Während das politische Berlin zurzeit kaum zu schlafen scheint, geht es im Olympiastadion deutlich gemächlicher zu. Der Hauptstadt-Klub, vor einigen Jahren noch Dauergast in den Schlagzeilen der Gazetten, scheint zur Ruhe gekommen zu sein. Das Abenteuer Europa League, das sich Pal Dárdais Team durch einen sechsten Platz in der Vorsaison erspielt hatte, endete im Dezember mit nur einem Sieg aus sechs Spielen gegen Bilbao, Östersund und Luhansk. Eine Bilanz, die in der Weltstadt Berlin vor einigen Jahren wohl noch für Hektik gesorgt hätte. Aber die Verantwortlichen haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Auch wenn die Hertha nach den ersten vier Spielen in 2018 noch auf den ersten Sieg des Jahres wartet, halten sich die Sorgenfalten bei Geschäftsführer Michael Preetz und Chefcoach Dárdai in Grenzen. Mit 27 Punkten liegt der Verein komfortable sieben Zähler vor den Abstiegsrängen. Vom siebten Tabellenplatz, der zur erneuten Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigen könnte, trennen die Berliner lediglich vier Punkte. Es ist also noch alles drin – kein Grund zur Panik.
Das Vertrauen, das die sportliche Leitung Trainer und Mannschaft entgegenbringt, manifestierte sich auch in den Transferaktivitäten im Januar. Keinen Neuzugang verzeichnete der Hauptstadt-Klub – und das, obwohl in Sebastian Langkamp, Valentin Stocker und Genki Haraguchi gleich drei Akteure abgegeben wurden, die in der Vergangenheit zum Stammpersonal gezählt hatten. Das spielerische Potenzial, das mit Stocker und Haraguchi verloren ging, wird derzeit durch die aufsteigende Formkurve von Valentino Lazaro (im Bild oben, mit Trainer Pal Dardai) aufgefangen. Die Leihgabe von RB Salzburg kam nach schwierigem Saisonstart immer besser in Tritt und war beim jüngsten 1:1 gegen Hoffenheim zuletzt an beinahe jeder Offensivaktion der Berliner beteiligt. Defensiv vermisste die Hertha außer dem langjährigen Abwehrrecken Langkamp jüngst gleich drei weitere Eckpfeiler. Abwehrchef Karim Rekik, Rechtsverteidiger Mitchell Weiser und Stammtorhüter Rune Jarstein fielen zuletzt allesamt mit Muskelverletzungen aus. Während sich Rekik im Aufbautraining befindet, dürften Weiser und Jarstein ihren Farben in der BayArena aber wieder ihr Comeback geben.
Trotz der Ausfälle in der Hintermannschaft ist es derzeit eher die Offensive, die Kopfzerbrechen bereitet. In vier Rückrundenspielen erzielte Hertha erst zwei Treffer und offenbarte vor allem aus dem Spiel heraus Schwierigkeiten, sich Torchancen zu erarbeiten. Einzig Lazaro sorgt derzeit im Spiel nach vorne für Überraschungsmomente. Der Slowake Ondrej Duda, im vergangenen Jahr genau dafür verpflichtet, wird immer wieder von Verletzungen ausgebremst und konnte die Erwartungen bislang nicht erfüllen. Auch der bärenstark in die Saison gestartete Australier Mathew Leckie knüpfte zuletzt nicht mehr an seine Leistungen vom Saisonstart an (vier Treffer in fünf Spielen). Somit ist es auch kein Wunder, dass Herthas bester Torschütze Salomon Kalou (acht Treffer) heißt und meistens als Linksaußen zum Einsatz kommt. Die beiden etatmäßigen Mittelstürmer Vedad Ibisevic (5) und Davie Selke (4) sind zwar begnadete Strafraumspieler, hängen aber aus Mangel an verwertbaren Zuspielen häufig in der Luft.
Das größte Potenzial der Berliner liegt zweifellos in ihrer Jugendarbeit. Seit Jahren ist die Nachwuchsakademie der Herthaner eine der Top-Adressen im deutschen Fußball und bescherte dem Verein in den vergangenen Jahren unter anderem die Boateng-Brüder oder zuletzt John Anthony Brooks, der durch den Verkauf nach Wolfsburg im vergangenen Sommer eine üppige Ablösesumme in die Kasse der „Alten Dame“ spülte. Dass in der Winterpause drei etablierte Spieler den Verein verließen und kein Ersatz verpflichtet wurde, war somit auch ein Signal an die vielen jungen Akteure im aktuellen Hertha-Kader, wie Manager Preetz bekräftigte. „Für alle Positionen haben wir auch junge Spieler hintendran“, sagte der ehemalige Stürmer dem „kicker“. Solange diese, wie zuletzt der 20-jährige Innenverteidiger Jordan Torunarigha, sich weiterhin anschicken, zu Leistungsträgern zu avancieren, ist Hertha auch für die Zukunft erstklassig aufgestellt.
In einer ohnehin schon extrem ausgeglichenen Bundesliga ist Hertha BSC in dieser Saison wohl das, was man gemeinhin als Durchschnitt bezeichnet. Die Berliner haben vor dem Spiel gegen die Werkself so viele Siege wie Niederlagen auf dem Konto und so viele Tore geschossen wie Gegentore kassiert. Mit Blick auf die Tabelle deutet somit alles darauf hin, dass es bis in den Frühling ruhig bleiben wird um die Hertha – und das wird vielen Anhängern wahrscheinlich nicht ganz unrecht sein.
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