
Wie in beinahe jedem der vergangenen sechs Jahre rangierte der FC Augsburg auch zum Start der laufenden Saison auf vielen Expertenzetteln weit oben, wenn es um die Abstiegs-Anwärter geht – nicht zuletzt nach dem Ausscheiden in der 1. Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten Magdeburg. Und wie so oft strafte das Team aus dem Süden der Republik all jene Lügen, die seine Bundesliga-Tauglichkeit angezweifelt hatten. Zwischenzeitlich fünf Spiele ohne Niederlage und teils mutige, erfrischende Auftritte spülten die Mannschaft von Trainer Manuel Baum gar ins obere Tabellendrittel, unter anderem wurde RB Leipzig zu Hause mit 1:0 bezwungen. Zuletzt gab es für die Fuggerstädter dank des Doppelpacks von Michael Gregoritsch (im Bild) und des Treffers von Alfred Finnbogason einen verdienten 3:0-Sieg in Bremen.
Mal Fünferkette, mal mit zwei Stoßstürmern, mal mit „flacher Vier“ im Mittelfeld, mal im klassischen 4-2-3-1: Taktisch variabel stellt der ehemalige Sportlehrer Manuel Baum seine Spieler ein. Gleich bleibt jedoch die ständige Balance zwischen kompakter Defensivarbeit und überlegten Spielzügen in der Offensive. Unverzichtbar als Bindeglied zwischen diesen beiden Elementen ist Kapitän Daniel Baier, so etwas wie der „Mr. Augsburg“. Seit sieben Jahren lenkt der 33-Jährige umsichtig die Geschicke im Mittelfeld, stand bereits im August 2011 beim ersten Bundesligaspiel in der Geschichte der Augsburger auf dem Platz – als einer von nur zwei Spielern aus dem aktuellen Kader. Den anderen dürften viele in Leverkusen noch gut kennen: Jan-Ingwer Callsen-Bracker. Der Defensivspieler durchlief bei Bayer 04 verschiedene Jugendmannschaften und trug bis 2008 in insgesamt 58 Pflichtspielen das Kreuz auf der Brust. Nach einer schweren Sprunggelenksverletzung und knapp anderthalb Jahren Ausfallzeit in Augsburg kommt der ebenfalls 33-Jährige derzeit aber nur im Regionalliga-Team zum Einsatz. Da in Martin Hinteregger ein weiterer erfahrener Innenverteidiger noch die restliche Hinrunde ausfallen wird, setzt Baum in der Abwehrzentrale neben dem Niederländer Jeffrey Gouweleeuw derzeit auf das erst 19-jährige Eigengewächs Kevin Danso. Deutlich breiter aufgestellt ist der FCA in der Offensive: Schnelle Flügelspieler wie Caiuby und Marcel Heller sowie technisch starke Kreativakteure wie Ja-Cheol Koo und Jan Morávek lassen die Augsburger ihr Angriffsspiel variabel gestalten. Prunkstück in vorderster Front ist jedoch Mittelstürmer Alfred Finnbogason, der sich kürzlich nicht nur mit Island für die WM qualifizierte, sondern mit fünf Treffern auch die interne Torjägerliste anführt.
Auf den jüngsten Torerfolg in Bremen, übrigens der 250. Bundesliga-Treffer des FC Augsburg, musste eben jener Finnbogason allerdings seit dem dritten Spieltag warten. Ein Drittel der bisherigen Saisontreffer (15) gehen auf das Konto des Isländers. Wie abhängig der FCA teilweise von den Diensten seines Torjägers ist, zeigte die letzte Saison, als der 28-Jährige lange verletzt ausfiel, und Augsburg in dieser Zeit in den Abstiegsstrudel geriet. In der Hintermannschaft fehlt nach dem Abgang von Routinier Paul Verhaegh sowie den Ausfällen von Hinteregger und Callsen-Bracker oft noch die Erfahrung. Die jungen Danso und Philipp Max sind zwar hochveranlagt, neigen manchmal aber noch zu kleineren Nachlässigkeiten im Stellungsspiel.
Durch solides Wirtschaften und eine „Politik der kleinen Schritte“ hat sich der FCA in den vergangenen Jahren fest in der Bundesliga etabliert. 2015 gelang unter Trainer Markus Weinzierl gar Platz fünf und die Qualifikation für die Europa League – der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Dies zu wiederholen erscheint schwierig – auch, weil Augsburgs Manager Stefan Reuter jedes Jahr gezwungen ist, Leistungsträger wie André Hahn (nach Mönchengladbach), Abdul Rahman Baba (zum FC Chelsea) oder im vergangenen Sommer Dominik Kohr zu Bayer 04 abzugeben. Dennoch hat Reuter alle Strukturen geschaffen, um den Verein langfristig zu einem festen Bestandteil der Bundesliga zu formen. Ausreißer wie die Europacup-Teilnahme bleiben dabei selbstverständlich ebenfalls im Bereich des Möglichen.
Von Beginn an haben sich die bayrischen Schwaben auch in dieser Saison auf den Abstiegskampf eingestellt. Eine Strategie, die sich beim FCA in den vergangenen Jahren dauerhaft bewährt hat, und einen Vorteil gegenüber vielen anderen Klubs darstellt. Sollte Baums Team die Spielweise, die es im Spätsommer an den Tag legte, auch im weiteren Verlauf der Saison beständig zeigen, sollte nichts dagegensprechen, dass die Augsburger im Juli 2018 in ihre achte aufeinanderfolgende Bundesligasaison gehen.


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