Hertha BSC war zweifellos eine positive Überraschung in der Saison-Frühphase. Die beschwingten Auftritte der Elf von Pal Dardai an den ersten Spieltagen gipfelten in zwei viel umjubelten Heimsiegen über die beiden Spitzenteams aus Mönchengladbach und München Ende September. Nach dem überraschenden 2:0-Erfolg über den Rekordmeister aus dem Süden folgte jedoch eine Durststrecke von sechs Spielen ohne Sieg in der Liga. Mittlerweile haben sich die Leistungen der „Alten Dame“ wieder irgendwo in der Mitte zwischen Früh-und Spätherbst eingependelt – Platz 8 nach 16 Spieltagen ist zwar respektabel, und der Abstand zu den Europapokal-Plätzen beträgt nur einen Punkt, doch zwischenzeitlich schien mehr drin zu sein. Vor allem die starken Auftritte vor eigenem Publikum stehen heraus. 15 Punkte im heimischen Olympiastadion bedeuten den fünfbesten Wert der Liga und verheißen auch erneut Gefahr für den FC Bayern, der Anfang Februar im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Hertha BSC gastiert.
34 Jahre alt, einen Champions-League-Sieger und ein über zehn Jahre jüngeres Top-Talent als Konkurrenz – und trotzdem geht im Sturmzentrum bei Hertha BSC oft kein Weg an Vedad Ibisevic vorbei. Der Bosnier hat auch im fortgeschrittenen Alter seinen Torriecher noch nicht verloren und ist mit sechs Saisontoren zweitbester Torschütze nach Spielgestalter Ondrej Duda (im Bild oben), der gegen Augsburg seinen siebten Saisontreffer markiert hat. Von allen noch aktiven Bundesligaspielern trafen nur Robert Lewandowski, Claudio Pizarro und Mario Gomez in Deutschlands Eliteklasse häufiger als der zuverlässige Bosnier (116 für Alemannia Aachen, 1899 Hoffenheim, den VfB Stuttgart und die Hertha). Zu Beginn der Saison fungierte Ibisecic zumeist als einzige Sturmspitze, zuletzt ließ Dardai jedoch immer häufiger mit zwei Angreifern spielen und stellte seinem Spielführer den zu Saisonbeginn noch verletzten Davie Selke zur Seite. Neben den Routiniers Ibisevic und Torhüter Rune Jarstein (ebenfalls 34) spielten sich aber in dieser Saison auch einige Youngster ins Rampenlicht: Die beiden Eigengewächse Arne Maier (19) und Maximilian Mittelstädt (21) avancierten zu Stammspielern, letztgenannter erzielte beim 1:2 in Stuttgart am vergangenen Wochenende sein erstes Bundesligator. Für viel Furore auf den offensiven Außenbahnen sorgte auch der aus der Jugend von Manchester City gekommene Niederländer Javairo Dilrosun. Der 20-Jährige wird aufgrund einer Oberschenkelverletzung beim Hinrunden-Abschluss gegen die Werkself allerdings nicht mitwirken können.
Dardai hat aktuell nicht nur Dilrosuns Ausfall zu beklagen. In Marko Grujic und Karim Rekik fehlen zwei weitere Stammspieler gegen Bayer 04 definitiv, auch bei Niklas Stark, Salomon Kalou und Arne Maier droht ein Wettlauf gegen die Zeit. Vor allem in der defensiven Zentrale gehen Dardai daher die Spieler aus. Mit Stark und Rekik fehlt das etatmäßige Innenverteidiger-Duo, mit Grujic und Maier zwei Optionen für die Doppelsechs. Auch die verbliebenen Alternativen sind teilweise angeschlagen, müssen sich nun aber noch durch die letzte englische Woche schleppen. „Wenn ich ehrlich bin, haben wir aktuell keinen richtig gesunden Sechser“, meinte Dardai vor der Partie gegen Augsburg und gab eine klare Devise vor: „Die Spieler müssen beißen.“
Das vielleicht größte Kapital der Hertha ist nach wie vor die ausgezeichnete Nachwuchsarbeit. Neben Maier und Mittelstädt steht in Innenverteidiger Jordan Torunarigha (21) ein weiteres entwicklungsfähiges Eigengewächs regelmäßig in der Startformation, U-19-Nationalspieler Dennis Jastrzembski (18) sowie Trainer-Sohn Palko Dardai (19) befinden sich ebenfalls auf dem Sprung, eine größere Rolle in der ersten Mannschaft zu spielen. Ob alle Spieler den Erfolg eines Jérôme Boateng, der ebenfalls einst der Hertha-Jugend entsprang, folgen können, ist natürlich fraglich. Dennoch sorgt der große Pool an Talenten und Dardais Vertrauen, sie einzusetzen, dafür, dass Hertha BSC sich einen beträchtlichen Teil seines Kaders selbst formt und nicht in allzu großem Maße auf teure Neuverpflichtungen angewiesen ist.
Angesichts der langen Verletztenliste dürften die Verantwortlichen in der Hauptstadt froh um die Winterpause sein – und auch über die bislang erzielten Ergebnisse, denn sie setzen den Trend der vergangenen Jahre fort. Unter Pal Dardai lautet Konstanz das große Stichwort bei einem Klub, der unter seinen Vorgängern häufig zwischen Europa League und 2. Liga hin und her pendelte. In den drei vollständigen Spielzeiten unter der Verantwortung des Ungarn erreichte Hertha BSC jeweils eine Platzierung zwischen sechs und zehn. Es erscheint sehr realistisch, dass sich die „Alte Dame“ auch am Ende dieser Saison auf einem dieser Plätze einreiht.
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