
Noch vor rund einem Monat hätte kaum jemand etwas auf den 1. FC Nürnberg gesetzt. Ganze 20 Spiele in Folge hatte der FCN nicht gewonnen, kaum etwas machte Hoffnung auf den Klassenerhalt. „Niemand rechnet mehr mit uns“, gab sogar Club-Torwart Christian Mathenia Mitte März zu, schob aber nach: „Die Mannschaft glaubt weiterhin an sich.“ Und das mit Recht. Das 3:0 über den FC Augsburg und das damit verbundene Ende der Sieglos-Serie setzte neue Kräfte frei bei den Franken. Es folgten zwei Unentschieden gegen die direkte Konkurrenz aus Stuttgart und Schalke, in beiden Partien lagen die Glubberer vorne, hätten einen Sieg verdient gehabt. Dass es am Ende jeweils nur ein Punkt wurde, tat angesichts der Spielverläufe weh, schließlich läuft Nürnberg allmählich die Zeit davon. Dennoch: Durch den Sieg der Werkself über den VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende verkürzten die Franken den Abstand auf Relegationsplatz 16 auf nur noch drei Punkte – und die jüngsten Auftritte machen Mut, den neunten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte doch noch zu verhindern.
Sieben Gegentore gegen Dortmund, sechs gegen Leipzig, fünf gegen Schalke: In der Hinrunde avancierte der 1. FC Nürnberg zur Schießbude der Liga. Interimstrainer Boris Schommers (oben im Bild), der das Amt im Februar von Michael Köllner übernahm, hat es geschafft, den Grundstein für einen erfolgreichen Abstiegskampf zu legen: Er hat die Defensive stabilisiert. In acht Spielen unter Schommers kassierte Nürnberg nur noch acht Gegentore, in der gesamten Rückrunde haben die Franken 16 Gegentreffer zugelassen, der fünftbeste Wert der Liga. Ein wichtiger Baustein dafür: Innenverteidiger Ewerton, der die Hinrunde fast komplett verpasste, im Jahr 2019 aber als Abwehrchef glänzt und es derzeit durchaus schwierig macht, Tore gegen den Club zu erzielen – und das, obwohl Schommers große Personalsorgen auf den defensiven Außenpositionen plagen. Durch die langfristigen Ausfälle von Enrico Valentini und Kevin Goden bleiben als gelernte Außenverteidiger im Kader einzig Tim Leibold und Robert Bauer übrig. Leibold sorgte beim Spiel gegen den FC Schalke zuletzt für ein Kuriosum, als er aufgrund einer allergischen Reaktion mit völlig zugeschwollenen Augen vorzeitig ausgewechselt werden musste. Schon beim Abpfiff konnte der Linksverteidiger aber wieder alles klar erkennen, seinem Einsatz gegen die Werkself steht wohl nichts im Wege.
So stabil die Defensive unter Schommers geworden ist, so groß sind nach wie vor die Probleme im Spiel nach vorne: Mit nur 24 Treffern stellt Nürnberg aktuell den schwächsten Angriff der Bundesliga. Zwar zeigte sich das Team – vor allem dank der Rückkehr des lange gesperrten Matheus Pereira – zuletzt auch spielerisch verbessert, die Durchschlagskraft und die Chancenverwertung sind aber noch immer stark ausbaufähig und kosteten den FCN gegen Stuttgart und Schalke wichtige Punkte. Mittelstürmer Mikael Ishak stellte zwar in der 2. Bundesliga seine Treffsicherheit unter Beweis, bekommt häufig aber zu wenig verwertbare Bälle in vorderster Front, für seinen ersten Vertreter Adam Zrelak ist die Saison nach einem Kreuzbandriss vorzeitig gelaufen.
Unabhängig davon, ob der Klassenerhalt gelingt oder nicht: Der 1. FC Nürnberg befindet sich in einem sportlichen Umbruch. Neben Trainer Michael Köllner, der nicht nur die Profimannschaft, sondern anfangs parallel auch noch die Nachwuchsabteilung der Franken geleitet hatte, musste im Februar in Sportvorstand Andreas Bornemann noch ein zweiter Verantwortlicher seinen Hut nehmen. Bornemanns Nachfolger wurde Anfang April vorgestellt: Robert Palikuca, zuletzt bei Ligakonkurrent Düsseldorf als Manager tätig, wird ab sofort die Geschicke beim FCN leiten. Ob mit Schommers oder einem neuen Cheftrainer? Ob in Liga 1 oder 2? Das alles steht derzeit noch in den Sternen, wird aber wohl entscheidend für die Entwicklung des Vereins in den kommenden Jahren sein. Es stehen spannende Wochen und Monate bevor an der Noris.
Die vergangenen Auftritte sowie der geschrumpfte Abstand auf Platz 16 machen fraglos Hoffnung – das Restprogramm tut es eher weniger. Nach dem Auftritt in der BayArena geht es für Nürnberg gegen die Bayern, nach Wolfsburg und gegen Borussia Mönchengladbach – alles andere als dankbare Aufgaben im Abstiegskampf. Aber: Beim 0:0 gegen Borussia Dortmund hat das Team bereits gezeigt, dass es durchaus auch in der Lage ist, Topmannschaften mit seiner konzentrierten Defensivarbeit vor große Probleme zu stellen. Am letzten Spieltag reist der Club nach Freiburg. Sollte die Möglichkeit auf Rang 16 bis dahin noch da sein, könnte die Aufholjagd tatsächlich noch von Erfolg gekrönt sein.

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