Herr Kovac, Sie haben von 1996 bis 1999 für Bayer 04 gespielt. Wie sind Ihre Erinnerungen an diese Zeit?
„Ganz ehrlich, es war eine tolle Zeit. Wir hatten eine sehr gute Truppe, mit Christoph Daum einen Trainer, von dem ich im Nachhinein viel lernen konnte, wir wurden Vizemeister, haben Champions League gespielt.“
Das Team hat damals – vor allem 1996/97 – auch privat viel gemeinsam unternommen. Sie haben sogar mal mit einigen anderen Teamkollegen einen Tanzkurs besucht, richtig?
(lacht) „Oh ja, das stimmt. Ich gehörte da zwar bestimmt eher zu den Reservisten – aber für mich war´s wichtig: Erst nachdem ich dort einigermaßen Walzer tanzen gelernt hab, konnte ich heiraten und mit meiner Frau auf der Hochzeit unfallfrei den Eröffnungstanz wagen…“
Sie standen als Spieler bei zwei der spektakulärsten Heimsiege über den FC Bayern auf dem Platz: Beim 5:2 in der Saison 1996/97 (drei Tore von Markus Feldhoff) und dann in der folgenden Spielzeit beim 4:2, bei dem Ulf Kirsten drei Tore für in Unterzahl spielende Leverkusener machte. Welche Bedeutung hatten Siege gegen die Bayern zu der Zeit?
„Keine Frage: Siege über den FC Bayern waren damals wie heute das Nonplusultra in der Bundesliga. Die Bayern damals mit ‚voller Kapelle‘ – Kahn, Matthäus, Helmer, Basler, Scholl, Klinsmann. Aber nach 43 Minuten stand´s 3:0 für uns, es war unglaublich. Fast schien´s nochmal spannend zu werden, die Bayern kamen auf 3:2 ran. Aber Markus Feldhoff machte noch zwei Tore – wir gewannen 5:2! Leverkusen stand Kopf.“
Welchen Stellenwert nehmen diese drei Jahre an der Dhünn für Sie in Ihrer Karriere ein?
„Für mich waren das nicht nur drei erfolgreiche, sondern auch wichtige Jahre. Bayer war meine erste Bundesligastation. Ich habe insgesamt, glaube ich, 77 Spiele bestritten, 8 Tore gemacht. Die Vizemeisterschaft 1999, hinter den Bayern, war für mich natürlich das Highlight. Eine tolle Zeit.“
Schöne Grüße übrigens auch an Ihren Bruder Robert, der ja mit Ihnen unters Bayer-Kreuz kam und noch zwei Jahre länger geblieben ist…
„Die Grüße richte ich gerne aus. Robi erinnert sich auch noch sehr gerne an die Zeit damals. Er ist in Leverkusen als Spieler gewachsen und hat dann seine große Karriere gestartet: vier Jahre bei den Bayern, zwei Jahre Juventus Turin und schließlich noch zwei Jahre Borussia Dortmund. Alles hatte letztlich seinen Start bei Bayer 04.“
Haben Sie oder Robert heute noch Kontakt nach Leverkusen?
„Ja klar. Einen engen Draht habe ich auch noch zu Marcel Daum, der bei Eintracht Frankfurt mein Analyst war und jetzt für Bayer 04 arbeitet. Ein toller Mann, Glückwunsch an Leverkusen für diesen Transfer. Rudi Völler ist immer noch da, Hans-Peter Lehnhoff und einige andere mehr. Das zeigt, dass im Klub schon Kontinuität herrscht, das ist gut.“
Es gibt neben Ihnen und Ihrem Bruder mit Peter Hermann und Dr. Holger Broich noch zwei langjährige Ex-Leverkusener. Spüren Sie bei den beiden noch eine enge Verbundenheit zu Bayer 04?
„Oh ja. Das waren auch zwei wichtige Männer für Bayer und man spürt, dass sie ihre Vergangenheit in Leverkusen nicht vergessen haben. Spricht aber auch für Bayer 04, dass sie immer wieder erstklassige Mitarbeiter finden und entwickeln.“
Gerade Peter Hermann ist durch und durch Bayer 04. Kann man ihn auf das Thema Werkself ansprechen, wenn Bayer 04 verloren hat?
„Peter hat, glaube ich, gut 40 Jahre in und um Leverkusen verbracht. Man spürt, dass er mit diesem Klub eng verbandelt war und immer noch ist. Ich glaube, insgeheim trägt er Bayer 04 Leverkusen immer noch in seinem Herzen – und er leidet natürlich ein bisserl mit, wenn´s in Leverkusen mal nicht ganz so gut läuft.“
Mit dem FC Bayern haben Sie in der Liga zuletzt sieben Mal in Folge gewonnen. Auch das Hinspiel gegen Bayer 04 ging mit 3:1 an Ihre Mannschaft. Was für eine Partie erwarten Sie am Samstag in der BayArena?
„Es wird ein richtig heißes Spiel. Bayer 04 hat nach dem Trainerwechsel Aufbruchstimmung. Den Auftakt gegen Mönchengladbach hätte die Mannschaft eigentlich gewinnen müssen, vergangenes Wochenende gab´s ein beeindruckendes 3:0 in Wolfsburg. Das ist uns Warnung genug. Aber wir müssen uns nicht verstecken. Zwei Siege zum Rückrundenauftakt, die Mannschaft ist gut drauf, strahlt Selbstbewusstsein aus. Und: Wir wollen in Leverkusen gewinnen. Ich bin sicher, dass es ein richtiger Fight wird.“
Die Werkself hat in Peter Bosz einen neuen Trainer. Wie hat sich das aus Ihrer Sicht auf die Spielweise von Bayer 04 ausgewirkt?
„Ich denke schon, dass hier einiges in Bewegung gekommen ist. Das haben die ersten beiden Spiele schon gezeigt. Bayer 04 spielt mutig, offensiv und wird mit allem, was möglich ist, die internationalen Plätze angreifen.“
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