
In Leipzig hat es im vergangenen Sommer einen großen Umbruch gegeben: Erfolgstrainer Julian Nagelsmann verließ den Klub wie Kapitän Marcel Sabitzer und Abwehrchef Dayot Upamecano in Richtung FC Bayern München. Auch Ibrahima Konaté, der in der Vorsaison zu den besten Innenverteidigern der Bundesliga zählte, ist von Bord gegangen – der Franzose trägt inzwischen das Trikot des FC Liverpool. Die Offiziellen bei RB hatten demnach alle Hände voll zu tun. In Jesse Marsch war jedoch schnell ein neuer Chefcoach gefunden, der Weggang von Upamecano und Konaté sollte derweil von Josko Gvardiol und Mohamed Simakan aufgefangen werden. Doch diese Rechnung ging zunächst nicht auf: Aus den ersten vier Liga-Spielen holten die Sachsen lediglich 1 Sieg (3 Niederlagen).
Trotz der mageren Punkteausbeute war bei den Roten Bullen eine spielerische Entwicklung zu beobachten. Die Klub-Verantwortlichen haben ganz offenbar die richtigen Schlüsse aus dem Fehlstart gezogen, denn mit dem 1:1-Remis beim 1. FC Köln am 5. Spieltag startete RB eine Serie: Insgesamt sieben Spieltage blieb RB in der Folge ungeschlagen (4 Siege, 3 Remis). Umso größer war der Dämpfer am vergangenen Wochenende, als die Marsch-Elf bei der TSG Hoffenheim unterlag – das 0:2 bedeutete die erste Bundesliga-Pleite seit Anfang September. Leipzigs Lauf schlug sich logischerweise auch in der Tabelle nieder: Vor dem Duell mit der Werkself liegen die Sachsen mit 18 Punkten auf dem siebten Platz und damit in Schlagdistanz zu den internationalen Rängen.
RB Leipzig muss am Sonntag ohne Chefcoach Jesse Marsch an der Seitenlinie auskommen. Der 48-Jährige befindet sich nach einem positiven PCR-Test weiter in häuslicher Quarantäne. Für ihn wird, wie schon beim Champions-League-Spiel am vergangenen Mittwoch gegen Club Brügge (5:0), Assistenztrainer Achim Beierlorzer übernehmen. „Corona hat die Mannschaft dazu gebracht, für die anderen zu kämpfen und zu arbeiten“, lobte der 54-Jährige jüngst den Zusammenhalt innerhalb des Teams. Damit meinte er wohl auch den aktuell verletzten Yussuf Poulsen, der trotz Muskelfaserrisses als Motivator und Berater nach Belgien mitgereist war. Der Däne fällt auch am Sonntag aus.
Ebenfalls gegen Leverkusen fehlen wird Kapitän Peter Gulacsi. Wie Marsch ist auch der Leipziger Schlussmann mit dem Coronavirus infiziert. Sein Vertreter Josep Martinez gehörte mit seiner ruhigen und fehlerlosen Vorstellung zu den Gewinnern der Königsklassen-Partie. „Er hat es hervorragend gemacht. Ihm steht die Zukunft absolut offen, er kann noch eine große Karriere antreten“, unterstrich Beierlorzer, der im Vergleich zum Brügge-Spiel gegen die Werkself wieder mit Tyler Adams (Gelb-Sperre in der Champions League) und Mohamed Simakan (zurück nach Erkältung) planen kann. Hoffnung besteht zudem bei Dominik Szoboszlai und Amadou Haidara, die sich mit Sprunggelenksverletzungen herumgeplagt hatten. „Wenn diese vier zurückkommen, wäre uns geholfen“, so der Assistenz-Coach.
Am Freitagnachmittag gab RB zudem bekannt, dass die Ergebnisse der Corona-Tests nach der Rückreise aus Brügge sechs weitere positive Corona-Fälle aufgetan haben. Neben Willi Orban (bereits seit Mittwochnachmittag in häuslicher Isolation), Yussuf Poulsen, Hugo Novoa und Torwart-Trainer Frederik Gößling – die Teil des Auswärtskaders in Brügge waren – betrifft dies Mohamed Simakan (reiste erkältungsbedingt nicht mit nach Brügge) sowie eine Person aus dem Betreuerstab, die ebenfalls nicht mit in Brügge war. Alle sechs haben sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben;
Im Rahmen des 5:0-Erfolgs bei Club Brügge war er auf Leipziger Seite mal wieder der überragende Mann auf dem Platz: Die Rede ist von Christopher Nkunku. Der Franzose steuerte zwei Tore und eine Vorlage bei und bestätigte damit seine herausragende Verfassung, in der er sich momentan befindet. In 19 Pflichtspielen erzielte der offensive Mittelfeldspieler 13 Tore und gab zudem 8 Assists – eine starke Bilanz. Stürmer Andre Silva, der in der Vorsaison in 32 Bundesliga-Spielen 28 Treffer (8 Assists) markiert hatte und somit zu den gefährlichsten Stürmern im deutschen Oberhaus zählte, konnte für seinen neuen Klub bislang erst 4 Pflichtspiel-Tore schießen (5 Assists).
Während die Werkself in dieser Bundesliga-Saison in der Fremde noch ungeschlagen ist (3 Siege, 3 Assists), zählt RB aktuell zu den heimstärksten Teams der Liga. Leipzig holte zu Hause 15 von möglichen 18 Punkten und belegt damit in der Heimtabelle Platz drei – hinter Borussia Dortmund (21 Punkte) und Bayern München, die ebenfalls 15 Zähler holten, aber das bessere Torverhältnis nachweisen können. Auch sind die Roten Bullen derzeit die Standard-Könige der Bundesliga: Die Marsch-Elf erzielte bei ruhenden Bällen bereits zehn Tore – Liga-Höchstwert!
Auf gegnerischem Geläuf tun sich die Roten Bullen im Rahmen der laufenden Saison noch sehr schwer. Der erste Auswärtssieg in dieser Bundesliga-Spielzeit steht momentan noch aus. Warum es in der Fremde noch nicht so läuft wie gewünscht, wusste sich Cheftrainer Marsch nach dem jüngsten 0:2 in Hoffenheim auch nicht zu erklären. „Es war ein verdienter Sieg für Hoffenheim. Da war mehr Wille auf dem Platz, sie haben in jeder Phase besser gespielt als wir. Es ist schwer für mich zu verstehen warum“, sagte der US-Amerikaner im Anschluss an die Partie. Interessant wird in diesem Zusammenhang, wie die RB-Akteure auf das erste Geisterspiel der Saison reagieren werden – sprich ohne ihre Heimkulisse, die sie bislang so erfolgreich hat sein lassen, auftritt. Aufgrund der angespannten Corona-Lage in Sachsen findet das Duell mit der Werkself unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Leipzig hat nach einem verkorksten Saisonstart die Kurve gekriegt und dank einer starken Serie inzwischen wieder Anschluss an die europäischen Plätze gefunden. Der Dreier gegen Brügge in der Champions League war in Folge des Dämpfers bei der TSG Hoffenheim Balsam für die RB-Seele. Zu Hause holten die Roten Bullen eine nahezu perfekte Punkteausbeute. Umso wichtiger wird es für Trainer Jesse Marsch werden, bei seiner Mannschaft auch bei Auswärtsspielen die richtigen Knöpfe zu drücken, um so noch konstanter zu punkten. Die Sachsen zählen nicht zuletzt aufgrund ihres qualitativ hochwertigen Kaders zu den Anwärtern auf die Champions-League-Plätze und damit auch zu den direkten Konkurrenten der Werkself.

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