Dieter Müller: „35 Tore kommen nicht von ungefähr“

Es lief die 54. Spielminute im Schwarzwald-Stadion in Freiburg, als Kai Havertz sich in die Geschichtsbücher der Bundesliga eintrug. Seitdem ist er mit 20 Jahren und 353 Tagen der jüngste Spieler, dem bereits 35 Treffer in der höchsten deutschen Spielklasse gelangen.
Voeller_Mueller.jpg

Havertz löst damit den bisherigen Rekordhalter Dieter Müller ab, der im Jahr 1975 mit 21 Jahren und 18 Tagen die 35 Tore-Marke knacken konnte. Bayer04.de hat mit Müller über die Einstellung des Rekordes gesprochen.

Herr Müller, Sie waren 45 Jahre lang der jüngste Spieler, dem 35 Tore in der Bundesliga gelangen. Was hat Ihnen dieser Rekord bedeutet?
Müller: Ich konnte in meiner Karriere ja so einige Rekorde in der Bundesliga aufstellen, unter anderem sechs Tore in einem Bundesligaspiel. Es war mir ehrlich gesagt gar nicht mehr so bewusst, dass ich diesen Rekord auch gehalten habe. Es ist okay, das stürzt mich jetzt in keine Krise (lacht). Ich freue mich eher für Kai Havertz.

Welche Gedanken gingen Ihnen durch den Kopf, als Kai Havertz Ihren Rekord einstellen konnte?
Es war mir klar, dass gerade jetzt, mit dieser starken, jungen Spielergeneration, der Rekord eines Tages eingestellt werden kann.

Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung unserer Nr. 29?
Kai ist ein toller Junge und ein sehr guter Fußballer. Ein unglaubliches Talent, da kann sich Leverkusen wirklich freuen, so einen Spieler in seinen Reihen zu haben. Er ist sehr flexibel im Angriffsspiel einzusetzen und hat einen guten Abschluss. Die 35 Tore kommen nicht von ungefähr.

Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sehen Sie zwischen sich im Alter von 21 Jahren und Havertz heute?
Ich habe kürzlich meine Biografie veröffentlicht und hierfür auch mehrere Interviews gegeben. Da wurde ich von einem Journalisten gefragt, was ich denn heute für einen Marktwert hätte. Ein Spieler wie Havertz hat bereits in seinem jungen Alter einen Marktwert von vielen Millionen Euro, da habe ich wohl in der falschen Zeit gespielt (lacht). Die Spieler heute sind auch deutlich selbstbewusster. Ich war auf dem Platz eher der klassische Mittelstürmer, ähnlich wie Rudi Völler. Havertz ist ein ganz anderer Spielertyp als ich, er kann auf mehreren Positionen im Angriff spielen. Trotzdem haben wir natürlich beide regelmäßig unsere Tore geschossen.

Zur Person:
Dieter Müller wurde am 1. April 1954 in Offenbach geboren. Über die Jugend der Kickers Offenbach gelang ihm der Sprung in den Profikader vom OFC. Von 1973 bis 1981 spielte er für den 1. FC Köln, wo ihn in 248 Spielen 159 Tore gelangen – darunter sechs Treffer im Spiel gegen Werder Bremen am 17. August 1977. Müller absolvierte außerdem zwölf Spiele für die Deutsche Nationalmannschaft, in denen er neun Treffer erzielte.

Ähnliche News

Re-Live | Hamburger SV - Bayer 04-Frauen | Achtelfinale DFB-Pokal
Werkself-TV - 16.11.2025

Re-Live: Das 2:4 nach Elfmeterschießen beim HSV im Achtelfinale des DFB-Pokals

Werkself-TV zeigt die 2:4-Niederlage nach Elfmeterschießen der Bayer 04-Frauen beim Hamburger SV im Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen 2025/26 in voller Länge re-live...

Mehr zeigen
Osman Turay beim Sechzehntelfinale der U17-WM
Jugend - 15.11.2025

U17-WM in Katar: DFB-Team um vier Leverkusener scheidet im Sechzehntelfinale aus

Der Traum von der Titelverteidigung ist ausgeträumt. Das deutsche U17-Nationalteam um die Leverkusener Ben Hawighorst, Nebe Domnic, Osman Turay und Jeremiah Mensah muss nach einem 0:1 gegen Burkina Faso im Sechzehntelfinale die Heimreise antreten. Neben Kapitän Hawighorst, der auch im vierten Spiel in Folge in der Anfangsformation stand, und Mensah, der bereits im vergangenen Gruppenspiel begonnen hatte, waren auch Domnic und Turay wieder in die Startelf von Nationaltrainer Marc Meister gerückt.

Mehr zeigen
Nico Can Plett
U17 - 14.11.2025

3:1 gegen FSV Frankfurt – U17 baut Siegesserie weiter aus

Am 12. Spieltag in Gruppe G der Vorrunde der DFB-Nachwuchsliga siegte die U17 von Bayer 04 gegen den FSV Frankfurt 3:1. Nach einem frühen Rückstand schlug die Werkself zurück und sorgte durch Alpha Oumarou Barry und einen Doppelpack von Nico Can Plett noch in der ersten Halbzeit für den Endstand. Mit dem fünften Sieg in Folge sind die Leverkusener zumindest über Nacht bis auf einen Punkt an den Tabellenführer 1. FC Köln herangerückt.

Mehr zeigen
Zweikampf im Training
Frauen - 14.11.2025

„Alles-oder-nichts-Spiel“: Frauen kämpfen in Hamburg um Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale

Nur elf Tage nach dem letzten Duell in der Bundesliga treffen die Bayer 04-Frauen erneut auf den Hamburger SV. Am Sonntag (15 Uhr/live bei Werkself-TV, YouTube und in der Bayer 04-App) geht es im Volksparkstadion um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Trainer Roberto Pätzold ist sich der Favoritenrolle seiner Mannschaft beim Aufsteiger bewusst – und weiß, worauf es gegen den unangenehm zu bespielenden Gegner ankommt.

Mehr zeigen