Bayer 04-Cheftrainer Peter Bosz nahm im Vergleich zum Sieg in Augsburg eine personelle Veränderung vor: Für Mitchell Weiser rückte Kapitän Lars Bender auf die rechte Abwehrseite.
Während die Werkself die vergangenen drei Spiele gewinnen konnte, blieben die Frankfurter zuletzt dreimal ohne Sieg. So war der Vorsprung des Tabellen-Vierten auf Bayer 04 auf nur noch drei Punkte geschrumpft. Mit einem weiteren Dreier also würde Schwarz-Rot mit den Hessen punktemäßig gleichziehen.
Und die Gastgeber legten vor ausverkauftem Haus gleich los wie die Feuerwehr. Schon mit dem ersten Angriff fiel die Führung: Julian Brandt schickte Charles Aránguiz links auf die Reise, der Chilene passte rüber an den Strafraum zu Kai Havertz, der sich den Ball kurz zurechtlegte und dann mit links aus 16 Metern mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck abzog. Nach knapp zwei Minuten hieß es 1:0 für die Werkself. Es war der 15. Saisontreffer von Havertz.
Die Gastgeber gaben den Takt vor, machten weiter mächtig Druck. Und wurden schnell wieder belohnt: Volland setzte sich links stark in Szene, flankte in die Mitte, wo Lars Bender den Ball zu Aránguiz auf der rechten Seite weiterleitete und dieser den Ball direkt weiter in die Mitte zu Brandt spielte. Und der Nationalspieler vollstreckte freistehend aus kurzer Distanz zum 2:0 (13.). Doch schon wenige Sekunden später schlugen auch die Frankfurter zu: Kostic hielt aus 25 Metern einfach mal drauf, Jonathan Tah fälschte den Ball unglücklich und unhaltbar für Lukas Hradecky ab - es stand nur noch 2:1 (14.).
Aber die Werkself schüttelte sich nur einmal kurz und machte einfach weiter mit ihrem unfassbaren Power-Fußball, dem die Eintracht nichts entgegenzusetzen hatte. Lucas Alario vollendete eine Flanke von Lars Bender per Kopf zum 3:1 (23.). Und nur vier Minuten später war Aránguiz auf der linken Strafraumseite gegen Hasebe nicht zu stoppen – der Chilene hämmerte die Kugel humorlos zum 4:1 in die Maschen (28.).
Bayer 04 jetzt wie im Rausch. Dem Bosz-Team gelang alles, Angriff auf Angriff rollte in Richtung Frankfurter Tor. Schwarz-Rot spielte Tempo-Fußball vom allerfeinsten und erwies sich als brutal effektiv. Volland schüttelte - wieder auf der linken Seite - Abraham ab, hatte das Auge für den in der Mitte freistehenden Alario, der zum 5:1 einschob (34.). Für die Gäste, die am Donnerstagabend beim 1:1 in der Europa League gegen den FC Chelsea noch schwer schuften mussten, ging heute alles zu schnell. Und zwei Minuten später unterlief den Frankfurtern nach einem Brandt-Freistoß von der rechten Seite auch noch ein Eigentor durch Hinteregger. 6:1 für Bayer 04 nach nur 36 Minuten!
Es war unglaublich. Mit dem 6:1 zur Halbzeit stellte die Werkself einen Bundesliga-Rekord ein: Erst vier Mannschaften waren in der Historie zuvor sechs Treffer in einer ersten Halbzeit gelungen. Die Dominanz der Gastgeber drückte sich auch in diesem Wert aus: Bayer 04 hatte in den ersten 45 Minuten über 80 Prozent Ballbesitz! Und noch einen Rekord hatte dieses Spiel bereits jetzt zu bieten: Mehr als sieben Treffer in einer Halbzeit hatte es zuvor in der Bundesliga-Geschichte noch nicht gegeben.
Auch in der zweiten Halbzeit kontrollierte die Werkself das Spiel. Aber natürlich waren die Gäste nun um Schadensbegrenzung bemüht. Dennoch boten sich den Leverkusenern weitere gute Möglichkeiten. Havertz scheiterte nach feinem Pass von Volland an Eintracht-Keeper Trapp (65.). Und der verhinderte auch kurz darauf erneut gegen Havertz den nächsten Gegentreffer (68.). Insgesamt ließ es das Bosz-Team nun aber etwas ruhiger angehen und war nicht mehr ganz so zielstrebig wie in der ersten Hälfte. Der eingewechselte Paulinho verfehlte mit einem Flachschuss noch einmal knapp das Tor (85.), Volland zog noch einmal über den Kasten (87.).
So blieb es am Ende beim 6:1-Sieg, dem vierten Dreier der Werkself in Folge. Damit rückte Bayer 04 auf Platz 5 vor, zog vom Punkte-Stand her mit den Frankfurtern gleich und machte auch Boden gut auf die Eintracht, was das Torverhältnis betrifft. Nur fünf Treffer beträgt nun noch die Differenz zwischen beiden Teams.
Für Bayer 04 geht es am 33. Spieltag mit dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 weiter. Die Partie am Samstag, 11. Mai, wird um 15.30 Uhr in der BayArena angepfiffen.
Die Statistik:
Bayer 04: Hradecky – L. Bender (67. Weiser), Tah, S. Bender (60. Dragovic), Wendell – Aránguiz, Baumgartlinger, Brandt – Havertz, Alario (83. Paulinho), Volland
Eintracht Frankfurt: Trapp – Abraham, Hinteregger, Ndicka (37. Jovic) - Touré, Willems (37. Gacinovic)- Hasebe, Fernandes - da Costa (74. Chandler), Kostic - Rebic
Tore: 1:0 Havertz (2.), 2:0 Brandt (13.), 2:1 Kostic (14.), 3:1 Alario (23.), 4:1 Aránguiz (28.), 5:1 Alario (34.), 6:1 Hinteregger (ET, 36.)
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Gelbe Karte: Hinteregger, Abraham, Fernandes
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)
Die bundesweite BioBrotbox-Aktion geht in die nächste Runde. Und die Bundesliga-Mannschaft von Bayer 04 wird in diesem Jahr für die Stadt Leverkusen erstmals die Schirmherrschaft übernehmen.
Mehr zeigenNoch ein Schritt bis zum Endspiel: Im Kampf um die Deutsche Meisterschaft empfängt die U19 von Bayer 04 am Samstag, 10. Mai (Anstoß: 11 Uhr/Stadionöffnung: 10 Uhr), den FC Bayern München. Die Tickets für das Halbfinale im Ulrich-Haberland-Stadion sind ab sofort im freien Verkauf. Alle Infos im Überblick.
Mehr zeigenTita, Jorginho, Paulo Sérgio, Zé Roberto, Lucio, Wendell und viele mehr: 24 brasilianische Spieler liefen bereits für die Werkself auf, aktuell setzt Arthur die Erfolgsstory unter anderem mit dem Gewinn des Doubles 2023/24 fort. Im Zuge des Launches der portugiesisch-sprachigen Kanäle von Bayer 04 auf WhatsApp und Instagram sowie der Webseite bayer04.de/pt-br sprach Arthur über die enge Verbindung zwischen Bayer 04 und Brasilien. Außerdem bedankte sich der 22-Jährige für den großen Support aus seinem Heimatland und richtete sich zum Abschluss selbst an die Werkself-Fans aus Brasilien.
Mehr zeigenSeit fast vier Jahrzehnten pflegt Bayer 04 eine ganz besondere Beziehung zu Fußballern aus Südamerika. Was 1987 mit der Verpflichtung von Milton Queiroz da Paixao, besser bekannt als Tita, begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einer bis heute anhaltenden Erfolgsgeschichte entwickelt. Vor allem Brasilianer haben den Werksklub geprägt. Arthur war im vergangenen Jahr der erste von ihnen seit Tita, der Titel mit Bayer 04 gewinnen konnte. Auch Spieler aus anderen Teilen Lateinamerikas wagten in den vergangenen 40 Jahren den Sprung über den Atlantik und schrieben wichtige Kapitel der Klubhistorie mit.
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