunde (45). Nur die Bayern hatten zu diesem Zeitpunkt schonmal mehr Punkte vorzuweisen (47 in 2013/14 und 46 in 2015/16).

Ausblick: Rückrunden-Start in Leipzig

Zum Start der zweiten Saisonhälfte gastiert die Werkself in der kommenden Woche bei RB Leipzig. Das Topspiel des 18. Spieltags steigt am Samstagabend, 20. Januar (Anstoß: 18.30 Uhr), in der Red Bull Arena.