Zurück zur Übersicht
16.09.2020Bundesliga

Gegner-Check: VfB denkt aus eigener Erfahrung nur an Ligaverbleib

Die Schwaben haben es wieder getan: Wie 2017 gelang dem VfB Stuttgart auch in der abgelaufenen Spielzeit der direkte Wiederaufstieg ins Fußball-Oberhaus. Der fünffache Deutsche Meister will nun alles daransetzen, keine klassische Fahrstuhlmannschaft zu werden – und schlägt dafür auch auf dem Transfermarkt zu. Bayer04.de beleuchtet wenige Tage vor dem Liga-Auftakt beim VfL Wolfsburg (20. September, 18 Uhr) nach Arminia Bielefeld den zweiten neuen Liga-Gegner der Werkself, der Lars Bender und Co. allerdings keinesfalls fremd ist.
imago0048006171h.jpg

Position

Trotz der einjährigen Erstliga-Abstinenz gastierte der VfB auch in der vergangenen Saison in der BayArena – und zwar im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die Gäste aus Baden-Württemberg hielten die Partie bis in die Schlussphase offen. Erst ein Eigentor des Stuttgarter Torhüters Fabian Bredlow brachte die Werkself auf die Siegerstraße (71.). Doch auch nach Lucas Alarios Treffer zum 2:0 (83.) gab sich die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo nicht auf. Sie kam zwei Minuten später durch Silas Wamangituka zum Anschlusstor. Mehr war zwar nicht drin für den VfB. Doch der Aufsteiger hat gezeigt, dass er die Bundesliga mit seinen für die 2. Liga teils überqualifizierten Akteuren bereichern kann.

Der Aufstieg war dennoch erst am 34. Spieltag endgültig besiegelt. Den großen Schritt in Richtung Bundesliga-Rückkehr machten die Stuttgarter in den zwei Wochen zuvor. Auf einen 5:1-Heimerfolg gegen Sandhausen ließ das Team einen 6:0-Auswärtssieg in Nürnberg folgen. Die ersten Feierlichkeiten konnten in Anbetracht der drei Punkte Vorsprung und des deutlich besseren Torverhältnisses beginnen.

Personal

Einen maßgeblichen Anteil an diesen beiden Torfestivals im Saisonendspurt hatte Offensivkünstler Nicolás González. Der 22-Jährige netzte in beiden Partien doppelt ein und war mit 14 Toren treffsicherster Schwabe. Zum Saisonstart muss der VfB aber auf ihn verzichten - González plagt ein Muskelbündelriss in der Hüfte. In der internen Liste folgen mit Hamadi Al Ghaddioui (8) und Silas Wamangituka (7) zwei Akteure, die vor der Saison nach Stuttgart transferiert worden sind. Die namhaften Defensiv-Abgänge Timo Baumgartl (PSV Eindhoven), Ozan Kabak (Schalke 04) und Weltmeister Benjamin Pavard (Bayern München) wurden intern oder über Neuverpflichtungen auf Leihbasis ersetzt. Allen voran Pascal Stenzel überzeugte. Matarazzo setzte den vom SC Freiburg ausgeliehenen Rechtsverteidiger in jeder Zweitligapartie ein. Der VfB wollte nach dem Aufstieg auch in der Bundesliga nicht auf den Leistungsträger verzichten und verpflichtete den 24-Jährigen schließlich fest.

Die Verantwortlichen um den Vorstandsvorsitzenden Thomas Hitzlsperger sowie Sportdirektor Sven Mislintat legten in diesem Sommer bis dato vor allem in der Defensive personell nach. So kamen die Innenverteidiger Waldemar Anton (Hannover 96) und Konstantinos Mavropanos (auf Leihbasis vom FC Arsenal). Zudem wurden die letztjährigen Leihgaben Wataru Endo (VV St. Truiden) und Torhüter Gregor Kobel (TSG Hoffenheim) – so wie Stenzel – fest unter Vertrag genommen.

Probleme

Auf den gelungenen Saisonstart (sechs Siege aus den ersten acht Partien) folgte im Spätherbst vergangenen Jahres eine Schwächephase mit fünf Niederlagen aus sieben Spielen. In der Winterpause trennte man sich schließlich als Tabellen-Dritter von Trainer Tim Walter und installierte Matarazzo als dessen Nachfolger. Ein Problem jedoch konnte auch der gebürtige US-Amerikaner nicht abstellen: Die schmerzhaften Punktverluste gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Auch wenn die Gegner im Oberhaus natürlich ein anderes Kaliber darstellen: An diesem Manko muss der VfB arbeiten – sonst droht erneut der Abstiegskampf.

Potenzial

Die Vereinsstrukturen des VfB, in dessen Mercedes-Benz Arena über 60.000 Menschen Platz finden, sind zweifelsohne denen eines Erstligisten würdig. Stuttgarts Kader verfügt über den so oft zitierten guten Mix aus jungen Spielern und erfahrenen Akteuren. Sportdirektor Mislintat spricht von einem „guten Gerüst“ und „viel Potenzial“ in der Mannschaft. Nicht mehr zu diesem Gerüst gehören wird allerdings Sturm-Legende Mario Gómez. Der 35-Jährige hat im Sommer seine beachtliche Karriere beendet. Nun werden Routiniers wie Gonzalo Castro (33), Daniel Didavi (30) und Kapitän Marc Oliver Kempf (25) die Mannschaft verstärkt führen.

Auch aus dem Nachwuchsbereich der Schwaben gibt es positive Nachrichten zu vermelden: Der VfB habe den Bereich laut Aussage Mislintats bereits „massiv“ umgebaut. Ein erster Teilerfolg: Der Stuttgarter U21 ist die Rückkehr in die Regionalliga Südwest gelungen.

Prognose

In Schwaben backen sie nach ihrem Wiederaufstieg erst einmal kleinere Brötchen – auch aus eigener leidvoller Erfahrung. Laut Sportdirektor Mislintat arbeite der VfB auf ein klares Ziel hin. „40 Punkte, damit sind wir sicher drin. Der Klassenerhalt, nichts anderes kann Thema sein. Wir sollten genug aus unserer Vergangenheit gelernt haben und aus der Historie aller Aufsteiger, über nichts anderes auch nur nachzudenken“, erklärt der 47-Jährige, der auch betont: „Wir können uns jetzt für die vergangene Saison belohnen.“ Und nebenbei das Image einer Fahrstuhlmannschaft mit dem Klassenerhalt ad acta legen.

Ähnliche News

Bayer 04
eSports - 05.07.2025

#B04eSports: New Chapter, Same Grind – Das eSports-Trikot für die Saison 2025/26

Mit neuem Look und neuem Ausrüster in die Spielzeit 2025/26: Bayer 04 stellt zusammen mit Sportartikelhersteller New Balance die offizielle Spielbekleidung der Leverkusener eSportler für die kommende Saison vor. Dabei präsentiert sich mit Synology auf dem Schlüsselbein des Trikots ein neuer Partner. Herrenausstatter Lerros bleibt eSports-Hauptsponsor und Niedax weiterhin Ärmelpartner. Das Jersey ist ab sofort im Bayer 04-Onlineshop und in der Fanwelt erhältlich.

Mehr zeigen
Sofie Zdebel
Frauen - 04.07.2025

„Fitnesseinheit unter Wettkampfbedingungen“: Frauen verlieren ersten Test gegen Hoffenheim

Die Bayer 04-Frauen haben die ersten zwei Wochen ihrer Saisonvorbereitung mit einer Testspiel-Niederlage beendet. Gegen den Bundesliga-Konkurrenten TSG Hoffenheim verlor die Mannschaft von Trainer Roberto Pätzold in Westerburg 0:2 (0:1). Ohne acht Profi-Spielerinnen gelang der Werkself bei der Premiere des neuen Heimtrikots kein eigener Treffer.

Mehr zeigen
Kerim Alajbegovic
Bayer 04 - 03.07.2025

Bayer 04 transferiert Kerim Alajbegovic nach Salzburg

Der bosnische U19-Nationalspieler Kerim Alajbegovic wechselt aus der Jugend von Bayer 04 Leverkusen zu Red Bull Salzburg. Der talentierte offensive Mittelfeldspieler unterzeichnete bei den Österreichern einen langfristigen Vertrag. Gleichzeitig sicherte sich der Werksklub eine Rückkaufoption für den 17-Jährigen, der zu den Stützen der Leverkusener U19 gehörte.

Mehr zeigen
Cornelia Kramer
Frauen - 03.07.2025

Direktes Duell in Gruppe C: Der EM-Fahrplan von Cornelia Kramer und Carlotta Wamser

Bei der Frauen-Europameisterschaft in der Schweiz greifen am Freitag auch die beiden Spielerinnen der Werkself ins Geschehen ein. Sowohl Dänemark mit Cornelia Kramer als auch Deutschland mit Sommer-Zugang Carlotta Wamser treten in Gruppe C an. Bayer04.de blickt auf den EM-Fahrplan der Leverkusenerinnen, die beide erstmals an einem großen Turnier mit ihren A-Nationalmannschaften teilnehmen.

Mehr zeigen
Begegnungslogo
Bayer 04 - 02.07.2025

Tickets für das Testspiel beim FC Chelsea

Im abschließenden Testspiel der Sommervorbereitung gastiert die Werkself beim Premier-League-Klub FC Chelsea. Die Partie gegen den aktuellen Sieger der UEFA Conference League steigt am Freitag, 8. August, um 20 Uhr deutscher Zeit an der Stamford Bridge. Alle Infos zum Ticketverkauf.

Mehr zeigen