In einer extrem kurzen Regenerationszeit muss Heiko Herrlich seine Spieler innerhalb von drei Tagen wieder fit bekommen und auf den nächsten Gegner einstellen. „Das war jetzt eine besondere Situation, den Defekt haben wir natürlich nicht eingeplant. Daher habe ich die Spieler nach Hause geschickt“, so der Chefcoach auf der Pressekonferenz vor dem Mainz-Spiel. Jeder Profi solle seine Regenerationseinheit ausnahmsweise zu Hause für sich absolvieren – sei es durch Spazierengehen oder Fahrradfahren. „Es hätte keinen Sinn gemacht, dass alle nach Hause fahren und nachmittags wieder kommen. Schlaf ist die beste Regeneration! Alle sollen sich gut erholen – morgen treffen wir uns dann zum Training wieder.“
Die angeschlagenen Spieler – die Bender-Zwillinge, Paulinho, Wendell und Dominik Kohr – dagegen wurden nach Ankunft in der BayArena direkt behandelt. Um die Letzteren macht sich Heiko Herrlich keine Sorgen: „Bei Wendell gehe ich davon aus, dass wir das rechtzeitig hinkriegen. Sven Benders Nackenprobleme vor dem Spiel gegen Rasgrad waren nicht zu erwarten, aber es besteht Hoffnung, dass er am Sonntag spielen kann.“ Zu Lars Bender äußerte sich der 46-Jährige dagegen zurückhaltender: „Lars ist gestern schon angeschlagen ins Spiel gegangen. Er hat sich durchgebissen und durchgekämpft. In der zweiten Halbzeit ist er schon auf der Felge gelaufen, da habe ich ihn rausgeholt. Wir warten ab, wie sich der heutige und morgige Tag entwickelt.“
Kurze Erholungsphase hin oder her – der Bayer 04-Trainer hofft, den „Schwung aus der Europa League mit ins Mainz-Spiel zu nehmen“ und die Bilanz (10 Siege, 4 Unentschieden, 10 Niederlagen) verbessern zu können. „Ich hoffe, dass die Mannschaft einen kleinen Schritt nach vorne gemacht hat.“ Nach drei Niederlagen in den ersten drei Bundesliga-Partien will Herrlich am fast ausverkauften Familienspieltag beweisen, „dass wir nach wie vor hungrig sind. Fußball ist ein Kampfspiel und ich hoffe, dass wir diese Erfahrung aus Rasgrad mitgenommen haben.“ Den Mainzern, die nach drei Spieltagen mit sieben Punkten auf dem sechsen Tabellenplatz stehen, will Bayer 04 am Sonntag mit einer „Willensleistung" entgegentreten.
Dass der Gegner frisch und ausgeruht ins Spiel geht und nicht mit anstrengenden Reisestrapazen zu kämpfen hatte, lässt der Cheftrainer nicht als Ausrede gelten. „Wenn man international spielt, muss man damit leben. Das ist reine Kopfsache! Man muss es schaffen, abzuschalten, und morgen wieder hochzufahren. Diese Hürde muss man nur einmal im Kopf überspringen“, so Herrlich. „Unsere Jungs sind fit, das werden sie am Sonntag auch zeigen.“
Rüdiger Vollborn ist seit 40 Jahren im Klub, mit 401 Bundesliga-Einsätzen der Rekordspieler des Klubs und hat als einziger Bayer 04-Profi sowohl den UEFA-Cup (1988) als auch den DFB-Pokal (1993) gewonnen. Und auch nach seiner beeindruckenden Profi-Karriere blieb der gebürtige Berliner dem Werksklub weiter erhalten, arbeitete fortan neun Jahre als Torwarttrainer. Inzwischen ist Vollborn unterm Bayer-Kreuz als Fanbeauftragter und Klub-Archivar tätig. Seit Februar 2021 nimmt das personalisierte schwarz-rote Lexikon die Werkself-Fans in der Rubrik „Rudi erzählt...“ monatlich mit auf eine kleine Reise in die Geschichte von Bayer 04.
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